Thrice - Horizons/East

Review

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Eine neue THRICE-Veröffentlichung ist immer für eine Überraschung gut und die gibt es jetzt mit “Horizons/East”. Nach fast 25 Jahren und 11 Alben im Rücken sind die amerikanischen Experimental-/Post-Hardcore-Rocker THRICE auf einer ständigen Mission, sich weiterzuentwickeln, sich selbst und ihre Fangemeinde voranzutreiben und qualitativ hochwertige Musik zu liefern.

Weiterentwicklung um jeden Preis

Diese Entwicklung fand auf dem letzten Album “Palms” seinen bisherigen Höhepunkt, man entfernte sich immer weiter von den heftigeren Sounds der Vergangenheit und man fand sich schließlich mit sehr moderaten Rock-Songs konfrontiert. Auch hier gab es zwar noch genügend Abwechslung und sehr starke Songs. Von den instrumentalen Fähigkeiten der einzelnen Bandmitglieder müssen wir ebenso wenig sprechen, wie über den tollen Gesang von Sänger Dustin Kensrue.

Diese besondere Mischung aus verschiedenen Stilen, Stimmungen und Geschwindigkeiten funktionierte auf “Palms” noch sehr gut und die damals mit 8 Punkten bewertete Scheibe zählt bis heute zu einem Highlight in der THRICE-Diskografie.

THRICE verabschieden sich auf “Horizons/East” endgültig von ihren Wurzeln

Umso gespannter konnte man nun sein, wohin die Reise geht. Auf dem neuen Studioalbum, “Horizons/East” wird nicht mehr ausgiebig experimentiert und es wird schnell klar, dass der verzweifelte Post-Hardcore der 2000er Jahre endgültig der Vergangenheit angehört. Vielmehr hat sich der mittlerweile atmosphärische Sound von THRICE noch weiter entwickelt, was sich auch in der breitwandigen und fetten Produktion widerspiegelt. Hier könnte es durchaus sein, dass nicht alle Fans diese Entwicklung begeistert mitgehen. Dennoch ist es schwer, ihr neuestes Album auf nur ein Genre zu reduzieren – dafür ist die Musik von THRICE einfach zu vielschichtig.

Die beste Nummer zu Beginn lässt hoffen

Der Opener “Color Of The Sky” ist die perfekte Eröffnungsnummer und bietet alles was THRICE in der Vergangenheit ausgezeichnet hat. Durch sphärische Synthiklänge wird zu Beginn die eindringliche und sanfte Stimme Kesrues perfekt transportiert, bevor galoppierende Schlagzeuglinien ein Tempo aufbauen und alles in einen tollen Refrain gipfeln lassen.

Stücke wie zum Beispiel “Summer Set Fire To The Rain” und “Scavengers” haben enorme Riffs mit trotzigen und doch euphorischen Hooks, während die typischen 08/15 Rock-Songs auf dem Album “The Dreamer” und “Dandelion Wine” die Höhen und Tiefen der Klangpalette der Band mit einigen Längen durchqueren.

Der flotte Groove und die hüpfende Bassline von “Buried In The Sun”, die dem jazzigen Piano von “Northern Lights” vorausgeht, zeugt eindeutig von der Vielseitigkeit der Platte. Die Band führt immer wieder neue Elemente wie diese ein, ohne dabei ihre Identität zu verlieren.

Post-Rock-Einflüsse sind über die ganze Platte verstreut, vor allem im brausenden “Still Life”. Das eigentümliche “Unitive/East” schließt das Album mit einer letzten Überraschung ab. Es klingt leider wie orientierungsloses Klaviergeklimper mit Kensrues monotonen Gesang im Hintergrund und lässt den Hörer eher ratlos zurück.

Ein Album für alte und neue Fans?

“Horizons/East” ist sicher keine schlechte THRICE Scheibe und beinhaltet auch ein paar echt starke Stücke, aber hat auch einige Längen und Standards mit wenig Überraschungen. THRICE-Fans der ersten Stunde werden diese Entwicklung vielleicht nicht mehr weiter mitgehen und sich enttäuscht endgültig abwenden. Alle anderen jedoch werden mit abwechslungsreichen Rock-Songs verwöhnt.

03.10.2021

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