Lacrimosa - Lichtjahre

Review

Galerie mit 30 Bildern: Lacrimosa - Wave Gotik Treffen 2013

Schwierig, ein aussagekräftiges Review über eine Live-Doppel-CD zu verfassen, von der nur zehn Stücke vorliegen. Umso mehr, wenn die Recherche im Internet noch nicht einmal die Information zutage fördert, wie viele Stücke insgesamt auf dem Album enthalten sein werden, geschweige denn, welche Stücke das sein werden. Immerhin weiß Amazon zu berichten, dass es die CD – wie auch die zugehörige DVD – als 1-Disk-Variante und 2-Disk-Limited-Edition geben soll.
Das Material dieser Doppel-CD wurde während der anderthalbjährigen „Lichtgestalt-Tournee“ ab Mai 2005 in verschiedenen Ländern rund um den Globus auf 24 Tonspuren mitgeschnitten. Ein gewaltiger Aufwand, der sich nur bedingt gelohnt hat. Die Idee, die individuelle Atmosphäre einzelner Schauplätze einer Tour zu präsentieren, mag zwar ganz nett sein, funktioniert jedoch nur auf DVD richtig. In der reinen Audio-Fassung könnte es sich hier auch um ein einzelnes, x-beliebiges Konzert einer Tour handeln.

An der Musik von LACRIMOSA scheiden sich die Geister. Was die Fans vermutlich als große Stärke und individuellen Charakter der Band sehen, kann man durchaus auch als Schwäche sehen: Die instrumentale Seite spielt eine reichlich untergeordnete Rolle, im Vordergrund steht der Gesang von Thilo Wolff und die Koloraturen seiner Gespielin Anne Nurmi. Dabei ist der Frontmann leider weder mit einer besonders kraftvollen, noch wirklich tonsicheren Stimme gesegnet. Zwar sind schiefe Töne ein fester Bestandteil jedes authentischen Rock-Konzerts, in dieser Häufung nerven sie jedoch gehörig.
Hinzu kommen die reichlich austauschbar wirkenden Melodien. Die Stücke ähneln sich dabei untereinander so sehr, dass auch nach wiederholtem Hören keines von ihnen wirklich hängenbleibt. Immerhin lässt sich feststellen, dass die mit weiblichem Leadgesang versehenen Parts zu den besseren Momenten dieses Albums zählen, letztlich aber zu selten sind. Die Band dudelt viel zu sehr im Hintergrund vor sich hin und schafft es nicht, Akzente zu setzen. Für mich klingt das ähnlich gesichtslos wie Fahrstuhl- oder Supermarkt-Musik.

Was den legendären Ruf dieser Band innerhalb der Gothic-Szene begründet hat, erschließt sich mir nicht. Deshalb lässt mich auch dieses Live-Album herzlich kalt. Fans mögen die Sache jedoch anders sehen und zwei Scheiben voller sauber aufgenommener und produzierter Live-Stücke für ihr Geld bekommen.

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27.06.2007

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