



So lang mussten Fans von THE UNGUIDED noch nie auf eine neue Platte warten: 4,5 Jahre hat es gedauert, bis das schwedische Konglomerat den Nachfolger zu „Father Shadow“ fertig hatte. „Hellven“ ist ein dicker Brocken mit neun neuen Songs plus Intro und Interlude. Zwei der Neuaufnahmen der „616“-EP von 2022 gibt es als Bonus dazu. Der sechste Streich der Band stellt den Abschluss der zweiten Albumtrilogie dar und ist zudem das zehnte Werk der Sjunnesson-Brüder Richard (Growls, Shouts) und Roger (Gitarre) – die vier ersten SONIC-SYNDICATE-Alben einbezogen.
THE UNGUIDED in Hölle und Himmel
Ein kurzes elektronisches Intro leitet den Opener „Hell“ ein, der die erste Single war. Es ist eine klassische Uptempo-Nummer, in der sich Richard Sjunnesson und Jonathan Thorpenberg in Strophe und Refrain miteinander abwechseln. Die Zeile „Hell is empty, all the devils are here with me“ hat das Potenzial, zum Aushängeschild des Albums zu werden.
„The Bottomless Pit“ beginnt als Stampfer und verwandelt sich nach der ersten Strophe zu einem furiosen Banger inklusiver hervorragender Gesangsleistung und flinkem Gitarrensolo, an das ein brutaler Breakdown anschließt. Die Doublebass-Drum im Refrain garantiert fliegende Haare bei Liveauftritten.
Neue Soundelemente und viel Altbekanntes
„Kilonova“ führt mit geflüsterten Vocals ein neues Element in den Bandsound ein und wechselt krachende Stakkato-Riffs in den Strophen mit einem absoluten Ohrwurm-Chorus ab. Jonathan Thorpenbergs Cleangesang hat sich seit seinem Einstieg vor acht Jahren enorm weiterentwickelt. Anstatt seinen Vorgänger zu imitieren, fand er seinen Weg und ist aus dem Sound von THE UNGUIDED nicht mehr wegzudenken.
Für die Promo von „Hellven“ scheuten THE UNGUIDED keine Kosten und Mühen: Fünf Singles bekamen wir im Vorfeld samt Video zu hören und „Praetorian Stalker“ ist davon die aktuellste. Richard Sjunnessons Shouts dominieren diesen vielseitigen Melodic-Death-Metal-Song. Der Refrain ist der bislang unauffälligste, aber er passt zum Konzept. Dafür bekommen wir ein schickes Twin-Lead-Solo ins Ohr.
THE UNGUIDED zwischen Fantasygeschichte und Gesellschaftskritik
Ein wiederkehrendes Thema auf den Alben der Gruppe ist der Einfluss des Menschen auf die Umwelt und das Klima: „The Clock“ knüpft an Stücke wie „Boneyard“ oder SONIC SYNDICATEs „Dead Planet“ an. Der balladeske Charakter unterstreicht die Tragweite des Textes. Die „Tick, tock, tick, tock“-Bridge lädt Metalcore-Fans zum Moshpit ein.
„Red Alert“ ist die einzige Single, die durchschnittlich bleibt. Auch nach mehreren Durchläufen bleibt es die unauffälligste Nummer auf „Hellven“. Dafür holt einen „I.D.K.F.A.“ – „Ignite Death’s Kingdom For Abaddon“ – direkt ab mit seiner abwechslungsreichen Songstruktur und den textlichen Hinweisen auf die Story der „616“, die alle Alben durchzieht. „Blood Mare“ schließt direkt daran an.
„Heaven“ ist ein höllisch guter Abschluss
Das vom symphonisch-sakralen Interlude „The Descent Of The Kingdom“ eingeleitete „Heaven“ ist das Finale und vereint alle Trademarks der Gruppe und fügt weitere hinzu: Synthie-Elemente, Symphonic-Metal-Anleihen, großartiger Gesang beider Parteien, harte und poppige Parts – „Heaven“ hat alles.
Die beiden Bonustracks sind Neuinterpretationen: „Iceheart Fragment“ stammt von „Hell Frost“ und war dort eins der schwächeren Stücke. Es profitiert sichtlich von der besseren Produktion und gestrafften Vocal-Arrangements. Der neue Refrain von „Unguided Entity“ („Fragile Immortality“) macht die düstere Nummer ein gutes Stück eingängiger und verlegt sie in den Upbeat. Beide Versionen stehen für sich, jede auf ihre eigene Art.
„Hellven“ reiht sich in die exzellente Diskografie ein
Vor 20 Jahren veröffentlichten SONIC SYNDICATE mit „Eden Fire“ ihr Debütalbum und jetzt steht mit „Hellven“ das zehnte Album der Geschichte und das sechste THE-UNGUIDED-Album an. Es hat etwas Endgültiges, doch hoffentlich ist das nicht korrekt, denn „Hellven“ ist bockstark und gehört zu den Top 3 der besten Alben der Band. Nur „Lust And Loathing“ bleibt für immer das Opus Magnum.
Krass, wie die Geschmäcker auseinander gehen können.. Habe nur den Track aus dem verlinkten Video angehört, und der klingt wie schon 3.000 mal gehört, komplett ohne jegliche eigene Note und dann auch noch mit teils echt krass nervigem Akzent/Dialekt. Wahninn, wie belanglos man Musik machen kann – das kriegt Suno ja mittlerweile besser hin… Nee, das ist sicher kein Werk für die Ewigkeit…
THE Unguided bleiben sich treu und sind sowas wie AC/DC mit jedem Album gibt’s kaum Veränderungen aber das ist gut in meine Augen, bin auch Day 1 Fan 🤘 Hellven ist genau das geworden was ich an ihnen mag.
Klingt mir zu 08/15, um in mir das Bedürfnis zu wecken, mich eingehender mit der Band auseinanderzusetzen.