Scream Your Name - Scream Your Name

Review

Langsam aber sicher scheint die Schweiz aus ihrem gefühlten Dornröschenschlaf zu erwachen, zumindest was Modern Metal angeht. Überraschten mich vergangenes Jahr noch die Progger von POSTHUMANBIGBANG und die Groove-Fraktion SECONDHAND CHILD, so sind es kurz nach dem Start ins neue Jahr die Jungspunde von SCREAM YOUR NAME, die den Feiertags-Staub aus der Anlage pusten. Gegründet im schönen Emmental, kommen die vier mit einer Mischung aus Melodic Death, Metalcore und Punk auf ihrer bereits zweiten, selbstbetitelten LP um die Ecke, und das Ganze hat es in sich.

Klar, der Name könnte für eine Core-Band klischeehafter nicht sein, und auch das Coverbild stimmt mich wenig zuversichtlich, dass man hier aus dem 0815-Schema entkommt. Zum Glück belehrt einen der Opener „24/7“ dann aber gleich eines besseren: Hier ballern die Riffs, die Breakdowns sitzen, und auch gegenüber Keyboards scheint man keine Abneigung zu haben. Ganz im Gegenteil, viele der Songs erinnern mit ihrer Synthie-Unterstützung doch sehr an STILL REMAINS zu ihren guten Zeiten. Der beiden Herren am Mikrofon gestalten das Ganze dann auch sehr variabel, Shouts, Growls, Cleangesang, alles ausgewogen vertreten, und zum Glück ohne Weichspül-Gejammer in den Refrains. Was „Scream Your Name“ aber zu einem echt starken Stück macht, ist die Abwechslung, denn in jedem zehn Tracks gibt es quasi etwas Neues zu entdecken. Seien es die Nu Metal-Anleihen in „Waste Myself“, das stark an die Freaks von ESKIMO CALLBOY erinnernde „So Much Pain“, oder „Sometimes I Hate“, das ohne Geplänkel mit dicken Schwedenriffs voll auf die Zwölf geht, irgendwas überrascht einen immer. Ganz aus der Reihe fällt dann auch das rein akustische „Some Questions“, welches die Platte dann fast schon poppig abschließt. Wenn man dennoch ein wenig Kritik üben will, dann ist es vielleicht der ein oder andere vorhersehbare Refrain, oder die eigentlich unnötigen Bonustracks, die lange nicht so zünden wie das reguläre Material.

Nichtsdestotrotz ist das Zweitwerk der Schweizer ein richtig guter Start in das neue Jahr, und ein heißer Tipp für alle Genre-Fans. Wer auf die oben genannten Bands steht, und offen für diverse Klang-Experimente Richtung Elektro ist (keine Angst, es gibt hier keinen THE BROWNING-Aufguss), sollte definitiv mal reinhören. Es sei auch unbedingt noch erwähnt, dass das gute Stück, trotz Eigenproduktion in den Principal Studios und ohne Label im Rücken, klingt wie die ganz Großen. Da wummern die Bässe, die Riffs ziehen richtig an, und die ganze Sache ist perfekt abgemischt. „Scream Your Name“ macht Spaß und ich hoffe dass da bald noch mehr kommt, vielleicht dann auch mit Unterstützung der netten Plattenfirma von nebenan. Hopp Schwiiz!

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09.01.2013

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