Airbag - A Day At The Beach

Review

Nach vier Jahren melden sich AIRBAG mit “A Day At The Beach“ und einer persönlichen Message zurück. Durch den Verlust von zwei Mitgliedern musste die Band ihr Konzept neu überdenken. Unter anderem half dabei Kristian Hultgren. Dieser ist als Mitglied der Progressive-Rock-Gruppe WOBBLER bekannt.

“A Day At The Beach“ kreiert Atmosphäre

Pulsierende Synthesizer und die sanfte Stimme von Asle Tostrup leiten das Album ein. “Machines And Men“ baut sich zur Songmitte hin langsam auf. AIRBAG nutzen Gitarreneffekten sowie elektronischer Prägnanz. Trotzdem gerät der Song nicht aus den Fugen und endet mit einer psychedelischen Hard-Rock-Einlage.

AIRBAG setzten den Fokus auf die Atmosphäre. Gerade instrumentelle Momente überragen mit einer gewissen Ruhe. Die Drums und Vocals harmonieren im Takt und drängen sich nie gegenseitig in den Hintergrund. “Into The Unknown“ ist hier das Paradebeispiel und überrascht mit einem träumerischen PINK FLOYD-Riff.

AIRBAG im Treibsand

Doch AIRBAGs Stärken sind auch gleichzeitig ihre Schwächen. “A Day At The Beach (Part 2)“ plätschert einfach so dahin, ohne interessante Wendungen oder Höhepunkte zu erfahren. Stattdessen wiederholt sich der Sound immer wieder. Die anfänglich aufgebaute Spannung zerfällt.

Im Gegensatz dazu steht das Abwechslungsreiche “Megalomaniac“. Dieses glänzt durch Breaks zwischen sanften und harten Riffs. Die leicht depressive Grundstimmung erinnert häufig an STEVEN WILSONs „Hand. Cannot. Erase“. “Sunsets“ spiegelt dies nochmals wieder und markiert die Spitze des Albums.

Hier passt einfach alles. Die melodische Stimme, die einleitenden Drums und die psychedelischen Riffs. “A Day At The Beach“ gibt sich daher, gerade zum Ende hin, keine Blöße.

Sie und wir

AIRBAG erzählen eine persönliche Geschichte. “A Day At The Beach“ handelt von einem Mann, welcher seiner Routine überdrüssig wird. Er verlässt seine Familie, obwohl Verantwortung auf ihm lastet. Die Norweger betonen, dass die Geschichte uns alle betrifft. Wir sollen jene Situation selbst erleben.

In “Machines And Men“ bricht der Protagonist aus. Die Texte bleiben konkret, erzählen aber nicht den detaillierten Ablauf. Eher sehen wir die Welt aus der Sicht der Hauptperson.“Into The Unkown“ erzählt von der ungewissen Zukunft. Wir wandern regelrecht durch eine subjektiv dystopische Welt.

Unsere Figur weiß sich nicht mehr zu helfen. Er realisiert die persönlichen Verluste. Welches Ende die Geschichte birgt, bleibt uns überlassen. Denn jeder wird mal in die selbe Situation geraten. Sollen wir fliehen oder bleiben?

Nicht leicht verdaulich

AIRBAG brauchen Zeit. “A Day At The Beach“ zieht sich stellenweise in die Länge. Trotzdem harmoniert das instrumentale Arrangement. Der Sound ist präzise und die Synthesizer nicht übersteuert.

Die Texte sind kurz gehalten. Das lässt den Hörern viel Raum für eine eigene Interpretation. Es soll uns dazu bringen, uns selbst zu reflektieren. Trotz minimalistischer Lyrik senden AIRBAG eine wichtige Message.

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14.06.2020

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