Sodom - Bombenhagel (EP)

Review

SODOM fühlen sich seit der Trennung von Bernemann und Makka augenscheinlich sehr wohl damit, neue Musik im EP-Format zu veröffentlichen. 2018 erschien „Partisan“, 2019 folgte „Out Of The Frontline Trench“. Nachdem vergangenes Jahr mit „Genesis XIX“ auch mal ein vollwertiges Album in die Läden kam, gibt’s jetzt neues Drei-Track-Futter in Form von „Bombenhagel“.

Kaum Neues bei SODOM

Allerdings verrät es der Titel schon: So neu ist gar nicht alles, was sich auf dieser EP befindet. Der punkige Titeltrack war schließlich schon 1987 auf „Persecution Mania“ vertreten. Produziert hatte die Platte der legendäre Harris Johns. In der neuen Version von „Bombenhagel“ ist er zumindest mit einem Gastsolo als Gitarrist vertreten.

Die Neuauflage klingt naturgemäß etwas fetter und differenzierter als das Original, behält aber überraschend viel vom rotzigen Charme des Originals. Das mag Fans der frühen SODOM-Tage erfreuen, wirft aber gleichzeitig die Frage auf, warum diese Neueinspielung überhaupt nötig war. Ein Gastsolo macht den Braten jetzt nicht gerade fett.

Aber da sind ja noch die zwei wirklich neuen Tracks, „Coup De Grace“ und „Pestiferous Posse“. Ersterer ist ein straighter Thrash-Hammer, der ohne Intro oder andere Schnörkelleien voll auf den Punkt kommt. Damit schlagen SODOM in genau die Old-School-Kerbe, die sie auf „Genesis XIX“ bedienten. Wer da gerne mehr von möchte, wird an dem Track seine Freunde haben. Alle anderen fragen sich, warum sie nicht einfach nochmal „Agent Orange“ auflegen sollten.

Wer braucht „Bombenhagel“?

„Pestiferous Poss“ kommt anschließend eine ganze Ecke düsterer daher. Neben den Band-typischen High-Speed-Riffs überraschen SODOM mit einem schleppenden Mittelteil, in dem vor allem die bedrohlichen Harmonien der Gitarren für ordentlich Spannung sorgen. Auf „Genesis XIX“ wäre der Track definitiv ein Highlight gewesen und stellt einiges vom Material der Scheibe in den Schatten.

Am Ende ist „Bombenhagel“ ausschließlich eine Veröffentlichung für SODOM-Die-Hards. Das neue Material gefällt durchaus. Doch ausgerechnet beim Titeltrack stellt sich die Frage nach dem berühmten Sinn. Wer nicht zwingend alles der Ruhrpott-Thrasher im Regal haben muss, wartet lieber auf die nächste vollwertige Platte.

20.08.2021

"Irgendeiner wartet immer."

Exit mobile version