Black Book Lodge - Tûndra

Review

Könnt ihr euch erinnern? Vor einiger Zeit hatten wir das Album „Tûndra“ der Stoner-Rocker von BLACK BOOK LODGE im Stream. Nein? Dann wird es Zeit, dass wir eure Erinnerungen an diese großartige Band auffrischen. Bisher hat es kein Review zu „Tûndra“ auf die Website geschafft – Zeit, dass sich das ändert.

Die Band stammt aus Kopenhagen in Dänemark und hat im August letzten Jahres ihr Debütalbum „Tûndra“ abgeliefert, welches mit einem gelungenen Mix aus Stoner Rock und modernen „Southern-Gothic-Einflüssen“ – wie die Band ihren Stil beschreibt – daherkommt. Bis hier klingt das Ganze noch nicht allzu spannend, doch bereits der Opener „Battering Ram“ zeigt, dass wir es mit einer ganz besonderen Formation zu tun haben.

Ein akustisches Intro leitet den Song ein, bis er in ein ausgefallenes, langsames Riff mündet, welches entfernt an KORNs „Twisted Transistor“ erinnert – naja, auf eine stonige Art und Weise eben. Besonders der Gesang von Ronny Jønsson hat mich direkt überzeugt. Seine Stimme klingt wie eine Mischung aus der Power eines JB – dem Sänger von GRAND MAGUS – und der hypnotischen und gemächlichen Art eines Ozzy Osbourne.

Der zweite Song „Black Sheep/Prodigal Sons“ bestätigt den guten Ersteindruck von „Tûndra“, denn dieser startet mit einem nicht minder beeindruckenden Riff wie „Battering Ram“ setzt aber mehr auf Atmosphäre als der Opener. Besonders der tolle Refrain, welcher ab der zweiten Minute beginnt, weiß zu überzeugen, nur, um kurz darauf in ein orientalisch angehauchtes Gitarrensolo zu münden. Wer denkt, „Black Sheep/Prodigal Sons“ hätte hier sein ganzes Pulver verschossen, der liegt falsch. Im letzten Drittel des Songs hauen BLACK BOOK LODGE nochmal ein derart grandioses Riff raus, dass ich nur mein Haupt neigen kann. Geil!

Auf der folgenden Nummer „Pendulum“ lässt die Band mit aller Konsequenz ihren Stoner Rock aufleben. Ein im Low-Tempo angesiedeltes Riff, welches eine unheimliche Atmosphäre versprüht und größtenteils im „Palm Mute“ (eine Gitarrentechnik, bei der die Saiten mit dem Handballen gedämpft werden) gespielt wird, begleitet den tollen Gesang des Fronters Ronny.

Auch der Rest von „Tûndra“ hält das hohe Niveau der ersten drei Nummern und insbesondere mit ihrem eigenständigen und einfallsreichen Sound wissen BLACK BOOK LODGE zu überzeugen. Dazu kommen die grandiosen Gitarrensoli auf Songs wie „Empire“. So, liebe Leute, haben Solos zu klingen, welche Atmosphäre schaffen sollen. Highspeed-Solos schön und gut, aber was BLACK BOOK LODGE hier abreißen, agiert dann doch auf einem anderen Niveau. Mit dem namensgebenden Song „Tûndra“ hat die Band zur Abwechslung einen komplett akustischen Song im Gepäck, welcher durch den herausragenden Gesang und die progressive Atmosphäre einen richtigen Gänsehautfaktor mit sich bringt.

Ihr seht – BLACK BOOK LODGE lohnen sich. Und zwar richtig. Sicher, auch „Tûndra“ ist ein Album, welches kleine Macken hat. So ähneln sich manche Riffs zum Beispiel und der Sound der Dänen ist auch nicht jedermanns Sache, doch was die Band hier am Start hat, ist ein erfrischendes und verspieltes Stoner-Rock-Album, welches sich mit seinem eigenständigen Sound, dem abwechslungsreichen Gesang und der tollen, instrumentalischen Leistung von der Masse abhebt.

So – wen ich jetzt überzeugt habe, oder bei wem „Tûndra“ schon etliche Runden gedreht hat, der darf sich freuen: BLACK BOOK LODGE arbeiten an einem neuen Album, welches im Juni erscheinen wird. Augen offen halten!

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31.03.2015

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