Karma to Burn - Mountain Czar

Review

Galerie mit 14 Bildern: Karma To Burn - Audrey Horne, Karma To Burn Tour 2013

Ach, wisst ihr was, ich hol mir noch ’nen Kaffee. Aber sag mal, war Stoner Rock an sich nicht mal belebende Musik? Denn ausgerechnet die neue EP des ewigen Underground-Kult-Trios KARMA TO BURN hat so ziemlich gar nichts von einem musikalischen Muntermacher.

Eine echte Revolution staubtrockenen Desert Rocks erwartet freilich kein Anhänger der Instrumentaltruppe mehr. Aber waren es in der Vergangenheit noch die simpel durchnummerierten Songtitel, die den unspektakulärsten Teil eines KARMA TO BURN-Albums ausmachten, so wissen hier auch so manche Riffansammlungen durch Redundanz zu glänzen. Weder schnarrt dabei Neuling Eric Clutter seine Basssaiten in so dermaßen rotziger Manier durch wie sein Vorgänger Rob Halkett, noch schleppen Gitarre und Drums simple, aber druckvolle RAGE AGAINST THE MACHINE-Parts vor sich her. Jaja, Todesvergleich, aber angesichts des Materials auf „Mountain Czar“ dürfte Springsteen-Sklave Morello selbst heute noch besseren Stoner Rock aus dem Ärmel schütteln können.

Die etwas gehobenere Sludge-Klasse wird hier lediglich mit „Sixty-One“ geboten, ein flottes Hard-Rock-Stück mit knackigem Southern-Riffing, das dann auch endlich einmal zum Kopfnicken einlädt. Im Gegensatz zum übrigen Pausenmaterial auf „Mountain Czar“ gibt’s hier auch mal einen ansatzweise schleppenden SABBATH-Part – ein wohltuendes Element der Abwechslung, dessen Einsatz KARMA TO BURN auf vorherigen Studioalben eigentlich nie gescheut haben. Stattdessen experimentieren die Herren aus West Virginia beim TOM PETTY-Cover „Uccidendo Un Sogno“ (Original „Runnin‘ Down A Dream“) wieder einmal mit Gastgesang, der hier jedoch nicht von KYUSS-Liebling John Garcia, sondern von der Italienerin Stefanie Savy stammt. Deren Rotorblatt-Stimme verleiht dem Klassiker immerhin einen gewissen Psychedelic-Touch, der entfernt an die 2013er Tourpartner GOLD erinnert. Nett.

KARMA TO BURN dürfen insbesondere auf der Bühne nach wie vor als wichtiger amerikanischer Stoner-Garant gewertet werden, doch auf „Mountain Czar“ bewegen sie sich fernab von jeglichem Songwriting-Mehrwert. Dann lieber die Augen auf junge Bands von der Insel richten. LATITUDES zum Beispiel. Die gehen instrumentale Downtune-Mucke zwar etwas metallischer an, dürften KARMA TO BURN in Sachen Kreativriffing aber schon bald den Rang ablaufen.

20.03.2016

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