Sickening Horror - The Dead End Experiment

Review

Zugegeben, ich bin voreingenommen an dieses Album herangegangen. Ich hatte nämlich von Beginn ein Bild vor Augen, wie in etwa diese Band klingen würde und das bloß, weil sie den Begriff SICKENING in ihrem Bandnamen integriert hat. Da mir die Italos SICKENING ebenso ein Begriff sind, wie auch die längst verblichenen Eidgenossen SICKENING GORE oder die Norweger THE SICKENING, schwebte mir mörderischer Death Metal in brutaler Machart vor.

Ganz falsch liege ich mit meiner vorgefertigten Meinung auch nicht, allerdings hat der aus Athen stammende Fünfer SICKENING HORROR doch mehr zu bieten. Das Quintett hat sich nämlich der abgefahrenen Variante von Brutalo-Sounds verschrieben und kommt mit Material aus dem Kreuz, das zwar nicht wirklich eingängig ist und mitunter regelrecht anstrengend klingt, auf der anderen Seite aber ungemein viel Liebe zum Detail offenbart und zudem auch die reichlich vorhandene Experimentierfreude der Truppe unter Beweis stellt.

Zum Glück übertrieben es die Griechen speziell damit aber nicht, auch wenn sie mich mit der „elektronischen“ Einleitung zu „Dusk“ geradezu schockiert haben. Doch das in Folge dargebotene, technisch über jeden Zweifel erhabene Death Metal-Brett beruhigt mich diesbezüglich schnell wieder. Als dominant erweist sich über die gesamte Spielzeit ganz klar die technische Raffinesse der Instrumentalisten, während man auf einprägsame Passagen leider verzichtet hat.

Kein Zweifel, diese Jungs verstehen ihr Handwerk und wissen auch wie man derlei Sounds zu arrangieren hat. Nichtsdestotrotz muss man aber auch festhalten, dass jeglicher Groove-Anteil schmerzlich vermisst wird. Will sagen, SICKENING HORROR haben ein Album zum Staunen für Musiker und für Freunde von abgedrehten, extremen Sounds anzubieten, machen es dem „Rest“ aber ungemein schwer.

Wer sich an die Truppe heranwagt, sollte wissen, dass SICKENING HORROR Blastbeats ebenso perfekt unterzubringen wissen, wie fein nuancierte, akustische Passagen und innerhalb ihrer gut vierzig Minuten Gesamtspielzeit mehr Breaks bieten als manche Band in der gesamten Karriere.

Zum Mitrocken ist dieses Album aber dennoch überhaupt nicht geeignet. Man darf sich also diesbezüglich nicht allzu viel von diesen Griechen erwarten, wie ich auch nicht sicher bin, ob die Songs von „The Dead End Experiment“ bühnentauglich sind. Doch gerade davon würde ich mich gerne überzeugen lassen.

27.05.2010

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