Zanthropya EX - Seuchenherr

Review

ZANTHROPYA EX spielen düsteren Death/Black Metal mit deutschen Texten. Der Albumtitel „Seuchenherr“ mag gewisse Assoziationen zu allseits bekannten Bands wie EISREGEN wecken, ZANTHROPYA EX klingen zwar düster und bedrohlich, aber auch weitaus weniger gefährlich und provozierend.

Etwas rumpelig ist die Produktion geraten, besonders der stellenweise arg blecherne Drumsound trübt das Hörvergnügen über die lange Distanz doch wesentlich. Dafür gibt es einiges an gelungenen Riffs und das Songmaterial hat durchaus überwiegend einen angenehm-schmissigen Groove. Der Gesang ist böse und verbittert, auf die Art der Texte (sowie das von der Band durch die Darstellungen und Biografien auf deren MySpace-Seite insgesamt gepflegte Image) muss man natürlich stehen. Ich kann mir nicht helfen, auf mich wirkt die finstere Grimmigkeit und das heruafbeschworene Elend in all seinen Facetten nicht immer ganz glaubwürdig und immer mal wieder etwas zu aufgezwungen, aber das mag man als treuer Verfechter diesen Stils auch anders sehen.

Festzuhalten bleibt: Noch fehlen der Band die wirklich herausragenden Kompositionen, die sie aus der Mittelmäßigkeit hieven. Noch besser wären Inhalte, über die man spricht, die die schlafenden Moralapostel aufzuwecken vermögen, Statements vielleicht, die nicht schon mehrfach von den unterschiedlichsten Persönlichkeiten ausgesprochen wurden. Ein bei deutscher Musik, die nicht nur auf pure Unterhaltung ausgeglegt ist, ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Immerhin: Bei „Mutters Narbe in der Zeit“ arbeitet die Band mit ein wenig Pathos und hebt den Song in epische Regionen. Atmosphärisch gibt es wenig auszusetzen, weil vor allem die naturbelassene und raue Herangehensweise dem Ganzen einen schräg-morbiden Anstrich verleiht, der erahnen lässt, worauf es der Band ankommt: Unheil.

Mit konsequenter Fortführung der Stärken und wenn die Band es schafft, etwas weniger kalkuliert und eine Spur authentischer zu klingen, sind beim nächsten Release sicherlich ein paar mehr Punkte drin. Hörer, die robuste, wenig kopflastige Todesstimmung schätzen, können hier gerne mal reinhören.

18.03.2010

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