Soulscar - Endgame

Review

Aus Kanada stammen die Melodic Death Metaller SOULSCAR und neben einer gehörigen Portion Melodie verwursten sie auch progressive Elemente, wie gut ausgeklügelte Breaks, Metal-fremde Parts und leicht verschnörkelte Arrangements.

„Endgame“ aus dem Jahre 2006 ist nach „Character Assassination“ (2002) und „Victim Impact Statement“ (2004) bereits ihr drittes vollständiges Album und beherbergt neben oben genannten stilistischen Mitteln auch deutlich erkennbar eine Vorliebe für moderne Metal-Sounds und -Trends. Von Metalcore zu sprechen wäre zwar falsch, jedoch hört man nahezu allen Tracks an, dass sich SOULSCAR stark an der seit einigen Jahren angesagten Musik orientieren. Ob man das nun gut findet oder nicht, sollte jeder für sich selbst herausfinden.

Problem auf „Endgame“ sind die vordergründig zwar gut gespielten aber von den Ideen her nicht wirklich zündenden Songs. Dieses Album ist das unglückliche Beispiel dafür, dass gute Handwerkskunst automatisch auch noch lange kein gutes Album hervorbringt. Wenn die Ideen nicht stimmen und vor allem die klangliche Umsetzung (Sound) nicht ganz rund ist, helfen auch die flinken Finger nicht.

Vielleicht hätte Band-Kopf Andrew Staehling lieber noch ein wenig sparen und einen geübten Knöpfchenfummler anheuern sollen, anstatt selbst Hand anzulegen und somit einige Nuancen des Albums zu verhunzen, wie zum Beispiel die übel ausgesteuerte Snare, die zu sehr nach Plastik tönenden Bassdrums oder die wirklich kitschigen Pseudo-Prog-Keyboards an manchen Stellen.

Auch wenn das eine oder andere nette Riff vorhanden ist und man hier und da bereits im Begriff ist aufzuhorchen, passiert es immer wieder, dass man aus einem aufsteigenden Hochgefühl herausgerissen wird. Häufig leiert einem eine unpassend klingende, völlig fremd wirkende Frauenstimme entgegen und lässt jegliche Hoffnung im Keim ersticken oder aber die mitunter wirklich schönen Melodien werden von den Musikern gnadenlos zerspielt.

Durch die vielen Produktions- und Umsetzungsfehler versauen es sich SOULSCAR leider in der A-Note und auch die B-Note kann nicht wirklich gut ausfallen, da hier irgendwie nichts hängen bleiben will. SOULSCAR benötigen einen erfahrenen Produzenten, der ihnen sagt, wo es lang geht, dann könnte es vielleicht klappen. Potential ist vorhanden, das hört man unschwer heraus, es fehlt halt nur noch die regelnde Hand, die weiß, wie man die Fähigkeiten der Musiker richtig zusammensetzt. Vielleicht das nächste Mal…

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04.10.2008

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