Saints' Anger - Danger Metal

Review

Da haben Golden Core Records mal wieder metallische Archäologie betrieben und ein Werk aus dem alten Mausoleum Backkatalog wiederveröffentlicht. SAINTS‘ ANGER aus Speyer wurden 1981 im Umfeld von TRANCE gegründet. Das erste und einzige Album „Danger Metal“ wurde 1985 veröffentlicht. Es gab dann noch eine Vorproduktion für eine weitere LP, dann lösten sich SAINTS‘ ANGER schließlich auf, nach einigen Zwischenprojekten machten drei Viertel der Band schließlich als PALACE weiter, die auch heute noch aktiv sind. Die vorliegende Wiederveröffentlichung enthält neben einer von Neudi remasterten Version der LP-Überspielung von Andy Süss des Albums noch weitere Raritäten, die Sänger/Gitarrist Harald Piller beisteuerte: Drei Songs der Vorproduktion für das zweite Album von SAINTS‘ ANGER, ein aktueller Song von PALACE und ältere Demosongs, sowie auf der zweiten CD alte Live-Tracks.

Vorsicht! – „Danger Metal“

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung blickte die Presse ehe in die USA oder nach England, Speed und Thrash Metal waren der Metal der Stunde. Für traditionellen Heavy Metal und Hard Rock aus Deutschland wie SAINTS‘ ANGER blieb da nicht viel übrig. In diesem Fall ein Fehler, denn der kraftvoll riffbasierte, melodische Metal mit tollen Refrains hat es in sich! Der charismatische, eigenwillige Gesang erinnert einige Male an eine melodische Variante von Udo Dirkschneider. Schon der geradlinige, energisch dreckige und dennoch melodische Opener „The Bullet“ gibt die Richtung von „Danger Metal“ vor. Der kernige Rocker „Wrong Or Right“ leiht sich für die Einleitung mal kurz das abschließende Solo von „Bark At The Moon“ von OZZY OSBOURNE, oder ist zumindest davon stark beeinflusst. Der Titelsong ist ein rauer, kraftvoller Banger mit herausragendem Gesang. „Highway“ ist sehr melodisch gehalten mit galoppierenden Rhythmen, kann aber das Niveau der bisherigen Songs nicht halten. SAINTS‘ ANGER konnten es besser, wie „The Ghost’s Tale“ zeigt, tolle melodische Hymne mit vielen Breaks, coolem Groove und harmonische Gitarren-Soli. „Liberation“ bietet prägnantes, griffiges Riffing im Stil von JUDAS PRIEST und tollen Refrain, während die Metalhymne „Crashing On Steel“ teils zweistimmigen Gesang enthält. Mit „Hero“ wird es dann wieder dreckiger, treibender und kraftvoller, klassischer Achtziger Heavy Metal, der etwas an TYRANT erinnert. Abgeschlossen wird die ursprüngliche Version von „Danger Metal“ mit dem balladesken, melancholischen „Megalomania“, das etwas von „Cry For Freedom“ von HELLOWEEN hat. Der Klang ist in Anbetracht des Alters ok, lediglich dem Schlagzeugsound fehlt es an Power. Die erste CD enthält zusätzlich noch die drei Songs „Too Late“, „On The Road“ und „Crystal Eyes“ aus der Vorproduktion von 1985 für das zweite unveröffentlichte Album, sowie die recht dumpf klingenden Demosongs „Highway“, „Rock In The City“ und „It’s Not Reality“. „Force Of Steel“ wiederrum stammt aus dem aktuellen PALACE Album „Reject The System“ – das ist also aus SAINTS‘ ANGER geworden!  Die zweite CD ist randvoll mit altem Live-Material gepackt. Alles in allem eine lohnenswerte Werkschau von SAINTS‘ ANGER, die viel Potenzial aber damals wenig Glück hatten.

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16.06.2020

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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