Bauda - Sporelights

Review

So fix kann’s gehen: Seit dem Release von „Euphoria…Of Flesh, Men And The Great Escape“ hat César „Bauda“ Márquez seine ehemalige One-Man-Show zur vierköpfigen Atmo-Kapelle umstrukturiert. Reformen, die sich auch im Songwriting niederschlagen: Ob es nun einer großzügigen Portion Demokratie oder einem spontanen Sinneswandel des Frontherrn zu verdanken ist, auf „Sporelights“ erforschen BAUDA jedenfalls im Minutentakt musikalisches Neuland.

Standardisierter Post-Rock mit schwerfälligen, gar brachialen Post-Metal-Momenten und folkigen Einschüben – all das war einmal. Stattdessen lässt sich die hier auf Platte gebannte Mixtur am ehesten als schwurbeliger Progressive Dream Pop (schon bald ein etabliertes Subgenre!) bezeichnen. Die große Konstante in der bandeigenen Diskografie bildet derweil das charmante Stimmorgan Márquez‘, das irgendwo zwischen SOUNDGARDEN, den RED HOT CHILI PEPPERS und einem Quäntchen ROBBIE WILLIAMS (das wird man ja wohl noch sagen dürfen) angesiedelt ist. Wobei der PEPPERS-Vergleich doch eher der gemeinsamen Gesangslinie von „Vigil“ und „Stadium Arcadium“ geschuldet ist.

Im Klangbild markant verankert ist neuerdings auch die gar nicht mal so unaufdringliche Klaviaturarbeit von Neuzugang Edgardo González. So wären die zwischen Psychedelic und Space Rock angesiedelten Synthesizer-Spielereien zwar generell positiv hervorzuheben, würden sie in eruptiven Momenten nicht immer wieder die nach wie vor Post-Rock-nahe Gitarrenarbeit überpinseln. Dabei ist Abwechslung zu den sich auf Dauer doch etwas auslutschenden Motiven ja durchaus gern gesehen. Schließlich macht ein durchschnittlicher PINK FLOYD-Delay wie in „Tectonic Cells“ noch keinen guten Song. Der in der Folge unerwartete LONG DISTANCE CALLING-artige Riff-Ausbruch hingegen schon. Weitere Glücksgriffe gelingen BAUDA mit der Post-Pop-Gitarren-Attitüde à la MAYBESHEWILL bei „Asleep In Layers“ sowie der erfrischend gesangslastigen Halbballade „War“. Doch leider bleibt die Band auch hier ihrer Linie treu, und so kann tatsächlich kein Übersong auf „Sporelights“ ohne etwaige Schönheitsfehler auskommen. Denn pünktlich zum Wolke-7-Crescendo beginnt eine dezent plumpe Doublebass am ganz großen Landschafts-Transzendentalismus zu sägen.

Das Songwriting überzeugt in vielen Momenten, doch gerade in Sachen Arrangements dürften BAUDA gerne mal nachrüsten. Selbiges gilt für die Produktion. Zwar unterstreicht der flache, organische Sound die durchweg nonchalante Herangehensweise der Musiker, doch gerade die Rhythmusfraktion dürfte sich über etwas mehr eingehauchtes Leben freuen. Ohne gleich einen aufpolierten MAYBESHEWILL-Sound abzuliefern, versteht sich.

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16.10.2015

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