My Shameful - Of Dust
Markus Endres
Sehr ungewöhnlich finde ich die CD „…Of Dust“ der 1999 gegründeten MY SHAMEFUL. Schleichend und schleppend langsamster Doom Metal, schwer und intensiv, ja richtiggehend bedrückend. MY SHAMEFUL bewegen sich mit diesem Album fernab von irgendwelchen leicht konsumierbaren Songstrukturen. Sehr bedrohlich ist die Atmosphäre der CD, ein wahrhaft schwerer Brocken. Zum Teil wird ein einziges Riff von Anfang bis zum Ende des jeweiligen Songs durchgespielt, minimalistisch gesellen sich einzelne Keyboard Töne dazu. Tonnenschwere, wuchtige Drumsalven werden dargeboten, die alles niederzuwälzen scheinen. Der „Gesang“ besteht aus tiefem Röcheln und Gurgeln, was das Ganze noch düsterer und finsterer wirken lässt. Das Ganze hat etwas von einer Geräuschkulisse, geschaffen einzig und alleine zum Verlassen dieser Erde. Hier wird definitiv versucht, Atmosphäre durch Monotonie zu erschaffen. Dies gelingt zum Teil auch, zumindest bei mir selbst stellt sich ein wahrhaft „ungemütliches“ Gefühl beim Hören dieser Musik ein. Unbehagen macht sich breit, mehrmals habe ich mich bei dem Versuch entdeckt, aus meinem Wohnzimmer zu flüchten, um diesen Tönen zu entkommen. Ob dies nun positiv oder negativ zu bewerten ist, überlasse ich jedem selbst. Jedenfalls scheint bei MY SHAMEFUL kein einziger, noch so kleiner Schimmer Hoffnung oder Licht aus. Auf den Hörer drückt die eiskalte Düsterstimmung, er wird zurückgelassen unter totaler Leere. Der Sound geht in Ordnung, er ist passend zur Musik ein wenig roh und ungeschliffen produziert.
Das nennt ihr Atmosphäre durch Monotonie? Eher ein durchschnittlicher SHAPE OF DESPAIR Klon. Letztere erzeugen Atmosphäre und Unbehaglichkeit durch künstlerische Monotonie. My Shameful klingt mehr nach Sonntagsproduktion unter vollrausch auf einem Friedhof.