Vader - The Art Of War

Review

Stilbruch. Das ist wohl der erste Gedanke, der beim ungewohnt modernen, klinisch glatten und so überhaupt nicht VADER-typischen Cover von „The Art Of War“ durch den Kopf schießt. Dass sich die polnische Death Metal Institution auch musikalisch neuen Ausdrucksformen zugewandt hat, muss allerdings keiner befürchten, denn mit seiner mittlerweile fünften, dem kürzlich verstorbenen Drummer und Gründungsmitglied Krzysztof „Doc“ Raczkowski gewidmeten EP beschreitet das Urgestein jenen Pfad weiter, auf dem es schon mit „The Beast“ äußerst erfolgreich wandelte.

Vier neue Songs und zwei instrumentale Zwischenspiele geben als Intermezzo Ausblick darauf, was uns beim neuen Album erwarten könnte: gewohnt superber Brecheisen-Todesblei VADER´scher Prägung.

Vor der Schlacht ertönt stimmungsaufbauend das Intro „Para Bellum“ und leitet nahtlos in den Doppelschlag „This Is The War“ und „Lead Us!“ über. Beide überzeugen mit nicht endend wollenden klassischen VADER-Blastbeats, thrashigen Stakkatoriffs und säuberlich ausgearbeiteten Soli mit deftiger Melodiösität, einer Komponente, die anscheinend immer wichtiger im Sound der Polen wird.

Nach der kurzen Synthie-Verschnaufpause „Banners On The Wind“ gibt es mit dem etwas gemächlicheren „What Colour Is Your Blood“ einen Song, der zu großen Teilen auch hätte von einem SLAYER-Album stammen können. Vor allem Strophenriff und der langsame Mittelteil erinnern stark an Araya & Co.

Schließlich tritt „Death In Silence“ nochmals kräftig auf das Gaspedal, bevor mit dem Video zu „The Art Of War“ der visuelle Stilbruch auf die Spitze getrieben wird. Ganz nett gemachter Clip im Stile von Terminator II, der aber zum Titelsong wie Arsch auf Eimer passt.

11.11.2005
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