Frank Schäfer
Metal Störies (Der heißeste Scheiß auf Gottes großer Festplatte)

Special

 

Frank Schäfer erzählt die Geschichten über seine große Leidenschaft, den Heavy Metal, so wie man es auch bei Festivals unter Freunden tun würde: mitreißend und mit einer Hingabe, die für Außenstehende manchmal schwer nachzuvollziehen scheint, die aber für diejenigen, die wissen, wovon er spricht, viele Deja Vus ans Tageslicht holt. Wer “Metal Störies“ liest, der weiß, dass er nicht alleine ist mit dem Wahnsinn, die Musik so oft über alles andere zu stellen. Jene Momente, in denen nichts wichtiger erscheint, als die Band auf der Bühne oder das Album im Player, und sei es, dass die Welt in Scherben liegt. Wenn Metal regiert, ist alles andere nebensächlich.

Der Autor erzählt all das in einem lockeren, emotionalen und witzigen Schreibstil, macht aus alltäglich erscheinenden Situationen etwas Besonderes und hebt damit unsere Lieblingsmusik auf eine höhere, wertvolle Stufe. Dabei bleibt er zu jeder Zeit ehrlich uns authentisch: Besonders ans Herz gehen seine Erfahrungen bei Live-Konzerten, die sich wie eine Mini-Version des menschlichen Lebens darstellen, allerdings fast immer mit positivem Ausgang. Die Tatsache, dass man viele Alben erst nach einiger Zeit wirklich zu schätzen lernt und die Bedeutung, die einige dieser Alben haben, die so weit reichen, dass es Worte eigentlich nicht ausdrücken können.

Frank Schäfer versucht auf rationalem Weg, zumindest ein paar stichhaltige Erklärungen zu finden, warum seine Lieblingsbands ihm so viel bedeuten, und er spricht damit sicher uns allen ein ums andere Mal aus der Seele. Ebenso seine Versuche, sich als Gitarrist einer relativ erfolglosen Prog Metal-Band im Profizirkus zu etablieren: Alles ist schon mal dagewesen, aber selten wurde es so leidenschaftlich vorgetragen.

“Metal Störies“ ist kein Buch, das viel Neues bereit hält, keines, indem man etwas lernt über die Strukturen der Szene oder Ähnliches, was man nicht schon vorher wusste. Aber das ist auch nicht sein Ziel. Sein Ziel ist, und das setzt der Autor durch stets geschickten sprachlichen Umgang so gut um, wie es nur geht, mit den Anhängern dieser Musik ein paar Erfahrungen zu teilen. Und wer während der Lektüre mehr als einmal wissend und schmunzelnd vor sich hin nickt, und wem dabei Worte wie “genau“ oder “ich sag’s ja“ durch den Kopf schießen, der weiß schon nach drei Kapiteln, dass dieses Buch exakt für ihn geschrieben wurde.

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05.06.2013

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