Elimi - Summoned From Ashes

Review

Wenn eine Black Metal Band aus Schweden kommt lassen sich Namen wie SETHERIAL oder DARK FUNERAL kaum aus dem Kopf bannen. Dass ELIMI aus dem Land der Elche dabei kaum in die Kerbe ihrer Landesmänner schlagen überrascht in Anbetracht des vorherigen Überfliegens des Promotextes dann doch etwas, ist doch von “riffbetontem, recht progressivem Black Metal” die Rede. Ganz korrekt ist das im Fall von “Summoned From Ashes” allerdings nicht, denn wer sich das Debütalbum das Quartetts einmal zu Gemüte geführt hat weiß, dass hier eher auf Effektivität denn Schnörkelmalerei gesetzt wird. Klar, auch ELIMI greifen auf bewährte Melodieläufe, sägende Gitarren und recht markanten Kreischgesang zurück. Im Gegensatz zu oben genannten Genrevettern gehen die Mannen jedoch etwas gemäßigter und nahezu vorsichtiger im Songwriting vor. Wer nun auf passendere Vergleiche pocht dem sei an dieser Stelle vielleicht höchsten ein Querverweis zu den Norwegern SARKOM ans Herz gelegt. Allerdings ist auch dieser eher mit Vorsicht zu genießen, gehen ELIMI doch kaum so räudig wie ihre Kollegen aus dem Nachbarland vor.

Das Material geht jedenfalls ohne Umwege sofort ins Ohr und besticht in seinen großen Momenten durch gutes Gespür für hörenswerte Melodieläufe, abwechslungsreiches Drumming und einen angenehm klaren und doch kratzig wirkendem Sound. Mit “Den Meninglösa” hat man sogar ein Stück geschrieben, dass durch schleppendes Tempo und monoton säuselnde Gitarren eine waschechte authentische Gänsehautatmosphäre herbeizaubern vermag. Dies kann allerdings auch an den gegenläufigen Bassspuren liegen, die durch Kontrapunktik eine nahezu zerreißende Ader hervorzubringen scheinen. Höhepunkte dieser Art sucht man jedoch leider ansonsten nahezu vergebens, denn so eingängig und catchy das Material ist, so schnell droht es auch, mehreren Hördurchgängen zum Trotz, an mir vorbeizurauschen. Klar, innerhalb der 50 Minuten Spielzeit des hübsch aufgemachten Tapes (beziehungsweise wahlweise der mir unbekannten CD-Version) findet sich immer mal ein kleiner Aha-Moment wieder. Im Großen und Ganzen ist der Black Metal den sich ELIMI verschrieben haben allerdings einfach zu glatt und vorhersehbar, um mir genanntes Erlebnis permanent zu bescheren.

Klar, hier sind Musiker am Werk die ihr Handwerk verstehen und ein Gespür für fließendes Songwriting haben. Mit etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit könnte ich hier auch behaupten, ein richtig gutes Debütwerk in meinen Händen wissen zu können. Solange dieser Zahn jedoch noch nicht gezogen ist, und dem ansprechenden Sound auch noch ein paar atmosphärische und dreckigere Riffs mehr hinzugemischt würden, bleibt es bei der leichten Überdurchschnittlichkeit.

09.09.2008

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