metal.de-Redaktion
Durch die Lappen gegangen 1/2023
Special
HOT GRAVES – Plaguewielder
Mal ehrlich: Was stellt man sich unter dem Namen HOT GRAVES vor? Irgendwie kommt meine Vorstellungskraft da an ihre Grenzen. Die Floridianer jedenfalls bezeichnen sich laut Kurzbeschreibung auf Bandcamp als die „Knights In White Phosphorus“, es gibt also durchaus misanthropische Züge hierhinter; gleichzeitig lässt der Spruch „D-BEAT DEATHRASH DRUNKING [sic] METAL PUNKS FOREVER“ darauf deuten, dass man sich nicht zu ernst nimmt. Was jedoch glücklicherweise recht einschlägig daher kommt, ist der Sound ihres dritten Full-Length-Albums „Plaguewielder“. Sagen wir es so: Wer melodischen Death Thrash mit Ideen der Göteborger Schule und Black-Metal-Würze sucht, wird hier definitiv mehr als fündig und mit „Plaguewielder“ auch garantiert glücklich.
Der Sound ist allererste Sahne, bestens produziert und doch ausreichend unterkühlt, um die schwarzmetallische Würze hierhinter glaubhaft zu verkaufen. Sänger Myk Colby hat ein paar fiese Shrieks in petto, die sich hörbar im markigen Sound wohlfühlen und Cuts wie „Temple Compromised“ bestens veredeln. Dazu gibt es einfach so viele großartige Hooks, an denen HOT GRAVES ihre Hörer immer wieder genüsslich festhaken, als wären wir mitten im Texas Chainsaw Massacre gelandet. „Talk To Me“ ist in dieser Hinsicht ein großartiges Beispiel, ebenso „View From The Gallows“, doch es gibt noch mehr zu entdecken. „Baptized In Brimstone“ beginnt zum Beispiel wie ein Song, den GHOST um die „Meliora“-Ära herum hätten aufnehmen können, bevor der arschtretende Death-Thrash-Zug wieder volle Fahrt aufnimmt. Geil!
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Siege Ubsessed! So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr mit einer Platte. Man hört Curta’n Wall, denkt sich, das kann doch nicht euer ernst sein und das ist es wohl auch nicht. Ernst macht Abysmal Spectre aber bei der Musik und die versprüht viel Home Recording Charme, strotzt aber so vor Spielfreude, Ideen und grandiosen Melodien.
Unterhält mich bisweilen mehr als manch etablierte Folk Metal Band. Auch Old Nick dreht die ganze Szene auf Links und sorgt bei aller Abgefahrenheit für Hookmomente ohne Ende.
Auf die manchmal etwas arg kitschigen Melodien muss man halt klar kommen und für Puristen ist das Nullkommanichts. Ne 7/10 mit Überhang zur 8 ist da bei mir drin.
Würde noch folgende Platten anfügen:
Man Must Die – The Pain behind it all
Outlaw – Reaching Beyond Assiah
Turbid North – The Decline
Blaze Of Sorrow – Vultus Fati
Necropanther – The Betrayal
Carnosus – Visions Of Infinihility
🙂
Kein PASCOW? Da habt ihr aber die relevanteste Punk-Platte des Jahres verpasst.