Giöbia - Magnifier

Review

Schönes Ding, dieser „Magnifier“, den uns die Mailänder GIÖBIA da beschert haben. Das Album rockt nunmehr seit 2015 durch die Weiten des Weltraums. Im Gegensatz etwa zu den US-amerikanischen Kollegen FARFLUNG allerdings nicht mit Gras, sondern der Kraft der Lysergsäurediethylamide. Die Platte erfährt nun eine Neuauflage komplett mit neuem Artwork, die inklusive dem THE OPEN MIND-Cover „Magic Potion“ kommt. Dieses fügt sich wunderbar in die Trackliste ein, will sagen: wer es nicht besser weiß, merkt gar nicht erst, dass dies ein Cover ist.

GIÖBIA schießen ihren Garage Rock ins All

Grund genug also, mal einen Blick hierauf zu werfen. GIÖBIA spielen schwer psychedelischen Space Rock, der keine Kompromisse eingeht. Mit klassischen Songstrukturen hat „Magnifier“ dabei ebenso wenig zu tun wie mit weitläufigen Soundlandschaften. Viel mehr stellt die Musik der Italiener die holprige Fahrt durch letztere dar. Entsprechend hält man sich hier auch nicht mit Space-Cheese zurück. Keyboarderin Saffo legt stets einen dicken, wabernden Teppich an Effekten über das rockige Geschehen. Dieses ist jedoch durch seinen rohen Garagensound kantig genug geraten, dass „Magnifier“ eigentlich nie Gefahr läuft, in plumpes Effektekino auszuarten.

Zumeist sind GIÖBIA im schleppenden Midtempo unterwegs und lockern dieses nur gelegentlich durch einen flotteren Galopp auf. Der Opener „This World Was Being Watched Closely“ macht es vor. Ein schleppender Einstieg, der dann in einen flotteren Teil mündet und den Hörer gekonnt in die Umlaufbahn schießt. Dazu kommen Sprachsamples von Orson Welles aus „The War of The Worlds“, die sich wunderbar hineinfügen und für die richtige Stimmung sorgen.

Im Grunde geht es genau so weiter, nur eben mit Gesang. „Magnifier“ bietet keine Hits sondern eher abenteuerliche Trips durch fremde Welten im Sinne herrlich schrulliger Space-Klischees. Überall hallt es, der Gesang klingt wie vom anderen Ende eines Tunnels aufgenommen und verstärkt den psychedelischen Effekt der Songs. Auch die Synthesizer tragen trotz ihres abundanten Einsatzes dazu bei, vor allem im grandiosen „The Stain“. Hat was von DESERT MOUNTAIN TRIBE, auch wenn die vergleichsweise songorientiert spielen. GIÖBIA tun das nicht. Entsprechend ist „Magnifier“ eher sperrig unterwegs. Es ist eben ein Album, das man erleben, weniger hören muss.

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06.05.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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