The Black - Alongside Death

Review

Nachdem UNANIMATED schon sagenhafte 13 Jahre gebraucht haben um den Nachfolger von „Ancient God Of Evil“ zu veröffentlichen, haben sich die nicht weniger verschrobenen THE BLACK mit ihrem 2008er Album „Alongside Death“ schon ein Jahr früher an die Fortsetzung der vor schwedischen Wintern beendeten Bandhistorie gemacht. Wenn überhaupt, dürfte die Band um Schlagzeuger Make Pesonen durch die Mitwirkung des verblichenen DISSECTION-Frontmanns Jon Nödtveidt bekannt sein, der dem ersten und einzigen Album der Band, „The Priest Of Satan“ Stimme und Gitarren verlieh.

Heutzutage besteht THE BLACK aus Pesonen und den beiden TYRANT/ex-VINTERLAND-Recken D. Bragman und Andreas Jonsson, und offenbar besitzen diese Herren ordentlich Mut. Denn um ein Album wie „Alongside Death“ zu veröffentlichen, benötigt man ordentlich Eier in der Hose. Zum Einen hat man ein Erbe anzutreten, denn eine Band aus der Mitte der Black-Metal-Neunziger zu reaktivieren ruft grundsätzlich Szenepolizisten und Kritiker auf den Plan, die nur darauf warten, das neue Werk auseinanderzupflücken (ob der durch Nödtveidts Selbstmord ausgelöste Popularitätsschub für DISSECTION etwas mit der Reformation von THE BLACK zu tun hat, bleibt so oder so ungeklärt). Zum Anderen ist auch die musikalische Seite des Albums ziemlich gewagt.

„On The Descent To Hell“ macht die Marschrichtung mit erschreckender Deutlichkeit klar: Anderthalb Minuten Blastbeat, hauchdünne und schneidende Gitarrenläufe und eine Produktion, die DARKTHRONE-Frühwerke wie Sunlight-Produktionen aussehen lässt. Alle Achtung meine Herren! Das nenne ich wirklich gründlich. Alle Kommerz- und Ausschlachtungsvorwürfe sind mit einem Song wie weggefegt, denn: Mit solchem Black Metal macht man sich keine Freunde – und das ist ungefähr das größte Kompliment, dass man einer Band diesen Stils machen kann. Acht Stücke lang ist „Alongside Death“ chaotisch, hässlich, verwegen und böse und deswegen durch und durch geil. Das Songwriting ist natürlich genretypisch, also rasende Tremologitarren auf der einen, und High-Gain-CELTIC-FROST-Riffs („Fleshless“!) auf der anderen Seite.

THE BLACK transportieren das Feeling von „The Priest Of Satan“ nicht unbedingt auf ein neues Level, vielmehr zeigen sie sich von einer noch raueren und viel böseren Seite. „Alongside Death“ ist die vielleicht unzugänglichste und gemeinste BM-Produktion des Jahres, von daher unbedingt empfehlenswert.

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24.09.2009

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3 Kommentare zu The Black - Alongside Death

  1. steffen sagt:

    unzugänglich? Ich finde das Ding äußerst zugänglich. Zugleich ist es endlich mal wieder eine gescheite BM-Scheibe. Da stimmt alles, besonders die eisige Atmosphäre. 9 eiskalte Punkte!

    9/10
  2. chr1s sagt:

    Starke Scheibe, aber in der Tat nicht so unzugänglich wie behauptet. Im Gegenteil, denn die Songs sind trotz teilweise technischer Brillanz recht simpel gestrickt. Vielleicht liegt es am sehr räudig-grellen Sound, dass eine gewisse Distanz für ungeschulte oder schönklangverwöhnte Hörer aufgebaut wird, die es zu überwinden gilt und so als Unzugänglichkeit misinterpretiert werden kann.

    Geile Atmosphäre, schön hässliche Raserei, tolle langsamere Parts, hier wurde eigentlich alles richtig gemacht…

    8/10
  3. Matthias sagt:

    In der Tat ein gutes Ding. Ich bin überrascht, dass es doch noch BM-Bands gibt, die mich in Wallungen bringen… Das Genre ist so dermaßen aus- und überreizt, dass fast alles Neue zum Heulen ausgelutscht klingt. Aber wenn es gelingt, alte Zutaten doch noch so aufzufrischen, dass sie gut klingen, soll das durchaus auch mit einem "ja" belohnt werden. Also "ja!"

    8/10