Temple Of Dread - Beyond Acheron

Review

Soundcheck August 2023# 6

Death Metal wird in Friesland schon immer kräftig zelebriert, und die Szene ist tatkräftig unterwegs. TEMPLE OF DREAD sind da keine Ausnahme und liefern mit ihrem bereits vierten Album „Beyond Acheron“ wieder ordentlich ab. Das Trio aus Spiekeroog hat im Vergleich zur letzten Veröffentlichung „Hades Unleashed“, die mit ungebrochener Brachialität daherkam, jetzt sogar noch eine Schippe draufgelegt.

Beyond Acheron – Freischwimmer aus der Unterwelt

Stilistisch fährt man zwar in denselben Fährwassern, geht aber insgesamt doch filigraner und vielschichtiger zu Werke als bisher. Vergleiche mit Bands wie MORGOTH, GOD DETHRONED oder auch flotterem Material von OBITUARY treffen den Kern, aber TEMPLE OF DREAD erschaffen durchaus ihre eigene musikalische Welt. Dieses Mal gibt es auch vom Songwriting einen leichten Einschlag von Bands wie NILE, was aber im Gesamtbild auch Sinn ergibt.

Während die ersten drei Alben stilistisch eher dicht aneinander lagen, ist man auf dem neuen im Verhältnis mehr auf Abwechslung bedacht. Das Konzept gibt da einiges her: TEMPLE OF DREAD sinken tief in die griechische Mythologie. Textlich gibt es wieder Unterstützung von Frank Albers, der bereits für die ersten beiden Platten „Blood Craving Mantras“ und „World Sacrifice“ die Feder bewegte. Auch das Cover Artwork vom Death-Metal- Szene-Künstler Girardi, der es stets schafft, mystische Inhalte gelungen in die optische Form zu rücken, passt einwandfrei in den gesamten Albumkontext.

Mit „Beyond Acheron“ hat sich die Band im Vergleich zu den Vorgängern relativ viel Zeit gelassen (immerhin liegen jetzt zwei Jahre zwischen den Veröffentlichungen und nicht nur eins.) Die klare Death-Metal-Ausrichtung ist ungebrochen, der Produktion beinhart, aber musikalisch zeigt man sich insgesamt etwas facettenreicher. Das mythologische Raster wurde klar auch ins Songwriting integriert, und so gibt es dieses Mal neben dem direkten Faustschlag auch Songs, die ein bisschen Zeit brauchen, dann aber umso besser funktionieren. Ein Midtempo-Brecher wie „Dance Of Decay“ oder „Damnation“ zum Beispiel funktioniert nicht sofort, wächst aber mit jedem Anlauf.

TEMPLE OF DREAD – vom Nil zum Acheron

Insgesamt ist mit „Beyond Acheron“ eine leichte Steigerung zu den letzten Alben erkennbar, wobei man sich vom Songwriting her weiterhin auf sicherem Terrain bewegt. Trotz einiger Neuerungen fühlen sich die Songs weiterhin nach TEMPLE OF DREAD an, und auch gerade der markante Gesang von Jens sorgt für die notwendige Abgrenzung aus der Genreflut und den Wiedererkennungswert. Wer bisher an der Truppe seinen Spaß hatte, der bekommt auch dieses Mal mit starken Tracks wie ‚All-Consuming Fire‘ und ‚The Plague“ die volle Death-Metal-Breitseite.

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06.09.2023

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Temple Of Dread auf Tour

20.09. - 21.09.24metal.de präsentiertParty.San Metal Open Air - Herbstoffensive V (Festival)Naglfar, The Committee, Groza, Whiskey Ritual, Temple Of Dread, Schafott, Kanonenfieber, Vomitory, Cytotoxin, Deathrite, Boötes Void und AsphagorUhrenwerk, Weimar

4 Kommentare zu Temple Of Dread - Beyond Acheron

  1. Steingrimm sagt:

    Die Band kommt aus OSTfriesland und lediglich Bandleader Markus wohnt auf der wunderschönen Insel Spiekeroog!
    Ansonsten nichts zu meckern 😉

    9 von 10 Punkten, zur Zeit gibt es kaum besseres in Sachen Death Metal aus Deutschland!!

    9/10
  2. destrukt. sagt:

    „9 von 10 Punkten, zur Zeit gibt es kaum besseres in Sachen Death Metal aus Deutschland!!“

    Bei der Güte der Mitbewerber hängt die Latte hierfür auch extrem niedrig. Liegt meines Empfindens daran, dass hierzulande shitty BM einfach beliebter ist.

    Dennoch ein wirklich spitzen Album! Mitunter flott thrashig, walzend asphyxiös, bolthrowereske Sirenengitarren, aus den Nirgendwo plötzlich Necrophobic-artige Leads, fantastische Vocals irgendwo zwischen Tardy und Schuldiner.
    Der Herr Finger hat seit seinem Weggang von Obscenity mit Temple of Dread und Slaughterday wirklich zwei verlässliche Größen in Deutschland etabliert! Prima!

    8/10
  3. Steingrimm sagt:

    @ destrukt: Dass es, deiner Meinung nach, sehr wenige gute Death Metal Bands in Deutschland gibt, schmälert ja nicht die Qualität des Albums und der Band! Auch bei 100 sehr guten Bands würden Temple of Dread immer noch in der „Champions League“ spielen!

  4. destrukt. sagt:

    War auch mitnichten meine Intension (siehe 2. Absatz). Aber ja, sicherlich eines der erinnerungswürdigeren dieses Jahr!