Seven Stitches - When The Hunter Becomes The Hunted

Zwischen Bandgründung und Debutalbum ein paar Jährchen vergehen zu lassen ist heute nicht mehr allzu selten. Aber ganze neun Jahre sind schon eine ziemliche Hausnummer. Was haben diese Portugiesen zwei Demos, eine EP und eine Split lang gemacht? Ganz genau bei VADER hingehört? Zwischendurch ältere SEPULTURA auf den Plattenteller geschmissen? Für kurze Zeit SFU-Stumpfsinn für sich entdeckt?

Angesichts „When The Hunter Becomes The Hunted“ alles keine allzu abwegigen Überlegungen. SEVEN STITCHES rotzen auf ihrem Erstling eine Death-/Thrash-Mischung herunter, die sich mit einigen natürlich scheinenden Querverwiesen auf BEHEMOTH und seltenen, weniger logisch anmutenden Referenzen an norwegischen, melodischen Black Metal vorrangig an den zwei zuerst genannten Namen orientiert. Die Rollen sind dabei recht klar verteilt: preschen die Portugiesen in höhere Tempobereiche vor, wandert der Blick nach Brasilien. Wird dagegen geblastet und mit Double Bass-Teppichen gegroovt was das Zeug hält, biegen Piotr „Peter“ Wiwczarek und seine neuerdings runderneuerte Mannschaft um die Ecke. Und das gar bis zu dem Punkt, an dem Melodien und Vocals nicht mehr wirklich vom polnischen Death-Panzer unterschieden werden können. SEVEN STITCHES bringen die zehn Tracks nebst symphonischen Intro technisch versiert und klanglich trotz unangenehm getriggerter Drums sauber auf den Punkt. Seele ist aber was Anderes.

Auf ihrer Myspace-Präsenz sprechen SEVEN STITCHES von der Veröffentlichung ihres Debuts als die Erfüllung eines alten Traumes, dem sie schon so lange hinterherjagten. Der Traum ist nun Realität, wenn auch keine besonders überzeugende. Zeit für neue Inspiration und eigene Ideen.