25 Jahre - 25 Alben - 25 Songs
Heute: Jannik Kleemann

Special

25 Jahre metal.de. Das sind 25 Jahre, die jeder Redakteur unterschiedlich wahrgenommen hat und in denen unterschiedliche Alben wichtig waren. In dieser Serie geht es darum, sich für jedes Jahr auf ein Album festzulegen, welches für den Redakteur persönlich am wichtigsten war. Mit der Nennung eines Songs, der stellvertretend für das Album steht, ergibt sich dann eine Playlist. Am Ende des Jahres folgt die ultimative „25 Jahre metal.de Playlist“.

Jannik Kleemann, Redakteur

Janniks Playlist:

Die Gesamtplaylist aller Redakteure, die im Laufe des Jahres noch anwachsen wird:

1996: THERION – Theli

Ich bin ja mit Geburtsjahr 1991 einer der Jungspunde in der Redaktion, aber trotzdem bin ich bei der „Theli“ Zeitzeuge. Mein Papa fuhr damals einen grauen Golf 2, in welchem er hinten einen CD-Wechsler hatte. Dort steckte auch öfters die THERION-Scheibe drin, insbesondere nachdem ich Interesse an Liedern wie „To Mega Therion“ oder „Cults Of The Shadow“ zeigte. Wer weiß, was ich heute sonst hören würde. Danke, Papa! Und die CD ist heute noch großartig.

Song: To Mega Therion

Außerdem:

OPETH – Morningrise
DIE TOTEN HOSEN – Opium fürs Volk

1997: RHAPSODY – Legendary Tales

Nun ist es aber erst einmal vorbei mit Zeitzeugnissen. RHAPSODY kamen um 2006 an mir vorbei, als ich nach neuem Power-Metal-Futter suchte und die „Legendary Tales“ war mein Erstkontakt mit der Band. Ich bin zwar kein „Das Debüt ist immer die beste Scheibe“-Purist, aber in RHAPSODYs Falle ist sie zumindest eine ihrer stärksten Scheiben.

Song: Warrior Of Ice

Außerdem:

DIMMU BORGIR – Enthrone Darkness Triumphant

1998: FEAR FACTORY – Obsolete

2005 bekam ich die Empfehlung: „Wenn du H-BLOCKX magst, wirst du auch FEAR FACTORY mögen.“. Was komisch klingt, stimmte aber tatsächlich (die Empfehlung beruhte auf dem Song „Real Love“ vom Debüt „Time To Move“) und die „Obsolete“ rotierte im Sommer des Jahres, als ich mit einem Schulfreund, meiner Mutter und meinem Stiefvater durch Skandinavien radelte oft digital in meinem mp3-Player. Ich finde die sogar besser als die „Demanufacture“.

Song: Edgecrusher

Außerdem:

RUNNING WILD – The Rivalry
JANUS – Vater
H-BLOCKX – Fly Eyes

1999: DONOTS – Better Days Not Included

Die DONOTS waren die erste Band, die ich je live gesehen habe. 2002 in der Bremer Stadthalle als Vorband der Toten Hosen und ich war direkt verliebt. Ergo landete der damals verfügbare Backkatalog der Band alsbald in meinem Kinderzimmer und die Phase der Band bis 2004 ist heute noch die beste, deutsche Antwort auf den US-Pop-Punk von SUM 41 und Kollegen. Und „Better Days Not Included“ besteht fast nur aus Hymnen, inklusive kultigem „True Faith“-Cover.

Song: Got Some Nerve

Außerdem:

ICED EARTH – Alive In Athens

2000: JANUS – Schlafende Hunde

JANUS sind keine leichte Kost, haben aber zur Jahrtausendwende mal eben so ein unglaublich schlüssiges Konzeptalbum rausgehauen, das zu Recht bis heute als ihr Referenzwerk angesehen wird. Nachdem sie 2014 mit lockeren acht Jahren Verspätung dann die erweiterte Fassung herausbrachten, konnte ich mir das rare Gut auch endlich zulegen und war sofort begeistert von der einzigartigen Stimmung. Unbedingt am Stück hören!

Song: Klotz am Bein

Außerdem:

IRON MAIDEN – Brave New World
HAMMERFALL – Renegade
IN FLAMES – Clayman

2001: GRAVE DIGGER – The Grave Digger

Als kleiner Internet-Troll war mein Pseudonym im Internet oft „The Grave Digger“. Und bis heute ist diese Scheibe von GRAVE DIGGER, insbesondere wegen seines bockstarken Titeltracks eine ihrer Besten.

Song: The Grave Digger

Außerdem:

ENSIFERUM – Ensiferum
DONOTS – Pocketrock
RAMMSTEIN – Mutter

2002: L’ÂME IMMORTELLE – Als die Liebe starb

Ok, jetzt gehen wir mal kurz aus dem Metal in den Gothic rein und schauen uns ein Album an, das Sänger und Komponist Thomas Rainer im Liebeskummer komponierte. Kennengelernt, habe ich die Band mit 15 Jahren, daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Stücke des Albums oft bei mir im Player rotierten. Heute machen sie immer noch Spaß und die Zwangsneurose, den Opener „21. Februar“ einmal im Jahr an genau dem Tag zu hören, ist mir auch geblieben.

Song: Aus den Ruinen

Außerdem:

NIGHTWISH – Century Child
SOILWORK – Natural Born Chaos
AVANTASIA – The Metal Opera Part II

2003: STRATOVARIUS – Elements Pt. I

Part II war mit mein Einstieg in den Power Metal, aber Part I finde ich langfristig gesehen noch etwas besser. Das Album sorgte dafür, dass ich ab da immer nach Stücken in dem Genre suchten, die die Geschwindigkeit von „Find Your Own Voice“ toppen konnte. Tipps nehme ich immer noch gerne entgegen.

Song: Find Your Own Voice

Außerdem:

EVANESCENCE – Fallen
THE CROWN – Possessed 13

2004: DISILLUSION – Back To Times Of Splendor

Eigentlich bis heute das beste Debütalbum der 2000er-Jahre. Was DISILLUSION hier abfeuern ist nicht weniger als ein absolut großartiges Progressive-Metal-Feuerwerk und ich war mehr als ehrfürchtig berührt, als ich es 2015 in kompletter Länge live erleben durfte. „Back To Times Of Splendor“ ist eines der besten Metal-Alben überhaupt! Ich bekomme beim Beginn des Titeltracks immer Gänsehaut und ich besitze die Scheibe seit 16 Jahren.

Song: Back To Times Of Splendor

Außerdem:

SAMSAS TRAUM – a.Ura und das Schnecken.Haus
BLOODBATH – Nightmares Made Flesh
OOMPH! – Wahrheit oder Pflicht

2005: EQUILIBRIUM – Turis Fratyr

EQUILIBRIUM heute sind zwar immer noch nett, aber „Turis Fratyr“ und die vorangehende Demo sind für mich bis dato immer noch die Scheiben, an denen sich jede, deutschsprachige Pagan-Metal-Band messen muss. Und sie sind bisher alle kläglich gescheitert, weil das Album über jeden Zweifel erhaben ist und weitaus mehr zu bieten hat, als die Saufhymne „Met“.

Song: Tote Heldensagen

Außerdem:

NEVERMORE – This Godless Endeavor
PRIMAL FEAR – Seven Seals
SAVAGE CIRCUS – Dreamland Manor

2006: COMMUNIC – Waves Of Visual Decay

Noch so unverschämt gute Debütanten, die es aber auch noch wagten, direkt ein Jahr später mit ihrem Zweitling noch einen draufzusetzen. COMMUNIC sind eindeutig für Fans von NEVERMORE und SANCTUARY ein Genuss, behalten dabei aber genug Eigenständigkeit, um ihre eigene Nische zu erspielen. Ich gehe aber mit Kollege Michael in der Meinung auseinander, dass dieses das einzige COMMUNIC-Album ist, das man komplett hören sollte. Man sollte alle komplett hören, aber dieses zuerst.

Song: Frozen Asleep In The Park

Außerdem:

DISILLUSION – Gloria
IN FLAMES – Come Clarity
DIE APOKALYPTISCHEN REITER – Riders on the Storm

2007: SONIC SYNDICATE – Only Inhuman

Ich habe „Only Inhuman“ eigentlich nur gekauft, weil ein Mädchen, auf das ich damals stand, die Musik abfeierte. Naja, daraus wurde dann nichts, aber das Album lief trotzdem rauf und runter. 12 Songs, 12 Treffer, absolut catchy und der Beginn einer viel längeren Liebe als jede Teenie-Romanze hätten werden können.

Song: Denied

Außerdem:

EISREGEN – Blutbahnen
DARK TRANQUILLITY – Fiction

2008: SONIC SYNDICATE – Love And Other Disasters

Und darum tauchen SONIC SYNDICATE auch gleich noch einmal in meiner Liste auf. Das dritte Album der Herren und der Dame sollte leider auch das letzte, wirklich Gute sein, denn danach stieg Sänger Roland Johansson aus Zeitgründen aus. Ich war damals ziemlich geschockt, da er zu meinen Lieblingssängern gehört. Zum Glück habe ich die alte Besetzung 2009 auf dem Legacyfest noch live gesehen.

Song: Encaged

Außerdem:

HEAVEN SHALL BURN – Iconoclast (Part I: The Final Resistance)
L’ÂME IMMORTELLE – Namenlos
SABATON – The Art Of War

2009: EPICA – Design Your Universe

Wie genial ich „Design Your Universe“ finde, könnt ihr meinem Diskografiecheck entnehmen. EPICA sind für mich bis heute Großmeister ihres Genres, aber diese Klasse haben sie nicht wieder erreicht.

Song: Martyr Of The Free Word

Außerdem:

RAMMSTEIN – Liebe ist für alle da
ENDSTILLE – Verführer

2010: CALLEJON – Videodrom

Als CALLEJON 2009 für das Wacken Open Air bestätigt wurden, war ich sofort dabei, als ich hörte, dass sie auf Deutsch singen. Als Fan deutschsprachiger Musik und Metalcore-Liebhaber konnte mich die Mischung sehr überzeugen und 2010 auf „Videodrom“ zog sie mich vollends in ihren Bann.

Song: Dieses Lied macht betroffen

Außerdem:

SODOM – In War And Pieces
AS I LAY DYING – The Powerless Rise

2011: THE UNGUIDED – Hell Frost

Aufmerksame Leser und Leserinnen werden meine Lieblingsband kennen und diese hatte 2011 ihr Stelldichein. Aus der Asche der Originalbesetzung von SONIC SYNDICATE erhoben sich THE UNGUIDED und stellten ein Debüt auf die Beine, welches mich als großen Fan der Altband vor Ehrfurcht erschaudern ließ und den Grundstein für die Fan- wie Freundschaft setzte, die folgen sollte.

Song: Betrayer Of The Code

Außerdem:

COMMUNIC – The Bottom Deep
BETONTOD – Antirockstars

2012: SABATON – Carolus Rex

Gar nicht mal unbedingt mein Lieblingsalbum von SABATON, das ist eher „The Art Of War“, aber „Carolus Rex“ folgt dicht dahinter und war eines meiner Highlights und zudem das erste Album, das ich im Earbook-Format erworben habe, welches zu meinem Lieblings-Format bei CD-Veröffentlichungen wurde.

Song: The Lion From The North

Außerdem:

KREATOR – Phantom Antichrist
NAGLFAR – Téras

2013: SOLITARY EXPERIMENTS – Phenomena

2013 war kein Metaljahr für mich. Klar, ich habe auch da viele coole Metal-Veröffentlichungen gehört, aber der Gothic und der EBM waren eindeutig präsenter. SOLITARY EXPERIMENTS haben einen Strauß wunderschöner Melodien geschaffen, auch das Konzert in Hamburg war großartig und zum Träumen schön.

Song: Epiphany

Außerdem:

BLUTENGEL – Monument
ALLIGATOAH – Triebwerke
AMARANTHE – The Nexus

2014: HÄMATOM – X

HÄMATOM habe ich erst 2014 wirklich angefangen zu hören und mir die „Keinzeitmensch“ besorgt, Ende des Jahres kam dann mit „X“ das Jubiläumsalbum, das großartige Neuaufnahmen und cool gemachte Coversongs bot. MARTERIAs „Kids (2 Finger an den Kopf)“ klang nie besser als hier.

Song: Leichen pflastern unseren Weg

Außerdem:

THE UNGUIDED – Fragile Immortality
BLOODBATH – Grand Morbid Funeral
UNANTASTBAR – Fluch & Segen

2015: EISREGEN – Marschmusik

Ich bin EISREGEN-Fan, seitdem reine Kuriosität mich in ihr böses, zweites Album hat reinhören lassen. Die Thüringer schaffen es immer wieder aufs Neue, mich zu begeistern, aber bei „Marschmusik“ zündet jeder Song besonders. Bis heute das beste Album der neueren Phase der Band.

Song: Fleischbrand

Außerdem:

NIGHTWISH – Endless Forms Most Beautiful
LINDEMANN – Skills In Pills
CALLEJON – Wir sind Angst

2016: THE UNGUIDED – Lust And Loathing

2015 und 2016 waren für mich nicht immer einfache Jahre, da kam mir ein neues Album von THE UNGUIDED gerade recht. Roland (damals Vocals und Gitarre) schickte mir „Enraged“ sogar privat als Kostprobe zu und ich war sofort begeistert. Lustigerweise zündete mein heutiger Lieblingssong erst als einer der letzten, aber dafür dann richtig. „Lust And Loathing“ ist für mich bis heute eines der besten Alben überhaupt und hat bei mir den Stellenwert, den „The Gallery“ oder „The Jester Race“ bei DARK-TRANQUILLITY- und IN-FLAMES-Fans haben. Moderner Klassiker!

Song: Heartseeker

Außerdem:

DARK TRANQUILLITY – Atoma

2017: THE UNGUIDED – And The Battle Royale

Dann noch im gleichen Jahr der Schock. Roland verlässt die Band. Schon wieder. Allerdings war direkt die erste Single mit Neuzugang Jonathan Thorpenberg so catchy und das Abschiedskonzert von Roland inklusive aller Bandmitglieder so gut, dass ich direkt wieder versöhnt war. Auf „And The Battle Royale“ feiert Jonathan einen mehr als würdigen Einstand.

Song: The Heartbleed Bug

Außerdem:
WITHERFALL – Nocturnes And Requiems
AYREON – The Source

2018: BRDIGUNG – Zeitzünder

Ich habe ja eine Schwäche für deutschsprachige Rock-/Punkmusik. BRDIGUNG fand ich schon immer lustig, aber mit „Zeitzünder“ haben sie sich selbst übertroffen. Das Album macht einfach super Laune, egal wann man es hört.

Song: Mittelfingerautorität

Außerdem:

SOLITARY EXPERIMENTS – Future Tense
WITHERFALL – A Prelude To Sorrow
LORD OF THE LOST – Thornstar

2019: CYHRA – No Halos In Hell

Meine Freundin gehört zu den größten AMARANTHE-Fans auf diesem Planeten. Ich fand nach „The Nexus“ kein Album mehr so gut wie ebendieses, insbesondere nachdem Jake E ausgestiegen war. Sein neues Projekt CYHRA sprach mich direkt an, schließlich steht Jesper Strömblad (ex-IN-FLAMES) an der Gitarre. Das Zweitwerk „No Halos In Hell“ machte mich sofort zum Fan, das Konzert in Bremen als Vorband von BATTLE BEAST erledigte den Rest.

Song: Battle From Within

Außerdem:

EIZBRAND – Feuertaufe
ENDSEEKER – The Harvest
DISILLUSION – The Liberation

2020: THE UNGUIDED – Father Shadow

Und auch 2020 geht die Krone an THE UNGUIDED. Diese Band könnte nicht einmal schlechte Musik produzieren, wenn sie auf einmal Dubstep spielen würden. Zudem ist das Musikvideo zu „Seth“ einfach cool und rührend.

Song: Seth

Außerdem:

COMMUNIC – Hiding From The World
NIGHT CROWNED – Impius Viam
ANCIENT CURSE – The New Prophecy

Bisher erschienen:

Björn Gieseler

Michael Klaas

Dominik Rothe

Jeanette Grönecke-Preuss

Jan Ole Möller

Oliver Di Iorio

Christian Plath

Alexander Santel

Tobias Kreutzer

Johannes Werner

Arne Glaser

Sven Lattemann

Quelle: Jannik Kleemann
20.08.2021
Exit mobile version