Wodensthrone - Curse

Review

Junge Formationen wie WINTERFYLLETH, FEN oder eben WODENSTHRONE haben dem britschen Black Metal in den letzten Jahren in so großer Dichte zwingende Veröffentlichungen beschert, dass sogar schon der Terminus „New Wave Of British Black Metal“ aufkam. Letztgenannte Band, die aus der im Nordosten Englands gelegenen Hafenstadt Sunderland stammt, konnte 2009 mit ihrem ansprechenden Debüt „Loss“ an diesem Fleck ihr Banner in die Übersichtskarte der schwarzen Horden stecken.

Nun, drei Jahre später, schlägt ihr Zweitwerk „Curse“ musikalisch in die gleiche Kerbe: Überwiegend rasanter und Keyboard-unterstützter, mitunter deutlich alte EMPEROR zitierender Black Metal wird mit ruhigen Abschnitten und ein wenig Klargesang angereichert. Doch der Vorgänger zeigte die Gegensätze deutlicher, platzierte fesselnde, nicht-metallische Einsprengsel wie „Pillar Of The Sun“ oder die leisen letzten vier Minuten des vorher erbarmungslos wütenden „Black Moss“ zwischen den sich rasch und wuchtig auftürmenden Schwarzmetall-Gebirgen. Auf dem aktuellen Werk existieren jene der entweltlichten Atmosphäre zuträglichen Passagen jedoch nur noch in minimaler Dosierung und auch das Gedeibel besitzt – sicherlich überdurchschnittlicher Ausführung zum Trotz – oftmals nicht mehr die Durchschlagskraft, das heidnische Feuer des Debüts. Auch deshalb bleiben ergreifende Momente aus.

Die Intensitätseinbuße wird besonders offenkundig, wenn es 40 Minuten Spielzeit braucht, bis mit „Wyrgthu“ endlich einmal Kreischgesang anhebt, der sich vor Enthusiasmus fast überschlägt. Warum nicht schon vorher so? Das abschließende, 14-minütige „The Name Of The Wind“ versprüht dann mit seinem spannendem Aufbau mitsamt finaler Entladung erstmals jenen von Rezensenten inflationär beschworenen Duft von Epik, der bei den vorangegangenen Stücke trotz Spielzeiten von teilweise über zehn Minuten nicht aufkommen wollte.

Das Naturmystische, der die Geheimnisse von Wald und Moor verbergende Nebelschleier des WODENTHRONE’schen Debüts ist größtenteils verflogen und bedingungslose Leidenschaft bricht leider nur noch selten hervor. So erscheint „Curse“ als eine recht eindimensionale, dabei aber jederzeit gut hörbare und sich gegen Ende steigernde Platte. Nach dem mitreißenden Erstwerk – dessen Coverartwork nebenbei auch mindestens eine Klasse besser als das aktuelle ist – muss dennoch Enttäuschung überwiegen.

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04.05.2012

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