Loverboy - Original Album Classics

Review

Wenn Sony in der Budget-Price-Serie „Original Album Classics“ jetzt die fünf ersten Alben von LOVERBOY vorlegt, hält der Fan damit auf einen Schlag das Hauptwerk und die wichtigsten Alben der kanadischen Rocker in Händen. Ein lohnenswertes Package also, das das Quintett aus Westkanada in seiner absoluten Hochphase zwischen 1980 und 1987 zeigt – wobei LOVERBOY auch danach noch partiell überzeugen konnte: So war die Band 1988 bei ihrem letzten Liveabstecher nach Deutschland im Vorprogramm von SAGA die wesentlich bessere von beiden, und die drei neuen Tracks auf der 1989er Compilation „Big Ones“ waren auch nicht von schlechten Eltern. Immerhin gibt es LOVERBOY nach wie vor, aber sie haben sich seitdem doch eher auf Konzerte auf dem nordamerikanischen Kontinent beschränkt und veröffentlichen alle Jubeljahre mal ein Album, wie „Six“ und „Just Gettin‘ Started“ sowie die um ein paar neue Tracks erweiterte Compilation „Rock’n’Roll Revival“ aus dem letzten Jahr.

Gegründet 1979, startete das Quintett direkt voll durch und gab noch im selben Jahr im Vorprogramm von KISS sein Arena-Livedebüt. „Loverboy“ von 1980 zeigte das Quintett ebenfalls in bester Form: Das Album bietet neun Rockstücke, das mühelos Unbekümmertheit mit Stadiontauglichkeit miteinander verbindet. „Turn Me Loose“ kennt vermutlich jeder, „The Kid Is Hot Tonite“ vielleicht auch noch, doch auch die restlichen Stücke, wie die Halbballade „Always On My Mind“, klingen heute noch gut. Classic Rock im besten Sinne eben. (9/10)

Der Nachfolger „Get Lucky“ ist vom intensiven Touren geprägt, der Sound der Band noch kompakter und energetischer. Highlights sind die beiden flotten Stücke „Working For The Weekend“ und „Lucky Ones“ sowie die Powerballade „When It’s Over“. Ebenfalls großartig ist die abschließende Kopulationshymne „Take Me To The Top“, bei der fette Synthieklänge und ein pumpender Basslauf für reichlich Magie sorgen. Da gerät es eher zur Nebensache, dass das Video zum ziemlich heftigen Stück „Gangs In The Streets“ den Grat zwischen Ernst und Peinlichkeit ziemlich unvermittelt auslotet. Als Bonus sind nicht weniger als vier Demostücke aus der Vorproduktion des Albums enthalten, wovon „Boy Likes The Girl“ auf dem Album keine schlechte Figur abgegeben hätte. (8/10)

Bei „Keep It Up“ von 1983 geht es bereits im Titel darum, nicht mehr einen draufsetzen zu wollen. Oder zu können. Wie auch immer: Das Album ist zwar gut, aber eben auch in keiner Weise besser als der Vorgänger. Immerhin durfte sich die Band mit den Videos zu „Hot Girls In Love“ und „Queen Of The Broken Hearts“ über massives Airplay bei MTV freuen. (7/10)

Lovin‘ Every Minute Of It“ (1985) zeigt LOVERBOY in einer ersten Schaffenskrise: Die Songs wurden teilweise nur mit massiver Hilfe befreundeter Musiker und Songwriter fertiggestellt. Der Titeltrack aus der Feder von Robert John Lange gehört durch seine Eingängigkeit noch zu den besseren Tracks (und das dazugehörige Video ist eh kultig), „Dangerous“ (Bryan Adams, Jim Vallance) eher zum Füllmaterial. Trotzdem ist das Album unterm Strich kein Reinfall. (6/10)

Wie man es aber besser macht, zeigen die Kanadier mit dem 1987er-Werk „Wildside„. Auch hier schrieben wieder zahlreiche Kollegen mit, beispielsweise Jon Bon Jovi beim Opener „Notorious“ oder Bryan Adams bei „Hometown Hero“. Das Songmaterial wirkt insgesamt zwar etwas heterogener als zuvor und pendelt zwischen flottem Bikerrock und Proletenhardrock, wird aber durch den harten und gepressten Sound zusammengehalten. Und von den Songs her sticht es seinen Vorgänger klar aus. Selbst die atypische Achtziger-Ballade „Don’t Keep Me In The Dark“ geht als gelungen durch. (8/10)

Danach ging es weiter, aber – wie gesagt – nicht mehr mit Siebenmeilenstiefeln. Wer einen ersten und umfassenden Einblick in das Schaffen von LOVERBOY bekommen möchte, ist mit dieser „Original Album Classics“-Box jedenfalls bestens bedient. Die CDs kommen jeweils in einer Cardbox, die – nettes Detail am Rande – übrigens das originale Design der LPs und deren ursprüngliche Tracklist abbilden. Lohnenswerte Box!

Shopping

Loverboy - Original Album Classics: Loverboybei amazon79,00 €
27.09.2013

- Dreaming in Red -

Shopping

Loverboy - Original Album Classics: Loverboybei amazon79,00 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36676 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare