Destruction
Gegen alle Widerstände
Konzertbericht
DESTRUCTION-Frontmann Schmier ist kein Freund von Livestreamkonzerten. Daraus macht er absolut keinen Hehl. Zum Start von 2021 spielen DESTRUCTION aber trotzdem eine solche Show. Ungewöhnliche Zeiten erfordern eben ungewöhnlich Maßnahmen.
DESTRUCTION sind nicht zu stoppen
Und eins gleich vorweg: Der Auftritt der Thrasher im Prattellner Kultclub Z7 gehört definitiv zu den besten Vertreter der Streamingkonzerte. Der erste Grund dafür liegt schon nach wenigen Sekunden auf der Hand. Denn technisch ist beim „Thrash Into 2021“ alles perfekt.
Die Lichtshow ist passgenau auf die Songs abgestimmt, die Kamera fängt das Geschehen sehr angenehm ein. Vom Schnittgewitter und wilden Gefuchtel, welche schon so manchen Konzertfilm versaut haben, findet sich hier keine Spur. Zudem bleibt der Stream und damit die Bildqualität, über die gesamte Laufzeit äußerst stabil.
Dazu kommt ein makelloser Sound, der jede Menge Druck vorweist und einem vor dem heimischen Bildschirm ordentlich die Gehörgänge durchpustet. Doch wie bei jedem Konzert – egal ob im Stream oder im Club – steht und fällt alles mit der Performance der Band. Und da punkten DESTRUCTION so richtig.
Eine makellose Performance
Dass Schmier Streamingkonzerten eher ablehnend gegenübersteht, lässt er ganz sicher nicht raushängen. Vielmehr bringt er genau die charismatische Performance auf die Bühne, für die er bekannt ist. Seine Mitstreiter stehen dem in Nichts nach.
Wer DESTRUCTION in der jüngeren Vergangenheit einmal auf der Bühne erlebt hat, weiß, dass die Combo derzeit eine der besten Phasen ihrer Karriere durchlebt. Das 2019 erschienene „Born To Perish“ ist das wohl stärkste Album der Band aus dem vergangenen Jahrzehnt. Das zeigt sich während des Streams daran, dass ein Song wie „Inspired By Death“ kein bisschen gegenüber Klassikern wie „Life Without Sense“ oder „Mad Butcher“ abfällt.
Doch neben dem starken Songmaterial brachte die Platte auch den Anstieg der Band zum Quartett mit sich. Und Damir Eskić zeigt auch im Streamingkonzert wieder einmal, wie gut er DESTRUCTION tut. Wie er sich mit Urgestein Mike Sifringer die Riff- und Solobälle zuspielt, ist schlichtweg grandios. Zudem bringt er mit seiner Bewegungsfreude jede Menge Dynamik in die Show.
DESTRUCTION lassen ein wenig Wehmut zu
Vor dem Überhit „Bestial Invasion“ versprüht Schmier gleichzeitig etwas Wehmut über die aktuelle Situation und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. „Ich wünschte, ihr könntet alle für einen riesigen Moshpit hier sein. Aber es wird eine Zeit kommen, in der wir uns alle wieder auf Tour sehen.“ Dem gibt es wohl nichts mehr hinzuzufügen, außer, dass DESTRUCTION mit „Thrash Into 2021“ einen verdammt wichtigen Beitrag dazu leisten, die Zeit bis dahin so angenehm wie möglich zu gestalten.
Mit dem Ende des Konzerts ist der Abend aber noch nicht vorbei. Im Anschluss gibt es noch eine gemütliche Runde mit der Band. Die Musiker erzählen davon, wie sie die Show erlebt haben. Dabei gehen sie kritisch mit sich selbst ins Gericht, was angesichts der klasse Performance aber absolut nicht nötig wäre. Einer weiteren Show dieser Art erteilt Schmier für die nahe Zukunft eine Absage. Trotzdem hält er fest: „Sag niemals nie“. Möglicherweise können sich Fans zukünftig über weitere, anders angelegte Streams freuen.
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