The Return Of Staind Part I
Ist 'ne Weile her
Konzertbericht
STAIND wollen 2020 nach einigen Jahren der Bühnenabstinenz eigentlich ein großes Live-Comeback feiern. Aus bekannten Gründen haut das nicht hin. Deswegen findet „The Return Of Staind“ dieser Tage als zweiteiliges Streaming-Event statt.
STAIND wollen zurück auf die Bühne
Bevor 2020 alles den Bach runtergeht, spielt die Band Ende 2019 nach fünf Jahren Pause noch einige Gigs, die als Aufwärmübung für Kommendes dienen sollen. Der dabei entstandene Konzertfilm „Live: It’s Been A While“ bildet folgerichtig den ersten Teil der Rückkehr im Streaming-Format, bevor die Audioform des Mitschnitts am 25. Juni in den regulären Handel kommt.
Aufnahmeort des Konzerts ist das Foxwoods Resort Casino in Mashantucket, Connecticut. Eine bessere Kulisse hätte sich die Band für ihre Rückkehr nicht aussuchen können. Das erhabene Ambiente passt perfekt zu den melancholischen Sounds der Band. Die stimmungsvolle Lichtshow verstärkt die ohnehin dichte Atmosphäre noch weiter.
Derweil liefert die Band eine nahezu tadellose Performance ab. Insbesondere das Instrumentalistentrio sorgt von der ersten Sekunde an für ordentlichen Druck. Es ist spürbar, dass die Jungs wieder Bock auf Konzerte haben. Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist aber selbstverständlich Frontmann Aaron Lewis.
Performance mit Gänsehaut-Garantie
Der zeichnet sich zwar nicht gerade durch Agilität aus, ist aber enorm gut bei Stimme. Wenn er in der Ballade „Something To Remind You“ nur von Mike Mushoks zarten Gitarrenklänge begleitet wird, löst das sogar vor dem heimischen Bildschirm Gänsehaut aus. Gleiches gilt für die Momente, in denen das Publikum den Gesang übernimmt. „For You“ und „Right Here“ seien dahingehend besonders hervorgehoben.
Im Laufe des Konzerts gelingt STAIND eine wirklich gute Balance aus harten Songs und ruhigen Momente. Noch dazu besteht die Setlist ausschließlich aus Hits. Manche mögen vielleicht beklagen, dass jegliche Überraschungen fehlen. Aber mal ehrlich: Nach langer Pause darf sich eine Band wie STAIND auch mal mit einem waschechten Best-Of-Programm selbst feiern.
STAIND machen keine halben Sachen
Von technischer Seite her gibt es ebenfalls kein Grund zu mäkeln. Der Sound ist fett, klar und doch absolut authentisch. Die Kamera wiederum fängt das Geschehen auf wie vor der Bühne in angenehm langen Einstellungen fest. Vom Schnittgewitter, das Konzertfilme im Rock- und Metalbereich oft plagt, findet sich hier keine Spur.
Der erste Teil von „The Return Of Staind“ ist ein absolutes Pflichtprogramm für alle Fans der Post-Grunge-Combo. Besser könnte die Band nicht über die ausgefallenen Konzerte hinwegtrösten. Umso besser, dass es am 8. Mai schon in die nächste Runde geht. Dann präsentiert die Band eine spezielle „Break The Cycle“-Show, bei der sie das komplette Kultalbum auf den Tag genau 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung spielen.
Setlist:
Eyes Wide Open
Paper Jesus
Not Again
Fade
For You
Something
Intro
Crawl
Right Here
Outside
Paper Wings
So Far Away
Raw
It’s Been Awhile
Mudshovel
Foto: Keith Koenig
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