Behemoth
Der Diskographie-Check!

Special

Behemoth

Wer hat nicht diese nervigen Lücken im CD-Regal? ICED EARTH? RHAPSODY? BLIND GUARDIAN? Klar, sollte man kennen. Aber mit welchen Alben fängt man an zu sammeln, wenn eine Band-Diskographie schon im zweistelligen Bereich angekommen ist?

Dafür gibt es uns! Wir widmen uns einer kompletten Diskographie und erklären hochsubjektiv, welche Alben sich heute noch lohnen, welche das Genre revolutioniert haben, und bei welchen allein das Artwork Substanz hat. Für diejenigen, deren Metalsammlung nur noch aus MP3s besteht, gibt es außerdem zu jedem Album zwei Songs, die man unbedingt kennen sollte.

Und da es sich gerade anbietet, befassen wir uns dieses Mal mit der polnischen Extreme-Metal-Institution BEHEMOTH. Für die war es ein langer Weg bis zu ihrem neuen, hochumjubelten Album „The Satanist“: Von den tief im norwegisch inspirierten Black Metal verwurzelten Anfängen über eine Zeit, in der sich langsam immer dominanter der Death Metal einschlich, bis hin zu den satanisch-chaotischen Bolzwerken der jüngeren Banddiskographie haben sich die Mannen rund um Frontmann und einzige Konstante Nergal nie bloß selbst kopiert, haben immer nach vorne geschaut und sich so immer weiter und völlig zurecht eine riesige Fanbase aufgebaut. Bei uns könnt ihr nun noch einmal im einzelnen nachlesen, wo ihr mit dem Sammeln anfangen solltet bzw. wo ihr weitermachen könnt, wenn ihr schon das eine oder andere Album der Band im Regal stehen habt.

„AND THE FORESTS DREAM ETERNALLY“-EP (ENTROPY, 1994)

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Nach drei Demos stellt die „And The Forests Dream Eternally“-EP von 1994 die erste höchstoffizielle Veröffentlichung der Polen dar – und ist etwas ganz anderes als das, was später noch kommen würde. Vom Satanismus, Okkultismus und Chaos solcher Werke wie „Satanica“ oder – noch später – „Demigod“ ist noch nichts zu hören, auch nicht vom charmanten und eigenständigen Black Metal des Debüts „Sventevith (Storming Near The Baltic)“. Stattdessen herrscht auf „And The Forests Dream Eternally“ Black Metal klassisch norwegischer Spielweise, kalt, melodisch, straight, an solche Namen wie ISVIND oder DARKTHRONE erinnernd. Eigenständig ist natürlich was anderes, auch ist die EP noch nicht ganz rund, so fällt zum Beispiel der eher rotzige Track „Pure Evil And Hate“ ziemlich aus dem Gesamtbild raus. Trotzdem eine nette Angelegenheit, und diejenigen, die die reine Black-Metal-Phase BEHEMOTHs sowieso cooler finden als die späteren, deathmetallastigen Alben, sollten die EP auch durchaus im Regal stehen haben.

Zwei Lieder, die man kennen muss:
„Transylvanian Forest“ und „Sventevith (Storming Near The Baltic) (Version ’94)“

Sammlungswürdig:
Ja, für Black Metaller.

(Stephan Möller)

„SVENTEVITH (STORMING NEAR THE BALTIC)“ (PAGAN RECORDS, 1995)

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Das erste Album in voller Länge, und das letzte, bevor BEHEMOTH sich (zumindest der reinen) Black-Metal-Lehre entsagen. Hier jedoch stehen die Zeichen auf Sturm, als Kurs liegt an: Norwegen! Die (erneut) zum Duo geschrumpfte Band holzt zwar nicht mehr so direkt die Riffs zeitgenössischer Fjordländer nach, aber der Sound, die Stimmung, die irgendwo verschrobene Melodiösität, all das riecht doch sehr nach Nordwestskandinavien. Dennoch können sich BEHEMOTH mit „Sventevith“ durch das im Vergleich zur Vorgänger-EP deutlich komplexere Songwriting, den durchaus eigenständigen Klang oder auch die Akustikgitarre, die von Zeit zu Zeit ergänzend hinzukommt, von vielen Genrekollegen absetzen und ihre eigene Duftmarke auf dem internationalen Black-Metal-Sektor hinterlassen. Vergleichbar ist „Sventevith“ mit keinem der späteren Alben, insofern kann es als Besonderheit in der Biographie der Band vermerkt werden. Black Metaller sollten auf jeden Fall zuschlagen, wenn sie sich keinen nichtnorwegischen Klassiker des Genres entgehen lassen wollen (und es nicht eh schon im Regal stehen haben), von Fans solcher Alben wie „Demigod“ oder „Evangelion“ wird berichtet, dass sie Schwierigkeiten mit dem Debüt haben. In jede gute Extreme-Metal-Sammlung gehört „Sventevith“ aber eigentlich so oder so.

Zwei Songs, die man gehört haben muss:
„From The Pagan Vastlands“ und „Hell Dwells In Ice“

Sammlungswürdig:
Für Black Metaller: unbedingt; für alle anderen: Ja, mit Abstrichen.

(Stephan Möller)

„GROM“ (SOLISTITIUM RECORDS, 1996)

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„Grom“ ist sicherlich das Album, das zusammen mit seinem Nachfolger „Pandemonic Incantations“ einen der größten Wendepunkte in BEHEMOTHs Bandbiographie darstellt: Waren sämtliche vorangegangenen Werke reine, (mehr oder weniger) klassische Black-Metal-Alben, hält nun der Death Metal erstmalig Einzug in das Werk BEHEMOTHs. Der bass- und tiefenlastige Sound, die Vocals Nergals, der erstmals auch in tiefere Gefilde abtaucht, all das macht „Grom“ gleichzeitig zum letzten „älteren“ und zum ersten „neueren“ Album BEHEMOTHs. Und letztlich ist es eben auch das: Das letzte Album ohne den späteren Drummer Inferno (und somit das letzte Album, auf dem Nergals Co-Bandgründer Baal bzw. Raven am Schlagzeug zu hören ist). Das Album, auf dem der krasse Übergang hin zu einer eher death- als blackmetalorientierten Ausrichtung noch nicht vollzogen ist, aber das erste, auf dem sich dieser andeutet. Das letzte Black-Metal-Album BEHEMOTHs, aber auch ihr erstes, das kein reiner Black Metal mehr ist. Als solches steht es definitiv irgendwo zwischen den Stühlen, es fehlen sowohl die großen Melodien und die stimmige Atmosphäre der früheren Veröffentlichungen als auch die finstere, satanische und okkulte Wuchtbrumme, die BEHEMOTH später wurden. Im Kontext der Bandgeschichte betrachtet ist „Grom“ sicherlich interessant, aber schwächer als sein Vorgänger und seine direkten Nachfolger.

Zwei Lieder, die man kennen muss:
„The Dark Forest (Cast Me Your Spell)“ und „Lasy Pomorza“

Sammlungswürdig:
Bedingt.

(Stephan Möller)

„PANDEMONIC INCANTATIONS“ (SOLISTITIUM RECORDS, 1998)

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Kaum eine Band hat ihren Stil so drastisch verändert wie BEHEMOTH und das hört man schon auf dem dritten Album „Pandemonic Incantations“. Die Polen um Mastermind Nergal haben zuvor zwei Alben eingespielt, die sich musikalisch dem Black Metal und inhaltlich heidnischen Themen widmen. Werk Nummer drei wandelt sich in mehrfacher Hinsicht: Die Instrumente orientieren sich auch an progressivem Death Metal, der sich gut ins schwarze Gerüst einfügt, Zbigniew Robert Promi?ski, den die meisten als „Inferno“ kennen, tritt der Band als Drummer bei, Nergal kreischt längst nicht mehr so heiser wie beim Debüt, und Satan übernimmt die textliche Vorherrschaft.

Der Sprung vom Vorgänger „Grom“ zu „Pandemonic Incantations“ ist hörbar, im Vergleich zur Veränderung hinsichtlich des Nachfolgers aber nur ein Katzensprung. Der Wandel zu „Satanica“ ist vielleicht der enormste in der bisherigen Bandgeschichte – sowohl vom Sound als auch von der Musik her. Vom US-Death-Metal geprägte Todesriffs dominieren auf einer sehr viel glatteren Produktion. „Pandemonic Incantations“ stellt somit das letzte Album der frühen Black-Metal-Ära von BEHEMOTH dar.

Zwei Lieder, die man kennen muss:
„The Past Is Like A Funeral“, „Driven By The Five-Winged Star“

Sammlungswürdig:
Ja.

(André Gabriel)

„SATANICA“ (AVANTGARDE MUSIC, 1999)

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1999 wurde das vierte Album mit dem imposanten Hörnchen-Monster aus dem Cover veröffentlicht, unfreiwillige Komik schwingt noch heute mit. Diese vergeht einem allerdings bei den ersten Tönen von „Decade Of Therion“, denn „Satanica“ überzeugt besonders mit dem unbeherrschten, dominanten Gesang. Die Stimme wurde hier wahrlich eindrucksvoll als Instrument verstanden und trägt wesentlich zu der bedrückenden Stimmung auf „Satanica“ bei. Damals war nicht absehbar, dass die Polen von da an ein technisch-anspruchvolles und vor allem soundtechnisch kühles Kapitel aufschlagen würden. Nicht alle Anhänger konnten diesen Schritt in den nächsten Jahren mitgehen – „Satanica“ bleibt davon noch unberührt und liefert einzigartigen Blackened Death Metal, versehen mit allen BEHEMOTH-typischen Trademarks. Ungewöhnliche Songverläufe, durchweg harte und anspruchsvolle Drumparts, die perfekte Mischung aus monotonem („LAM“) und verschlugenem Riffing, eine beispielhafte Symbiose von Text und Musik – kurzum ein Album, dessen Songs inhaltlich und musikalisch zwingend zusammenhängen („Of Sephirotic Transformation And Carnality“), viele Lieder verschmilzen scheinbar miteinander und halten den Hörer fest im Lausch(an)griff.

Zwei Lieder, die man kennen muss:
„Chant for Eschaton 2000“, „Decade of Therion“

Sammlungwürdig:
Auf jeden Fall!

(Nadine Schmidt)

„THELEMA.6“ (AVANTGARDE MUSIC, 2000)

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Ein Jahr, nachdem auf „Satanica“ der radikale Stilwechsel der Polen endgültig abgeschlossen war, legten BEHEMOTH mit „Thelema.6“ direkt nach. Die Stoßrichtung ist mittlerweile auch keine Überraschung mehr, und so hätte das fünfte Studioalbum eigentlich als ein weiterer, konsequenter Schritt in die eingeschlagene Richtung als Fußnote in der Band-Historie verschwinden können. Das würde „Thelema.6“ aber nicht gerecht werden, denn neben dem „Hit“ „Christians To The Lions“, der sich bis heute als Live-Klassiker vehement im Set BEHEMOTHs hält, gibt es auch dazwischen hohe Qualität zu bestaunen. Auf hohem Niveau gibt es auch auf dem fünften Output anspruchsvolle, abwechslungsreiche und vertrackte Stücke zu bestaunen, die sich auf Dauer und im Vergleich mit dem Vorgänger und dem, was folgen sollte, nicht als absolute Oberhammer in der eigenen Band-Historie festlegen sollten. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war „Thelema.6“ sicher eine spannende Angelegenheit, denn was mit „Pandemonic Incantations“ angestoßen und mit „Satanica“ schließlich eine erste Vollendung fand, war 2000 noch entsprechend frisch. Doch schon mit „Zos Kia Cultus“ sollten BEHEMOTH zeigen, dass in ihnen noch mehr von der gewaltigen Kraft einer „Satanica“ stecken sollte … diese erreicht „Thelema.6“ leider nur bedingt.

Zwei Lieder, die man kennen muss:
„Antichristian Phenomenon“, „Christian To The Lions“

Sammlungswürdig:
Sicherlich, aber erst nachdem man ein paar andere Schätze aus der BEHEMOTH-Diskographie besitzt.

(Jan Wischkowski)

„ZOS KIA CULTUS (HERE AND BEYOND)“ (AVANTGARDE MUSIC, 2002)

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Nach dem leichten „Durchhänger“ (was wirklich scharfzüngiger klingt, als es gemeint ist) kratzt „Zos Kia Cultus“ wieder deutlich nachdrücktlicher an den Höchstnoten. Auf den Punkt gebracht ist das sechste Studioalbum von BEHEMOTH einfach wieder zwingender ausgefallen, und das vom Fleck weg. Schon „Horns Ov Baphomet“ erweist sich nämlich als pechschwarze Walze, die zwischen lauernder Angriffslust und niederstreckendem Double-Bass-Feuerwerk pendelt. Ihren technischen Anspruch haben BEHEMOTH aber selbstverständlich auch auf „Zos Kia Cultus“ nicht zurückgehalten, setzen ihn aber deutlich zielführender ein. An Beispielen für die gewaltige Qualität des Albums mangelt es dementsprechend keineswegs – als langfristig herausragend hat sich vor allem der Midtempo-Nackenbrecher „As Above So Below“ entpuppt, aber auch das finstere und von diversen Gitarrensoli unheilvoll aufgepeppte Titelstück dürfte so manchen Hörer bis heute in die Knie zwingen, und auch der infernalisch abschließende Schlussakt „Heru Ra Ha: Let There Be Might“ ermuntert zur Dauerrotation. Keine Frage: „Zos Kia Cultus“ ist eine Pflicht für jede BEHEMOTH-Sammlung.

Zwei Songs die man kennen muss:
„As Above So Below“, „Heru Ra Ha: Let There Be Might“

Sammlungswürdig:
Das ist keine Frage!

(Jan Wischkowski)

„DEMIGOD“ (REGAIN RECORDS, 2004)

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Und dann kam „Demigod“ – vielleicht der Höhepunkt der ungestümen Soundwand-Prügelphase BEHEMOTHs. Der Stil, der sich vor allem über die beiden Vorgängeralben entwickelt hatte, wurde hier auf die Spitze getrieben und war auf einmal eindeutig mit NILE vergleichbar, aber BEHEMOTH wurde auch ein bisschen erwachsener als zuvor: melodischer und eingängiger als auf den beiden Vorgängeralben, gleichzeitig aber auch noch ein wenig härter, lauter und brutaler. „Demigod“ könnte vielleicht, trotz seiner Härte, als das Pop-Album der Band bezeichnet werden, denn so viele Hits und Evergreens hatte wohl weder ein BEHEMOTH-Album zuvor noch eines danach – der Titeltrack, „Conquer All“, „Slaves Shall Serve“, ein Hammer jagt den nächsten. So ist „Demigod“ vielleicht nicht das ausgereifteste, nicht das dynamischste und wohl auch schlicht und ergreifend nicht das beste Album der Polen – aber gibt es einen besseren Wachmacher, wenn man sich morgens den Schlaf von einer Abrissbirne aus den Augen knüppeln lassen will?

Zwei Songs, die jeder gehört haben muss:
„Demigod“, „Slaves Shall Serve“

Sammlungswürdig:
Ja.

(Stephan Möller)

„THE APOSTASY“ (REGAIN RECORDS, 2007)

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Was für Entwicklungen! Wer das erste offizielle Album „Sventevith (Storming Near The Baltic)“ hört und den rohen Black-Metal-Output mit dem zwölf Jahre später veröffentlichten, reinen Death-Metal-Werk „The Apostasy“ vergleicht, kann sich kaum vorstellen, dass es sich dabei um dieselbe Band handelt. Sicher spielen auch nicht unerhebliche Mitgliederwechsel wie der Zuwachs eines gewissen Zbigniew Robert „Inferno“ Promi?ski (seit 1997) eine Rolle, doch mit Adam Micha? „Nergal“ Darski ist der BEHEMOTH-Bandkopf immer an Bord gewesen. Zudem sind Death-Metal-Anleihen schon seit dem dritten Album hörbar, auf „The Apostasy“, dem 2007er-Abriss, erscheinen sie jedoch am direktesten und eingängigsten – einfach punktueller als auf den anderen Alben.

Man hört den kommerziellen Erfolg von BEHEMOTH auch im Sound, denn mit der Produktion, die sukzessive glatter wurde, hat man dem achten Studioalbum schon eine ordentliche Musik-Botox-Behandlung verpasst. Nichtsdestotrotz reiht sich „The Apostasy“ einwandfrei in die BEHEMOTH’sche Diskographie ein und kann, mal wieder, durch das Wechselspiel von Härte und Vertracktheit überzeugen. Wer es epischer und wieder etwas schwärzer mag, sollte eher vom Nachfolger „Evangelion“ angetan sein, wer es sich ein Stück weit chaotischer wünscht, greift zum direkten Vorgänger „Demigod“.

Zwei Songs, die man kennen muss:
„Slaying The Prophets Of Isa“, „At The Left Hand Ov God“

Sammlungswürdig:
Bedingt.

(André Gabriel)

„EVANGELION“ (NUCLEAR BLAST RECORDS, 2009)

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„Evangelion“ ist der logische Nachfolger von „The Apostasy“, das der logische Nachfolger von „Demigod“ war. Stilistisch bewegen sich alle drei Alben in ähnlichen Gefilden, und BEHEMOTH haben an nur wenigen Stellschrauben gedreht, um das Ergebnis weiter zur Vollendung zu bringen – hinsichtlich Massivität, Erhabenheit, technisch perfekter Raserei und Sounds hatten die Polen halt schon einen ziemlich hohen Standard erreicht. Der Sound auf „Evangelion“ ist noch einen Ticken dynamischer, größer, ja, sogar natürlicher als zuvor – und an den Songs gibt es nichts auszusetzen. Ob man „Demigod“, „The Apostasy“ oder „Evangelion“ favorisiert, ist letztlich Ansichtssache. „Evangelion“ leistet sich jedenfalls keine Schwächen, sondern überzeugt – trotz ausbleibender Überraschungsmomente – als Gesamtpaket und mit einem durchgehend hohen Level bei den Songs.

Zwei Songs, die man kennen muss:
„Shemhamforash“ und „Ov Fire And The Void“

Sammlungswürdig:
Ja.

(Eckart Maronde)

„THE SATANIST“ (NUCLEAR BLAST RECORDS, 2014)

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Zu guter Letzt: „The Satanist“. Erst jüngst veröffentlicht, kassierte das Album bei uns (Hauptreview und „Das meint die Redaktion“-Special zusammengenommen) gleich viermal die volle Punktzahl und hat bei zehn Rezensenten, die sich dem Album annahmen, nicht eine einzige Wertung unterhalb der 8/10 bekommen. Kurzum: Die Veröffentlichung dieses Albums ist nicht nur der Beweggrund für uns, in diesem Special noch einmal die komplette Diskographie der Band zu beleuchten, sondern scheinbar auch der Beweis, dass BEHEMOTH an einem bestimmten Punkt angekommen sind, an dem es so gut wie gar keine Zweifler mehr gibt. Und das ist auch musikalisch durchaus nachzuvollziehen, denn letztlich vollbringen BEHEMOTH auf „The Satanist“ das Kunststück, ein gutes Stück zurück zu solchen Alben wie „Pandemonic Incantations“ und „Satanica“ zu gehen, ohne aber jenen Fans vor den Kopf zu stoßen, die die Band mit ihren Post-2000er-Alben identifizieren. So gehen BEHEMOTH auf ihrem neuen Album wieder deutlich schwarzmetallischer zu Werke, sind gleichzeitig aber auch so dynamisch, so durchdacht und so komplex wie selten zuor – und das nicht nur in Sachen Songwriting, sondern auch was zum Beispiel den Sound angeht. So sehr der eine vielleicht ältere, der andere neuere Alben von BEHEMOTH bevorzugt – wahrscheinlich ist „The Satanist“ das Album der Band, das jeder im Regal stehen haben sollte, wenn man auch nur im Entferntesten etwas mit extremem Metal am Hut hat … einfach, weil es für die Anhänger einer jeden Phase in der Geschichte BEHEMOTHs etwas zu bieten hat.

Zwei Songs, die jeder kennen sollte:
„Blow Your Trumpets Gabriel“ und „O Father O Satan O Sun“

Sammlungswürdig:
Unbedingt.

(Stephan Möller)

25.02.2014
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