Tremonti - Dust

Review

Galerie mit 13 Bildern: Tremonti - MetalDays 2018

Mark Tremonti ist nicht nur ein erstklassiger Gitarrist sondern allem Anschein nach auch ein ziemliches Arbeitstier. Nachdem der ehemalige CREED-Klampfer und spätere ALTER BRIDGE-Mitbegründer erst im vergangenen Jahr mit seiner zweiten Soloscheibe „Cauterize“ satte 9 Punkte bei der geschätzten Kollegin Schmidt abräumen konnte, steht nun keine 12 Monate später bereits der Nachfolger mit dem Titel „Dust“ in den Läden. Die kurze Durststrecke lässt sich mit der Tatsache erklären, dass „Dust“ bereits während der Studio-Sessions zu „Cauterize“ entstand und man bei TREMONTI statt eines Doppelalbums oder Nachschub für das B-Seiten-Best-Of lieber einfach ein zweites Studioalbum machen wollte. Enthält „Dust“ deshalb nur Ausschussware? Mitnichten.

Dass Mark Tremonti großer Metal-Fan ist, kam bei CREED noch am wenigsten, bei ALTER BRIDGE jedoch schon deutlich stärker zum Vorschein. Spätestens seit der Mann auf Solopfaden wandelt, bringt er im Grunde rifflastige aber äußerst zugängliche Modern-Metal-Platten auf den Markt – und fühlt sich damit deutlich hörbar am wohlsten. So leitet „My Last Mistake“ das neue Album „Dust“ mit einem lupenreinen Thrash-Riff ein, „Once Dead“ erinnert mit seinen maschinellen Saitenanschlägen und den Bendings sogar ein bisschen an LAMB OF GOD, und die Halbballade „Tore My Heart Out“ endet im Double-Bass-Gewitter. Zwischendrin gibt es auch noch Gitarrenharmonien Göteborger Schule.

Die weiche Seite, ohne die CREED niemals so große geworden wären wie sie es einmal waren, sie beschränkt sich auf „Dust“ auf zwei Songs. Der Titeltrack ist eine radiotaugliche Power-Ballade, die aber soweit alles richtig macht, und der Rausschmeißer „Unable To See“ plätschert zwar eher vor sich hin, driftet aber immerhin nicht in den Kitsch ab.

Zudem muss sich Mark Tremonti mittlerweile wirklich nicht mehr für seine Stimme verstecken. Im schlimmsten Fall klingt der Mann wie jeder andere US-amerikanische Alternative-Rock-Sänger auch – und im besten ist auch die Kernigkeit eines David Draiman (DISTURBED) nicht mehr fern. Die vielen Halleffekte auf „Dust“ wären gar nicht nötig gewesen.

Ohne „Cauterize“ gehört zu haben und somit den direkten Vergleich ziehen zu können, kann ich „Dust“ für sich stehend als rundes, gelungenes Album bezeichnen. Mittelmäßigkeit gibt es vereinzelt („Never Wrong“) auch, Unterdurchschnittlichkeit bis auf das CD-Cover nicht. Ich bin gewillt, Mark Tremonti zu glauben, wenn er die Hälften seines aufgeteilten Doppelalbums als gleichwertig bezeichnet. Fans von TREMONTI, ALTER BRIDGE und modernem Rock und Metal US-amerikanischer Prägung können hier guten Gewissens zugreifen.

22.04.2016

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