Therion - Gothic Kabbalah

Review

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Für die ein oder andere Überraschung waren die Schweden um Mastermind Christofer Johnsson schon immer gut. Drei Jahre nach dem „Lemuria“/“Sirius B“-Doppelschlag erscheint nun nicht das bereits angekündigte dritte Album der damit begonnenen Trilogie, sondern das Konzeptalbum „Gothic Kabbalah“. Dieses widmet sich dem schwedischen Mystiker Johannes Bureus, der in seiner „Gotische Kabbalah“ genannten Philosophie die Magie, Astrologie und Alchemie des 17. Jahrhunderts mit Runen und altnordischen Göttern vermischte.
Leben und Wirken von Bureus werden in den Texten von Thomas Karlsson ausführlich behandelt. Doch auch in musikalischer Hinsicht weicht „Gothic Kabbalah“ deutlich von seinen beiden Vorgängern ab. Progressiver gehen THERION zu Werke und durch den verstärkt eingesetzten weiblichen Lead-Gesang bekommt das Ganze zudem einen leichten Gothic-Touch. Dafür wurden die opernhaften Elemente leicht zurückgefahren, sind aber immernoch omnipräsent.
Stücke wie der Opener „Mitternachtslöwe“, der Titeltrack oder „Son Of The Staves Of Time“ zeigen Christofer Johnssons begnadetes Songwriting-Talent und werden auch bei wiederholtem Hören nicht langweilig. „Chain Of Minerva“ überrascht mit einem sehr ungewohnten Groove, gehört aber genauso wie „Three Treasures“ zu den absoluten Highlights des Albums. Etwas ruppiger wird es dann bei „T.O.F. – The Trinity“. Zum Ende hin erfolgt mit dem vielschichtigen „The Falling Stone“ und dem episch-progressiven „Adulruna Rediviva“ noch einmal eine Steigerung.
Sich immer wieder selbst neu zu erfinden, ist THERIONs große Stärke. Kreativer Stillstand ist ein Fremdwort für die Schweden. Damit stellt man die Fans mit jedem neuen Album vor eine Herausforderung, beweist aber auch seine einzigartige künstlerische Klasse. Obwohl die typischen Chöre und symphonischen Klänge stets vorhanden sind, erkennt man bei vielen Stücken nicht auf Anhieb, aus wessen Feder sie stammen. Für aufgeschlossene Musikfans ist dieses Album also eine echte Goldgrube.
Während die vorliegende Promo-Kopie um etwa 5 Minuten gekürzt wurde, erscheint „Gothic Kabbalah“ als Doppel-CD. Bleibt zu hoffen, dass das nicht als Anlass für einen unangemessen hohen Preis herangezogen wird, dürften doch beide Silberlinge nur wenig mehr als die Hälfte ihrer Kapazität ausnutzen. Auch das Mastering des Endproduktes soll sich von dem der Promo unterscheiden.
In der vorliegenden Version steht „Gothic Kabbalah“ den letzten THERION-Alben in nichts nach, wenngleich mir persönlich „Lemuria“ und „Sirius B“ noch einen kleinen Tick besser gefallen haben. Für Fans von symphonischem Metal, die THERIONs Death-Metal-Vergangenheit nicht nachtrauern, kann man hier aber auf jeden Fall eine unbedingte Kaufempfehlung aussprechen.

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12.01.2007

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7 Kommentare zu Therion - Gothic Kabbalah

  1. David sagt:

    Ich bin beileibe niemand, der THERIONs Todesblei-Vergangenheit nachtrauert. Ganz im Gegenteil: Werke wie "Vovin" oder "Lemuria/Sirius B" sind über jeden Zweifel erhaben. Wohl aber bin ich jemand, der von ihrem neuen Werk absolut enttäuscht ist.
    Symphonische Ansprüche hin oder her, "Gothic Kabbalah" langweilt über die komplette exorbitante Spielzeit. Gerade im Vergleich zum grandiosen, insgesamt noch längeren Vorgänger-Doppelschlag "Lemuria/Sirius B" ein absoluter Griff ins Klo und das langweiligste Album der gesamten Bandgeschichte!

    5/10
  2. Anonymous sagt:

    Also ich schließe mich dem ebenfalls an, das die neue Therion für mich ein totaler Griff ins Klo ist.
    Ich war bis dato immer ein Fan Therion´s der die komplette Schaffensphase miterlebt hat von Therion egal ob es die Deathmetallischen Anfänge waren oder die Orchestralen/Symphonischen gäng…
    Doch zum neuen Album muss ich sagen damit komme ich nicht klar, das erste ist diese Frauenstimme die mich nervt, dann ist doch erstaunlich wie hoch der "Powermetal" Anteil auf dem neuen Album ist und der klingt wirklich schrecklich.
    Also bis dato habe ich ja Therion nie irgendeine Halbherzige Sache vorgeworfen, aber diesmal ist dies definitv der Fall.
    Dieses Album werde ich auch nicht kaufen da ich es warscheinlich nur als Lückenfüller oder Sammlungskomplettierung benutzen würde.

    Ich hoffe mit dem nächsten Album wird das wieder besser ansonsten fällt wohl wieder eine Band weg…

    Dem einen Punkt gebe ich trotzdem weil´s halt Therion ist 😉

    1/10
  3. matthias ehlert sagt:

    Sie müßten sich doch mal was anderes einfallen lassen als immer wieder Powermetal mit Miniorchester zu spielen. Die Klarvocals von Elfe und Kastrat sind derbe anstrengend, die Melodien aus meiner Sicht einfallslos. Nun, es gibt Leute, denen genau sowas gefällt, das ist auch in Ordnung. Nur gibt es doch echte Klassik, echten Powermetal (mit besserem Gesang), echten Gothic (na ja) und echten Deathmetal, warum dann diese anstrengende Mixtur? Sind da die unverfälschten Varianten nicht besser? Oder habe ichs etwa selber nicht allzugerne, verschiedene Genres so gemischt zu hören?
    Wie dem auch sei, vier Punkte sind okay.

    4/10
  4. numpf sagt:

    Hi
    kenne Therion selber kaum, deswegen vergleiche ich das Album mit keines. Mir gefällt die Platte sehr gut, die Symphony geparrt mit Stahlgitarren und die weibliche wie die männliche Gesangsstimme harmonieren sehr gut zusammen. Deswegen 9 Punkte.

    Ciao

    9/10
  5. candlemass666 sagt:

    Therion, eine der creativsten Bands im metal bussiness haben es immer wieder geschafft zu ueberraschen. Mastermind CJ macht was er bestens kann genialles songwriting gepaart mit brachialer musikalitaet. Dieses mal hat er uns in ruhigere aber keinesfals langweilige Landschaften der Musik entfuert. Wie viele Bands sind euch bekannt die fast jedes zweite Jahr topMetal unters volk werfen. Auch wenn dieses Album fuer viele manchmal anklaenge von Night-sody hat denke ich eine starkere entwicklung in den klasischen bereich wie bei Sirius B war wohl kaum moeglich Daher zurueck mehr in den Standard Metal bereich wo diese Band begnadeter Kuenstler zeigen kann was sie beherschen.

    8/10
  6. endres sagt:

    Nachdem die Platte nun schon eine ganze Weile in meinem Player rotiert, komme ich nicht umhin, auch meine (positive) Meinung zu Gothic Kabbalah zu äußern. Therion sprühen geradezu ein Feuerwerk an Ohrwürmern ab, wirklich jeder Song ist nicht nur eingängig und mitreißend, sondern auch fesselnd. Der symphonische (Power) Metal ist recht abwechslungsreich gehalten und steht dem letzten Doppelschlag noch leicht nach. Daumen nach oben für ein weiteres tolles Werk im Schaffen von Therion.

    8/10
  7. Anonymous sagt:

    Ich denke 8 Punkte kann man hier schon vergeben, allein für die Länge und die edle Aufmachung der limited Edition. Von den insgesamt 15 Songs gefallen mir 11 wirklich gut. Das hoch gelobte "Der Mitternachtslöwe" finde ich sterbens langweilig und auch der Titelsong schläfert ein. Die nächsten 5 Songs sind aber sehr gut, besonders "Son of the staves of time", mein Lieblingssong von dem Album. "Close up the streams" ist wieder ein Durchhänger. Auf CD 2 geht es mit "The wand of Abaris", gut los. Nur noch "Chains of Minerva" klingt gewöhnungsbedürftig. Mit "T O F – The trinity" befindet sich sogar ein für Therionverhältnisse schneller Song auf dem Album, den ich bei der diesjährigen Livepräsentation in Wacken vermisst habe. Therion haben einen wirklich individuellen Stil entwickelt, der vieleicht nicht jedem gefällt, aber Gothic Kabbalah hat viele Facetten, Ecken und Kanten, an denen der eine oder andere doch länger hängen bleiben müsste. Mal sehen was sie sich für das neue Album so einfallen lassen.

    8/10