Novelists FR - Souvenirs

Review

Galerie mit 13 Bildern: Novelists - "The Scene Tour" - live in Hannover

Der Veröffentlichung zahlreicher Singles folgt nun mit „Souvenirs“ die erste LP des Pariser Fünfers NOVELISTS. Mit diesem Diskokrafieauftakt bestätigt sich ein weiteres Mal, dass die Franzosen ein Händchen für den progressiven Sektor haben – und auch für die Produktion: Der satte, energiegeladene Sound bringt sowohl rohe als auch filigrane Klänge durchweg vorteilhaft ans Ohr.

Bereits der Opener „Inanimate“ sorgt durch sehr präsenten, aber dennoch feinsinnigen Klaviereinsatz, Hall auf allen Kanälen und alsbald einsetzendes Gedjente für einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Danach wird mit Tracks wie „Earth Graver“ ordentlich plautzendes Material nachgelegt, das zwischen Wumms und dezenter Vertracktheit ein ansprechendes Maß findet. In die gleiche Kerbe schlägt auch „Gravity“. Jedoch verlieren hier wie auch in „Antares“ und „Ouroboros“ die cleanen Passagen trotz ihrer Eingängigkeit etwas Gehörganghaftung – dann doch lieber wuchtigen Djentcore, bitte. Nichtsdestotrotz ist lobenswert zu erwähnen, dass sich Sänger Matt Gelsomino sehr versiert zwischen klaren und aggressiven Tönen bewegt und darüber hinaus besonders in „Black Lights“ Feingefühl beweist: Auf dem beatlastigen, klavierbeplänkelten Untergrund entfaltet Gelsominos Stimme eine regelrecht betörende Wirkung. Die anderthalb Minuten dieses rührigen Intermezzos erweisen sich als zu kurz, um die aufkeimende Frage zu klären, ob das schon der überzählige Griff in die Kitschkiste sei. Mit diesen Zweifeln räumt „The Voyager“ gleich wieder auf – Stakkato-Djent und zugkräftige Wechsel zwischen Klargesang und Geschrei sorgen hier für einen weiteren Höhepunkt auf „Souvenirs“.

Dem schwer und brachial anmutenden „Mouchos Touché“ folgt mit „Echoes“ wieder flotte und eher frickelige Kost, die insbesondere im letzten Viertel Ohrwurmqualitäten entwickelt. Hernach sticht „5:12 AM“ als funkiger Mid-Tempo-Track vor allem durch seine weitschweifenden Gitarrensoli heraus – und nur bedingt durch die weibliche gesangliche Unterstützung. Derart kleine Mängel bügeln die Franzosen durch Energie, Griffigkeit und allerspätestens mit dem äußerst gelungenen Titeltrack am Ende der Platte mühelos aus. NOVELISTS haben mit „Souvenirs“ ein Debütalbum hingelegt, das nicht nur Djent-Fans interessieren sollte, sondern sicher auch in einigen weiter gefassten Regalen mit progressivem Inhalt Platz finden wird.

09.11.2015

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