Dirkschneider & The Old Gang
Listening Session zu "Babylon"

Special

Bereits früh im Jahr erhielt metal.de eine Einladung vom Label Reigning Phoenix Music zu einer Listening Session. Es geht um DIRKSCHNEIDER. Mittlerweile ist durchgesickert, dass es eine Neuauflage von „Balls To The Wall“ geben wird. Dabei agieren diverse Gastsänger und der moderne Ansatz wird vor allem traditionelle Metaller auf eine harte Probe stellen. Zur allgemeinen Überraschung geht es jedoch nicht um „Balls To The Wall“. Der Arbeitstitel ist „Babylon“. Der Interpret nennt sich DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG (Kurzform: DATOG).

Wer sich etwas im musikalischen Universum von Udo Dirkschneider auskennt, der weiß um die verschiedenen Töpfe für verschiedene Aktivitäten. U.D.O. ist seit mehr als 30 Jahren der Kern des Schaffens des ehemaligen ACCEPT-Frontmannes. Dazu kommt DIRKSCHNEIDER. Hier agiert Udo primär live und kümmert sich um die Hinterlassenschaften seiner ACCEPT-Zeit aus den 80ern mit diversen Klassikern wie „Restless And Wild“ oder „Metal Heart“. Eine Sonderrolle übernimmt U.D.O. & DAS MUSIKKORPS DER BUNDESWEHR, dass eigentlich völlig aus der Art schlägt und weder zu DIRKSCHEIDER noch zu U.D.O. passt.

Während Covid gesellte sich DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG dazu. Da viele Künstler:in sowie Menschen, die in der Musikbranche beschäftigt sind, während der Pandemie um ihre Existenz fürchten mussten, sammelten DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG mit der EP „Arising“ Geld für die durch die pandemiebedingten Restriktionen in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Menschen, zum Beispiel für die Crew von U.D.O. Der Ansatz von DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG auf der EP ist deutlich melodischer und weniger metallisch als bei den Haus- und Hofaktivitäten von Udo Dirkschneider, sodass ein weiterer Bandname im Udo-Kosmos entstanden ist.

Der Erfolg der EP überraschte Protagonisten und Label. „Where The Angels Fly“ sammelte bis heute circa 2,3 Millionen Klicks auf Youtube, ohne dass irgendwelche Werbeaktivitäten angeschoben wurden. Wer Erfolg hat, hat bekanntlich recht. Mit dem Label Reigning Phoenix Music wurde die Idee geboren, einen kompletten Longplayer unter der Fahne DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG zu kreieren. Quasi im stillen Studiokämmerlein agierten die Musiker:in und ihre Crew. 12 Nummern hat die Besetzung Udo Dirkschneider, Peter Baltes, Stefan Kaufmann, Mathias Dieth, Sven Dirkschneider und Manuela Bibert aufgenommen. Das vorläufige Ergebnis durfte eine Handvoll Menschen der schreibenden Zunft bereits vorab genießen.

DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG (DATOG) – Babylon – Cover Artwork

Für metal.de klingen die Tracks so:

„Babylon“: Manuela Bibert übernimmt das Zepter mit einem cineastischen Track in Richtung 1000 und einer Nacht. Udo Dirkschneider agiert als zweite Stimme parallel. Insgesamt etwas völlig Neues im DIRKSCHNEIDER-Kosmos. Einen sehr speziellen Stimmeffekt liefert Udo bei den spoken words „Holy Queen Of Babylon“. Für Fans der alten ACCEPT-Schule eine dicke Überraschung.

„Batter The Power“: Udo kommt auf Temperatur, jedoch wird das Stück mit Keyboard und Samples angereichert. Insgesamt gibt es einen gradlinigen DIRKSCHEIDER-Stampfer, wo der ins Ohr gehende Refrain hervorsticht.

Dirkschneider & The Old Gang – Listening Session – Credits Eddi Bachmann

„Beyond The End Of Time“: Wer „Rose In The Desert“ von der „Steelfactory“ (VÖ: 2018) von U.D.O. kennt, dürfte sich an die Nummer erinnern. Udo übernimmt die Leadvocals, agiert aber auch im Duett mit Manuela Bibert. Bibert und Peter Baltes übernehmen den Chorgesang, sodass „Beyond The End Of Time“ zum einen bombastischer, aber auch langgezogener, als „Rose In The Desert“ daherkommt.

„Blindfold“: Die Ballade ist Manuela Bibert auf den Leib geschneidert und ist weit weg von dem, was Udo und Co. sonst liefern.

“Dead Man´s Hand”: Wer Udo gerne als Rocker erleben möchte, der wird mit „Dead Man´s Hand“ versorgt. Überspitzt lässt sich subsumieren Udo goes modern Hard Rock / AOR.

“Hellbreaker”: Es geht nicht nur Modern zur Sache. „Hellbreaker” passt in die 80er oder 90er Jahre und klingt old school. Für die Traditionalisten dürfte das Ding ein Highlight sein. Der eingängige Refrain zeigt Udo und seine stimmliche Variabilität. Dazu gesellt sich der Backgroundgesang, wo Baltes und Bibert agieren.

„It Takes Two To Tango“: Es wird wieder runder und eingängiger, aber nach wie vor bestimmt Udo den Rhythmus. Der Background-Gesang ist speziell, allen voran in Richtung Ende. Bibert kommt in ganz andere Höhen als Udo, sodass die Nummer insgesamt interessant klingt, aber auch speziell.

„Metal Sons“: Der Titel klingt schon nach einem ACCEPT-Headbanger, genauso kommt das Ding auch rüber. Harte Gitarren, saubere Riffs, Refrain zum Mitgrölen. „Metal Sons“ hat alles, was ein klassischer Metaller benötigt.

„Propaganda“: Fake News, Halleluja. Worum sich die Lyrics drehen, sagt der Titel fast schon aus. Das Tagesgeschehen geht auch an Udo und Co. nicht spurlos vorbei. „Propaganda“ kommt mit einer gewissen Aggressivität schnell und eingängig aus den Boxen. Das Ding könnte auch auf der nächsten U.D.O.-Platte zu finden sein.

„Strangers in Paradise“: Ballade Teil zwei, aber klar stärker als „Blindfold“ mit gehörigem Hitpotential. Das Zepter schwingt Manuela Bibert, Udo tummelt sich deutlich im Hintergrund. Dazu spielt Mathias Dieth (ex. U.D.O.) die Flamenco-Gitarre und das Keyboard rückt in den Vordergrund. Insgesamt würde sich das Ding auch gut bei AVANTASA als Power-Metal-Ballade einsortieren.

„The Law Of The Madman“: Es geht mit melodischen Heavy Metal und eingängigem Refrain weiter. Die Saitenarbeit von Dieth erinnert teilweise an Sachen von Andrey Smirnov, der gerne Melodien und Riffs aus der klassischen Musik ableitet. Auch wenn es nach einer übernommenen Melodie klingt: Die Gitarrensoli im zweiten Teil sind Eigenkompositionen.

“Time To Listen”: Udo und Manuela Bibert liefern ein Duett, sodass die Nummer insgesamt hoch interessant klingt. Die typischen Trademarks von Udo werden mit einer modernen und eingängigen Komponente verbunden. Das dürfte nochmals bei der traditionellen Anhängerschaft für Magengrummeln sorgen. Das Ding könnte so oder so ähnlich auch aus einem Musical oder von einer Rockoper stammen.

Die Reihenfolge der Stücke ist nicht die finale Reihenfolge der LP „Babylon“, sondern nach Alphabet sortiert.

Quelle: Listening Session am 14.01.2025
09.06.2025

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