Tardy Brothers - Bloodline

Review

Wer auch nur ein klitzeklein wenig Ahnung von Death Metal hat, für den stecken hinter dem Namen Tardy keine Unbekannten. Die beiden Brüder John (Sänger) und Donald Tardy (Schlagzeug) stehen mit ihrer eigentlichen Hauptband OBITUARY seit weit über 20 Jahren für Todesblei der alten Schule, genau genommen als eine der Pioniere dieses Sounds. Nun machen die beiden Haudegen nebenberuflich unter ihrem eigenen Namen von sich hören. Wieso, weshalb und warum versuchen wir noch im Interview zu klären.

Hört man sich „Bloodline“ an, fällt zum eigentlichen Betätigungsfeld der Tardy Brüder erstmal kein großer Unterschied auf. Will heißen, auch hier wird in bester OBITUARY-Death-Metal-Manier fett gegroovt, das prägnante, effektive Schlagzeugspiel ist bekannt, und John verfügt einfach über ein einzigartiges Organ, welches man sofort wieder erkennt. Auch so einige Riffs der tief gestimmten Klampfen könnten von der Hauptband stammen. Nicht weiter verwunderlich, ist doch mit Jerry Tidwell ein ehemaliger EXECUTIONER- bzw. XECUTIONER-Gitarrist mit an Bord, welche sich dann zum Debütalbum „Slowly We Rot“ in dreimal dürft ihr raten wen umbenannten. Ach ja, Saitenhexer Ralph Santolla ist ebenfalls erstmal mit am Start, dessen Solikünste ja auch schon „Xecutioner’s Return“ veredelte. Wer also OBITUARY erwartet, wird eigentlich nicht enttäuscht. Und sonst?

Tja, die Brüder schielen etwas mehr in Richtung klassischen Heavy Metal bzw. Hard Rock, was sich an einer größeren Anzahl von teils doch sehr virtuos dargebrachten Melodien festmachen lässt. Feinstes Griffbrettgewichse, was die Herren da zum Teil abliefern. Gerade hier können echte Akzente gesetzt werden. Die Stimmung auf „Bloodline“ wirkt irgendwie lockerer, versprüht mehr Rock’n’Roll-Feeling, weniger Brutalität, dabei wird fast ständig mit angezogener Handbremse gerockt. Und es gibt sogar ein kurzes akustisches Intermezzo.

Man hört einfach sofort, wer da am Werke ist. Ob das nun positiv oder eher negativ anzusehen ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wie auch eine Diskussion über Sinn und Unsinn dieser Veröffentlichung eigentlich müßig ist. Wer wie ich ein eingefleischter OBITUARY-Fan ist, dem es nach neuen Songs immer wieder dürstet, wird sich an dem wirklich gut gemachten „Bloodline“ erfreuen, auch wenn ich schon stärkeres Material unter Mitwirkung der Beteiligten gehört habe. Alle anderen haben wahrscheinlich sowieso schon beim ersten Absatz aufgehört zu lesen. I really don’t care.

13.03.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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