



Die Kollegen zeigten sich vom bisherigen Schaffen von THE BLACK COURT wenig begeistert: Sowohl die EP „Gray ~ The Colors Of Fire And Pain“ als auch das Debütalbum „Red ~ Phantom Delusive“ erhielten magere vier von zehn Punkten. Melodic Death Metal ist zweifellos ein hart umkämpftes Genre, doch mit ihrem zweiten Longplayer „Amber ~ Momentum Grotesque“ präsentieren die Hannoveraner den nächsten Schritt in ihrem Konzept und führen die Titelstruktur konsequent fort. Doch wie sieht es inhaltlich aus?
THE BLACK COURT atmen ihre Vorbilder
Auf dem Vorgänger bemängelte Kollegin Angela den Sound, der eher nach heimischem Keller als nach Studio klang. Diesen Kritikpunkt haben THE BLACK COURT auf „Amber ~ Momentum Grotesque“ ausgebügelt: Der Klang ist erdig, aber professionell. Die Zusammenarbeit mit Eike Freese in den Chameleon Studios – Aufnahme, Mix und Mastering – macht sich bezahlt. Unterstützung kam zudem von Dennis Israel und Britta Görtz (HIRAES), also durchweg Genrekenner.
Musikalisch bewegen sich THE BLACK COURT im 90er-Kosmos des Melodic Death Metals – mehr AT THE GATES als IN FLAMES, mehr DAWN OF DISEASE als SOILWORK. Der Fokus liegt auf starken Leads, viel Härte und gegrowltem Gesang. Clean Vocals gibt es nicht, aber große Melodiebögen sorgen dennoch für Melancholie und Atmosphäre.
Ein echter Aha-Moment bleibt auf „Amber ~ Momentum Grotesque“ zwar aus, doch den Geist vergangener Tage beschwören die Niedersachsen mit modernem Twist und ordnen sich damit neben Bands wie NIGHT IN GALES ein – auch wenn „Shadowreaper“ produktionstechnisch noch etwas stärker ist.
„Amber ~ Momentum Grotesque“ ist solider Melo-Death
Ob es für Jahresbestenlisten reicht, bleibt abzuwarten. Insgesamt liefern THE BLACK COURT mit „Amber ~ Momentum Grotesque“ jedoch rund 40 Minuten soliden Melodic Death Metal für Fans der genannten Bands. Viele Kritikpunkte der Vergangenheit sind ausgeräumt, sodass sich das Album Genrefans bedenkenlos empfehlen lässt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!