Carousel Kings - Charm City

Review

Die Kleinstadt Lancaster in Pennsylvania hat schon so manche Hardcore-Band auf die globale Bühne katapultiert. Mit ihrem Victory-Records-Debüt „Charm City“ schicken sich CAROUSEL KINGS an, es illustren Kollegen und Nachbarn wie AUGUST BURNS RED und TEXAS IN JULY gleichzutun. Anstatt mit Breakdown-Geballer und Hochgeschwindigkeitsriffing soll dies allerdings mit einer luftigen Mischung aus College-Punk und Melodic Hardcore gelingen, für die bisweilen die Bezeichnung Easycore verwendet wird. So poppig wie möglich wolle man sein, und dabei gleichzeitig zu keinem Zeitpunkt die eigene musikalische Sozialisation durch das deutlich metallischere Umfeld vergessen. Und entgegen aller Befürchtungen bekommen CAROUSEL KINGS das auch ganz gut hin.

Die Wurzeln liegen im Hardcore

Das Material auf „Charm City“ geht durch die Bank äußerst leicht ins Ohr. Wir haben es hier mit einem Album zu tun, das beim Hörer entweder augenblicklich zündet oder aber nervt. Einflüsse wie BLINK 182, GREEN DAY und A DAY TO REMEMBER lassen sich überdeutlich heraushören. Und ja, bisweilen übertreiben CAROUSEL KINGS es auch in Sachen Radiofreundlichkeit etwas. „Unconditionally“ biedert sich mit seinem liebeskranken Text und den penetranten „Ohs“ im Refrain beispielsweise einfach zu sehr an.

Andererseits treten die „harten“ Wurzeln ohnehin deutlich häufiger zutage. Das Herzstück von „Fractals“ ist ein wuchtiges Hardcore-Riff, hier scheinen auch IGNITE nicht mehr fern. In eine ganz ähnliche Kerbe schlagen „Bad Habit“ (vor allem im Mittelteil) und das treffend betitelte „Dynamite“. Die Einflüsse liegen dabei allgemein eindeutig mehr im Hardcore als im Metal – aber ein Moshpit bleibt ein Moshpit.

Für die erste Liga reicht es für CAROUSEL KINGS noch nicht

Eine unschöne Genre-Eigenart im Pop Punk bleiben die extrem plakativen Texte, die sich bisweilen aus einem peinlich beschränkten Wortschatz speisen. Leider bedienen sich CAROUSEL KINGS in dieser Hinsicht eindeutig bei den schlechteren Vorbildern. Selbst wenn man nicht hinhören möchte, gelingt es nicht immer gänzlich, die Textbeigabe über die energetischen Instrumentalfundamente zu vergessen. Schon die Tatsache, dass der geneigte Hörer sich überhaupt für diese Herangehensweise entscheidet, kann doch – bei allen positiven Vibes – nicht das Ziel sein.

Und so ist „Charm City“ letztendlich ein weiteres gefälliges Stück Gute-Laune-Punk mit deutlichen Pop-Einschlägen aber auch einer festen Basis im Hardcore. Mit respektablen Live-Qualitäten könnten CAROUSEL KINGS noch ein Stück weit kommen, für die höchste Liga reicht es so allerdings noch nicht.

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03.02.2017

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1 Kommentar zu Carousel Kings - Charm City

  1. Mikke sagt:

    Kindermusik. Ganz gruselig.

    2/10