Foscor - Les Irreals Visions

Review

Die Spani- pardon: Katalanen FOSCOR sind mit ihrem fünften Album „Les Irreals Vision“ zurückgekehrt. Was einem hierauf begegnet ist Melancholie, Dunkelheit und Leidenschaft. Der hier präsentierte Sound erinnert in Teilen gelegentlich mal an ALCEST, an anderer Stelle auch mal an KATATONIA. Und dennoch ist „Les Irreals Visions“ in seinem ganz eigenen Kosmos unterwegs. Ein Kosmos, der sich zu entdecken lohnt.

FOSCOR = Dunkelheit

Bekannt ist, dass der Bandname als „Dunkelheit“ übersetzt werden kann. Und das trifft es eigentlich sehr gut. Mit ihren Black-Metal-Wurzeln, die noch auf ihren früheren Werken wie etwa „The Smile Of The Sad Ones“ vorherrschten, hat „Les Irreals Visions“ allerdings nicht mehr allzu viel gemein. Da wäre hauptsächlich die Gitarrrenarbeit, die noch einige Parallelen aufweist, auch wenn „Les Irreals Visions“ in dieser Hinsicht sanfter wirkt. In „Malfianca“ klingen die Gitarren geradezu optimistisch. Auch ein paar Blastbeats haben es ins Jahr 2017 geschafft. Also ja, ein bisschen Schwärze ist noch vorhanden. Doch ansonsten haben sich FOSCOR von ihren Wurzeln weitestgehend gelöst. Der Gesang ist fast durchgehend clean und verbreitet durch den Einsatz der Landessprache der Katalanen eine passend mystische Stimmung. Und die vorherrschende Melancholie steht mehr denn je im Mittelpunkt des Wirkens der Band und ist der eigentliche Kern der „Dunkelheit“.

Das Songwriting ist dabei erfrischend geradlinig und einschlägig ausgefallen, ohne die Dynamik missen zu lassen. „Les Irreals Visions“ schweift dank vergleichsweise kurzer Songs erfreulich selten aus und wirkt dadurch sehr fokussiert, ohne dass die Tracks gedrängt oder gezwängt klingen. Trotz ihrer erklärten Ambition, „etwas Magisches“ auf die Welt los zu lassen, ist das Ergebnis dankbarerweise kein Post-Black-Wischiwaschi. Viel mehr scheinen sich FOSCOR langsam in Richtung Post-Rock zu bewegen, bewahren sich dabei den metallischen Blick auf ihre eigene Vergangenheit. Entsprechend ist „Les Irreals Visions“ vor allem ein wirkungsorientiertes Album. Es gibt progressive Elemente, doch diese stehen nicht so sehr im Vordergrund wie die eindringlichen Soundlandschaften, die Songs wie „Encennals De Mort“ so meisterhaft beschreiben. Fans von PRIMORDIAL dürfen sich überdies über einen Gastauftritt von A.A. Nemtheanga freuen, der „Ciutat Tragica“ veredelt.

„Les Irreals Visions“ löst sein Versprechen ein

FOSCOR bündeln ihre Stärken gekonnt und legen mit „Les Irreals Visions“ ein beeindruckendes Album vor. Mehr noch: Die Katalanen etablieren sich als ernstzunehmende Konkurrenz für die großen Namen des Genres, wenn sie das nicht schon gewesen sind. Das Album klingt angenehm herbstlich und kühlt die Gemüter in der gleißenden Hitze des Sommers gekonnt ab. Dennoch verspricht „Les Irreals Visions“ keinen Regen, sondern zieht sich wie Nebelschwaden durch den Äther. Viel neu machen FOSCOR hier zwar nicht, doch es funktioniert bestens und passt wunderbar in das Schaffen der Band hinein. Der angenehm warme Sound tut sein Übriges, um „Les Irreals Visions“ zu einem durchweg gelungenen Hörvergnügen zu machen.

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09.06.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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