Ånd - Aeternus

Review

Black Metal ist Krieg. Ja ne, is‘ klar. ÅND aus Berlin beweisen mit ihrem Debüt „Aeternus“ , dass Black Metal viel mehr ist und veröffentlichten noch dazu auf This Charming Man, einem Label dem man auch nicht unbedingt Black-Metal-Kompetenzen zuschreiben würde. In weniger als 30 Minuten, inklusive dem ausschließlich von Geräuschen ausgefüllten „Dämmerung“, wollen die vier Musiker überzeugen. Das schaffen sie mühelos und können darüber hinaus sogar begeistern, dabei gibt es ÅND erst seit letztem Jahr.

Fans von DER WEG EINER FREIHEIT oder auch MGŁA werden es leicht haben mit ÅND. Und auch viele andere, sofern sie auch mal auf lange Blaststrecken verzichten können und ihren Black Metal gerne weit und entspannt, aber deshalb nicht weniger dystopisch und gehetzt haben wollen.

ÅND vertonen die Abstufungen von schwarz zu dunkelschwarz

Der gutturale Gesang ist ungewöhnlich verständlich, man kann die deutschen Texte gut verfolgen und merkt schnell, dass ÅND sich nicht mit Geschichten über Satan aufhalten oder Peinlichkeiten von sich geben. Mit relativ einfacher Sprache erzeugen sie Beklommenheit und sorgen für wohlige Schauer. Grundsätzlich ist das die große Stärke von „Aeternus“ – ohne viel Wirbel Nachhall zu erzeugen. Wirklich nur unter Zuhilfenahme der richtigen Tonfolge und dem passenden Takt, erzeugen ÅND für jeden einzelnen Track eine ansprechende Tiefe und Urgewalt. Blast alleine ist nicht alles, dass haben ÅND verinnerlicht und so werden die fiebrigen flirrenden Melodien von kreativen, unterschiedlichen Takten massiv unterstützt.

Natürlich scheut sich das schwarze Quartett auch nicht mal herzhaft die Blasts brettern zu lassen, aber eben niemals unüberlegt und über allzu lange Strecken („Niedertracht“). ÅND können in der verhältnismäßig kurzen Spielzeit schon ungeheuer viel von sich zeigen, zeichnen einen relativ klaren Rahmen davon, was sie dem Hörer bieten wollen. Alleine in „Illusion“ ist von Raserei über Full-stop mit Atmohammer bis hin zur süchtig machenden Riffwalze alles dabei – sicherlich gemeinsam mit dem groß angelegten „Schatten“ eines der Highlights der Platte.

Klar, beklemmend und böse – ÅND finden immer den richtigen Ton

Wo sich andere mit scherbeligem Underground-Sound eine gewisse Boshaftigkeit verleihen müssen, können ÅND eine moderne klare Produktion wagen ohne an Trveness einzubüßen. ÅND empfehlen sich mit „Aeternus“ als eines der besten Debüts des Jahres und This Charming Man mausert sich langsam zu einem Label, bei dem man jede Veröffentlichungen blind kaufen kann. Weil dort anscheinend wirklich nicht nach Genres, sondern einfach nach guter Musik entschieden wird. „Aeternus“ ist ein Album, das süchtig macht und nach dessen Trostlosigkeit man immer verlangt.

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25.10.2016

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