Yyrkoon - Unhealthy Opera

Review

Meine Fresse, kaum ein Medizinstudent mit summa cum laude hätte wohl in so kurzer Zeit so einen Aufstieg fertig gebracht, wie es die französischen Hobbymediziner von YYRKOON haben. Der Status des AIPlers wurde ja bekanntermaßen bereits 2004 abgeschafft, aber den hatten YYRKOON in jenem Jahr schon eh mit „Occult Medicine“ längst hinter sich gelassen. Was man daher auf „Unhealthy Opery“ beobachten kann, ist eine völlig berechtigte Berufung vom Assistenz- zum Facharzt mit glänzenden Aussichten auf einen Oberarztposten. Klangtechisch von Jacob Hansen zu blitzeblankem und scharf schneidendem Chirurgenstahl veredelt, sezieren YYRKOON fein säuberlich unsere Nervenstränge und lassen die 13 messerscharfen neuen Tracks („Signs“ erscheint als Bonus auf der Limited Edition) zu einem einschneidenden Erlebnis werden. Konnte „Occult Medicine“ seine Wirkung noch nicht dauerhaft entfalten, so stellt sich „Unhealthy Opera“ als hochgradig suchterzeugende Aufputschtablette heraus. Auf dem Behandlungsplan steht noch immer die bereits bekannte Rezeptur aus pathogenem Death-Geknüppel der fetten Marke, letalen Thrash-Attacken und stark virulenten Mosh-Monstern, nur dass die Wirkstoffe um einiges effizienter an die Akustikrezeptoren andocken. So erscheinen die Riffs nun griffiger, die Hooklines kommen direkter und man lässt merklich spürbar die Melodie- und Soliführungen der Amott Brüder wieder aufleben, als jene noch in den gesegneten ARCH ENEMY-Anfangstagen zusammen musizierten, bringt dies jedoch gleichzeitig so unauffällig zu Stande, dass man sich von bloßen Plagiatsvorwürfen weit distanziert. Die Melodien lassen kaum aus der beklemmenden Umarmung wieder los, wie es sich vor allem in den bizarren und unwirklichen Instrumentalstücken Lovecraftscher Prägung „Temple Of Infinity“ und „Lair…“ zuträgt. A propos H.P. Auch der frühe Großmeister des surrealen Horrors hat es wieder in die Rezeptur geschafft, und stellt mit seinem Cthulu-Mythos abermals reichlich Gesprächsstoff für Chefkotzer Stéphane zur Verfügung. Pflichtkauf also für alle hoffnungslosen Death-Patienten, die sich mal wieder mit einem ordentlichen Knalltrauma verarzten lassen wollen. Der Oberarzt ist zum Greifen nah…

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15.06.2006

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1 Kommentar zu Yyrkoon - Unhealthy Opera

  1. Anonymous sagt:

    Hammergeil!!! Yyrkoon präsentieren sich über eine dreiviertelstunde auf verdammt hohem niveau. das tolle ist, dass es sowohl langsamere groovige lieder gibt (die ersten 3) als auch extrem schnelle abrissbirnen. die vocals sind auch sehr gut. besonders hervorheben möchte ich aber auch den letzten song "sings", der nur auf der limited edition vertreten ist. sehr geiler song mit nicht ganz so tiefen vocals wie in den anderen liedern. sogar klaren gesang kann man im refrain vernehmen, was allerdings sehr gut zu diesem song passt. aber keine sorge die klaren vocs gibts nur bei diesem song. also alles in allem eine verdammt geile und auch technische scheibe, die man jedem deathmetalfan wärmstens empfehlen kann!

    9/10