Schubert in Rock
Allstars im Ignorantenland

Special

Schubert in Rock

„Ich schäme mich für Österreich“, sagt Klaus Schubert, „dieses Ignorantenland.“

Ein Statement wie aus dem Lehrbuch, aber durchaus nachvollziehbar. Fast 40 Jahre ist es her, dass Klaus Schubert und Michael Außerhofer in Tirol die Band TARGET gegründet haben, die Ende der 70er-Jahre zu NO BROS wurde. NO BROS kennt man, zumindest in Österreich – die Truppe, stilistisch zwischen Hard Rock und Heavy Metal verortet, hat in ihrem Heimatland nicht nur Kultstatus, sondern auch beachtlichen kommerziellen Erfolg gefeiert. Heute sei Österreich „rocktechnisch völlig tot“. Klaus Schubert selbst ist immerhin nicht nur in Tirol, sondern landesweit als Rocklegende, aber auch als unbequemes Original bekannt. „Außerhalb von Europa hat leider keiner gemerkt, dass wir richtig gute Songs hatten“, legt er sichtbar verbittert nach und hat mit beiden Satzteilen recht. Die erste Hälfte soll sich jetzt ändern – mithilfe der zweiten Hälfte. „Die Zeit ist wieder reif für handgemachten Hard Rock“, meint der Gitarrist.

„Schubert in Rock“ heißt das Projekt, mit dem Klaus Schubert – „bevor ich in Rente gehe“ – nochmal allen beweisen will, dass er nicht „immer nur redet, redet, redet, aber nichts tut“, wie viele Kollegen, sondern zupackt. Wie das geht? Man greift sich die gelungensten Songs aus 35 Jahren heraus, nimmt sie zeitgemäß neu auf und sucht sich Gäste, die das Produkt auch international bekannt machen können. Aber „keine stupiden Studiomusiker, die ein Album nur stumpf nachspielen“, sondern mit Herzblut improvisieren.

Schubert in Rock

Und da wird’s richtig interessant: Klaus Schubert hat gerufen, und gekommen sind grob überschlagene 400 Jahre Rockerfahrung: Tony Martin (ex-BLACK SABBATH), Marc Storace (KROKUS), Doogie White (RAINBOW), Joe Lynn Turner (DEEP PURPLE, RAINBOW) und Biff Byford (SAXON) singen auf „Schubert in Rock“, Gentleman-Basserlegende Neil Murray (u.a. BLACK SABBATH, WHITESNAKE, DEEP PURPLE) und Orgelhexer Don Airey (DEEP PURPLE) holen instrumental das Maximum aus den alten Klassikern heraus. Tony Martin hat sogar an der Komposition eines komplett neuen Songs mitgewirkt, der ein „accident“ war – „music just happens“, fügt der Mann in Frack und Cowboyhut an. Klaus Schubert selbst hat sich an der Gitarre selbst nochmal kräftig gefordert. „Das eine oder andere Solo fehlt noch, da brauch‘ ich in meinem Alter dann schon ein paar Bierchen, bis das klappt“, scherzt er.

Das „Schubert in Rock“-Team lud Ende Juli zu einer Pressekonferenz ins traumhaft schöne Berghotel Speckbacher Hof im idyllischen Örtchen Gnadenwald unweit von Innsbruck. Neben Klaus Schubert standen Tony Martin, Neil Murray und Marc Storace den anwesenden Journalisten Rede und Antwort zu diesem mindestens für österreichische Verhältnisse denkwürdigen Projekt. metal.de war vor Ort, hatte die Gelegenheit für einen Plausch mit den vier Legenden und wird zur geplanten Veröffentlichung des Albums im Oktober ausführlich berichten.

Zunächst ist aber spannend: „Schubert in Rock“ wird am 6.12. einmalig live umgesetzt, und fast alle Beteiligten des Projekts werden auch an diesem Konzert teilnehmen. Neben NO BROS-Klassikern kann sich das Publikum auch auf Performances von z.B. „Headless Cross“ (mit Tony Martin!) oder „Long Live Rock’n Roll“ freuen. Der Vorverkauf für dieses einmalige Konzert hat am 1. August begonnen. Der genauso plakative wie in der ganzen Stadt plakatierte Aufruf lautet: Innsbruck, du sollst rocken! „Ich fand‘ das einfach ’nen geilen Slogan“, sagt Klaus Schubert auf seine unnachahmlich unkomplizierte Art.

Schubert in Rock

(c) Fotos: Die Fotografen

06.08.2013

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