The Senseless - In The Realm Of The Senseless

Review

Sam Bean, hauptamtlich aktiv bei den Kotzbolzen THE BERZERKER, betätigt sich auf Solopfaden und rammelt mal eben mit THE SENSELESS über den Teich. Auch wenn bei mir allein der Name THE BERZERKER schlimmste Alpträume verursacht (in negativem Sinne) bedeutet dies ja nun nicht, dass die Solomusik eines Mitglieds ebenso Kacke ist. Nun, das Cover ist es auf jeden Fall schonmal, denn eine Monsterwelle und ein sich darin überschlagender Surfer sind nicht wirklich das Gelbe vom Ei, geschweige denn Metal.

Auf „In The Realm Of The Senseless“ regiert nicht gerade überraschend, wie bei THE BERZERKER, der Drumcomputer. Mit unmenschlichen Beats ausgestattet knattert sich dieser durch das gesamte Album und zeigt vor allem eines: Wie man es besser macht als auf sämtlichen THE-BERZERKER-Alben. Bei THE SENSELESS wird nachgedacht und nicht nur stumpfsinnig herumgekloppt. Hier gibt es sinnige Partwechsel, dienliche Beats und natürlich überirdisches Gehämmer an den richtigen Stellen. Zwar wird auch diese Musik wieder stark polarisieren, aber jene, die sich an den teils experimentellen, teils Townsendschen Klängen erfreuen können, dürfte „In The Realm Of The Senseless“ ein schweinisches Grinsen ins Gesicht zaubern.

Fett produziert gibt es geile Killerriffs (unterstützt durch Matt Wilcock, der auch schon bei AKERKOCKE und Sam Beans Hauptcombo seine Flossen im Spiel hatte), erstaunlich coole Soli und richtig geniale Melodylines, die stellenweise eine verdammt stimmige Atmosphäre erzeugen. Sam Bean wäre natürlich kein Berserker, wenn er zulassen würde, dass schöne Harmonien sein Album „zerstören“ und so hagelt es immer wieder fett aufs Maul; groovende und metzelnde Elemente en masse. Mr. Bean hat dabei ein gutes Gespür für zündende Brutalo-Riffs und Schädel-Parts, die den Hörer in ihren Bann reißen und darin fesseln. Zwar ist nicht jedes aneinander gelegte Riff ein durchgreifender Erfolg, aber die Menge an Nackenbrechern ist schon erstaunlich hoch. Selbst der elektronisch chillige Rausschmeißer, mit Keyboards und dezenten Gitarren, hat richtig Stil.

Gesanglich wird ein großes Spektrum bedient. Es wird gebrüllt, (verzerrt) geschrieen, gegrunzt und auch eine klare Stimme kommt facettenreich zum Zug. Langweilig dürfte einem beim Lauschen dieser Klänge jedenfalls nicht werden. Was für eine abgedrehte Scheibe. Total irre.

Man muss „In The Realm Of The Senseless“ selbst hören um zu begreifen, was ich hier tatsächlich aussagen möchte. Angesichts der lachhaften THE-BERZERKER-Alben sind/ist THE SENSELESS eine kleine (aber trotzdem nicht zu überwertende) Offenbahrung. Klaro, etwas Besseres gibt es immer, aber mit programmierten Drums hab ich in letzter Zeit nichts Größeres gehört. Gegen diese unbändige Gewalt stinkt selbst die aktuelle DEVIN TOWNSEND („Ziltoid“) ab. Die ist dagegen Mädchenmusik.

Angesichts dessen, dass „In The Realm Of The Senseless“ bereits im Mai 2007 raus kam und die Scheibe im Strom der Massen an anderen Veröffentlichungen vollkommen untergegangen ist, darf man THE SENSELESS durchaus als kleinen Geheimtipp ansehen. Lohnenswertes Gemüse. Und wie gesagt: Nicht vom behinderten Cover abschrecken lassen!

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05.08.2007

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