Warbeast Remains - Stronghold

Review

Die Leute, die ihre Zähne als Kette um den Hals tragen, weil sie’s lustig fanden, einen kleinwüchsigen homosexuellen Mitbürger als Rosettenhobbit zu diffamieren, um dann durch dessen Drei-Zentner-Lebensgefährten mit Wing-Chun-Großmeister-Titel eine arge Schnellverformung der Kauleiste zu erfahren, werden das Gefühl kennen… es ist einfach Scheiße, sein Steak nur mit den Felgen bearbeiten zu können.

Zahnlos bedeutet in dem Fall auch spaßlos. Und als letzten Endes ebenso zahnlos erweist sich „Stronghold“.

Nicht, dass man hierbei die wichtigsten Zutaten für ein gescheites Gebiss vergessen hätte… Knochen, Zahnfleisch, Gelenke und ein Riesenmaul… alles da – nur die Zähen fehlen eben.

Anders ausgedrückt: wir haben viele feine Riffs, die für gutklassigen Thrash Metal unbestreitbar ganz einfach unverzichtbar sind, wir haben Ufta-Ufta, einen knödelnden Frontgrunzer, irgendwie auch ausreichend Hass, aber die Songs haben keinen Biss. Jedenfalls nicht den, den man bei Vorhandensein der vorgenannten Gebissbestandteile vermuten wollte.

So kommt „Defeat“ nach bedächtigem Intro mit EXODUS-Gedächtnis-Riffing daher, um sich im weiteren Verlauf als Hommage an die unvermeidbaren kalifornischen Totschläger zu „South Of Heaven“- und „Seasons In The Abyss“-Zeiten zu entpuppen. Im Prinzip also nichts falsch gemacht. Dass man das Ganze schon unzählige Male vorher gehört hat, nimmt in Anbetracht der Marschrichtung, die WARBEAST REMAINS eingeschlagen haben, nicht Wunder. An oldschooligem, traditionellem Thrash ist ja auch nichts, aber auch gar nichts auszusetzen. Das anschließende „The Blackness“ gerät nach kleinem gesprochenen Verweis auf den Film „300“ deutlich grooviger und massiver, bevor es mit „Infected“ als „Silent Scream“-Hear-alike weitergeht. Hiernach kommt mit „Warcry“ ein schneller Klotz geflogen, gefolgt vom durch scheinbar verstolperte Breaks charakterisierten „As I Fall“. Abwechslung ist also auch noch mit dabei.

Aber gerade bei „Warcry“ hört ich das Ganze so an, als wollte die aus rechtlichen Gründen von WARBEAST zu WARBEAST MMVIII und dann WARBEAST REMAINS umfirmierte Kapelle so cool wie die musikalisch ganz ähnlich gelagerten Berliner POSTMORTEM klingen und es dann beim Wunsch geblieben ist. Trotz der nicht zu verleugnenden Voraussetzungen, ein Killeralbum einzutüten, ist „Stronghold“ wie eingangs erwähnt leider zu zahnlos.

Früher hat man sich noch nach den ersten Sekunden Krach eingeschissen, hat ne Gänsepelle unter’m Hemd gehabt und musste den Schädel schüttelnd durchs ganze Haus rennen, wenn man eine gute Thrash-Band entdeckt hatte – und so was geschieht auch noch heute… aber nicht mit der Platte hier.

Sehr ärgerlich bei all den guten Ansätzen, aber vielleicht findet das Quartett ja noch die Dritten von Tante Eduard…

28.02.2012

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