The Struts - Young & Dangerous

Review

Durch Projekte wie „Sonic Highways“ hat sich Dave Grohl als jemand, der über einen erlesenen Musikgeschmack verfügt. Und so wird man dann auch hellhörig, wenn der ehemalige NIRVANA-Drummer THE STRUTS als „die beste Vorband, die wir je hatten“ bezeichnet. Frontmann Luke Spiller wurde als Gastsänger sogar mal zu einer Intonation von „Under Pressure“ auf die Bühne gebeten. Da fragt man sich sogleich auch, wer die Band ist: THE STRUTS haben 2014 ihr Debüt „Everybody Wants“ rausgebracht und neben den FOO FIGHTERS auch THE ROLLING STONES und GUNS N‘ ROSES supportet. Mit gut zweieinhalb Monaten Verspätung erscheint dann auch hierzulande der Zweitling „Young & Dangerous“.

Wie in den alten Zeiten

Eine Unterscheidung in A- und B-Seite ist an dieser Stelle angebracht. Auf der A-Seite sind die Songs sehr schematisch aufgebaut. Das Kernelement der Songs sind eingängige, hymnenhafte Refrains, was mit fortlaufender Zeit so manchen Hörer auf die Probe stellt. Die „Dododo“-Parts in ‚Primadonna Like Me‘ sind noch ganz witzig, doch nach einiger Zeit dürfte man von der Lautmalerei, die in nahezu jedem Song auftaucht, genervt sein. Zudem ist eine Emanzipation von QUEEN zu beobachten. Man findet Anklänge an rockige Stücke der Briten, doch andererseits sind in ‚People‘ elektronische Beats dominant. ‚Who Am I?‘ schielt arg in Richtung Disco und ‚Bulletproof Baby‘ fällt sehr rhythmisch aus. Die Hitdichte ist hier wesentlich höher: Sei es das schmissige ‚Body Talks‘, das hysterische ‚In Love With A Camera‘ oder das tanzbare ‚Who Am I?‘.

Nachdem auf der A-Seite schon genug Hits gebracht wurden, frönen THE STRUTS auf der B-Seite ihrer QUEEN-Leidenschaft. Die Gitarren fangen immer öfter die Melodiösität von Brian May ein. Im divenhaften ‚Tatler Magazine‘ wähnt man Freddie Mercury am Mikrofon, der von der Zurschaustellung seines Reichtums träumt. Nach den QUEEN-ähnlichsten Stück des Albums folgt logischerweise das größte Experiment ‚I Do It So Well‘, das Rap-Elemente in den Sound integriert. ‚Freak Like You‘ baut hauptsächlich auf einen Rhythmus auf. ‚Ashes Pt. 2‘ rundet das Album als Abschlussnummer ab, verzichtet aber überraschenderweise auf einen lauthals singbaren Refrain.

Young & Dangerous“ bekommt nicht jeden

Ja gut, ich werde jetzt zum letzten Mal den QUEEN-Vergleich bemühen. Ähnlich wie bei QUEEN ist auch der Sound von THE STRUTS nicht jedermanns Sache. So haben THE STRUTS schon manchen Verriss wegen der starken Eingängigkeit hinnehmen müssen. Eine durchaus nachvollziehbare Perspektive. Doch dabei entgeht einem ein starkes Experiment, bei dem THE STRUTS versuchen, den QUEEN-Sound in die Gegenwart zu holen, was ihnen auch gut gelingt. Endlich kann man das auch hierzulande bewundern.

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09.01.2019

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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