Spectral Voice - Eroded Corridors Of Unbeing

Review

Galerie mit 22 Bildern: Spectral Voice - Graveland Festival 2017

Drei Viertel der SPECTRAL VOICE-Besetzung bestehen aus Mitgliedern von BLOOD INCANTATION, die seit letztem Jahr mit ihrem Debut „Starspawn“ eine Menge Staub in modrigen Death-Metal-Kellern aufwirbeln – und das so ganz ohne jegliche (zumindest offizielle) Social-Media-Präsenzen. Auch bei ihrem zweiten Betätigungsfeld scheuen die Herren Riedl, Kolontyrsky und Barrett die virale Öffentlichkeit, was nicht die einzige Parallele bleiben könnte. Ähnlich wie BLOOD INCANTATION schaffen es SPECTRAL VOICE mit „Eroded Corridors Of Unbeing“ nämlich, nach einigen Demos und Splits quasi aus dem Stand eines der interessantesten (sprich: vereinnahmendsten) Genre-Alben des Jahres zu veröffentlichen.

Anders als das (zumindest oberflächlich) technisch anspruchsvoller wirkende und hektische „Starspawn“ nimmt sich „Eroded Corridors Of Unbeing“ aber der fies kriechenden Sorte Todesbleis an und hier insbesondere australische Vertreter zum Vorbild: SPECTRAL VOICE gerieren sich als lupenreine Bewohner jener Abgründe, die disEMBOWELMENT Anfang der 90er mit „Transcendence Into The Peripheral“ maßgeblich aufgetan haben. Die Untiefen zwischen Death und Funeral Doom sind überdeutlich vom Geist der Kultband und den identisch gelagerten Nachfolgern INVERLOCH beseelt und wenn auch jene von diesen bereits hinreichend ausgekundschaftet wurden und SPECTRAL VOICE keinen Innovationspreis gewinnen: die perfekte Balance zwischen treibender Riff-Hypnose und dem eiskalten Schauer auf dem Rücken ist „Eroded Corridors Of Unbeing“ nicht abzusprechen. SPECTRAL VOICE verstehen es ausgezeichnet, dem dröhnenden Walzen der Saitenfraktion und größtenteils flotter trabenden Tempi eine schleppende Schwere entgegenzustellen, die sich aus nur langsam auflösendem, undefinierbaren Gurgeln und fast behäbig verhallenden Clean-Gitarren speist und das alles zeitgeich in langen Instrumentalpassagen zu einem modrigen Grabgesang zu verquicken. Peter Tägtgren prägte einmal die Wendung „Death Metal From The Abyss“. Das hier muss er wohl gemeint haben.

Übrigens: SPECTRAL VOICE und BLOOD INCANTATION sind gerade im Doppelpack auf ausgedehnter Europa-Tour. Am 20. und 21. Oktober steht noch ein deutsches Date beim German Black Forest Fest IV in Villingen-Schwennigen an. Pflichttermin für alle, die „Eroded Corridors Of Unbeing“ schon beim Lesen überzeugt hat.

16.10.2017

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36672 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

3 Kommentare zu Spectral Voice - Eroded Corridors Of Unbeing

  1. Membran sagt:

    Heißt das, dass die gleichen Menschen in zwei verschiedenen Bands hintereinander auftreten? Sich quasi selbst supporten? Mensch, das kann ja schwache Persönlichkeiten spalten sowas!!!

  2. Sane sagt:

    Aber eine lustige Angelegenheit.
    Vielleicht machen sie ja irgendwann ein Festival.. 😉

  3. Vader666 sagt:

    Sehr düsteres und rauhes Album.

    9/10