Ravioli und Bier
Essen auf Festivals

Special

„Ravioli und Bier“ – wer kennt ihn nicht, den pre-festival’schen Einkaufszettel des ersten Festivalbesuchs?! Kaum ein Kofferraum war damals nicht gefüllt mit einer mehr oder minder reichen Auswahl an konservierten Teigvariationen mit Soße, vorzugsweise in Aluminiumgebinden. Mit der Zeit verliert man jedoch nicht nur den Appetit auf die ohnehin ähnlich schmeckenden kulinarischen Hilfsmittel – mit den metallischen All-Inklusive-Kreuzfahrten, Hotelübernachtungen, Bier-, Dusch- oder Wasserspülklo-Flatrates hält nicht nur die Bequemlichkeit in Sachen sommerlicher Freiluftheimat Einzug, auch lohnt sich ein Blick auf das heutige, durchaus veränderte Ernährungsverhalten der Festivalgänger. Auf den mitgebrachten Grills findet man auf einmal frisches Gemüse und vegetarische Maultaschen, daneben winkt ein Metalhead mit Zahnbürste, Morgenbier und Apfel in der Hand.

Man könnte inzwischen durchaus die Behauptung aufstellen, dass in der heutigen Zeit ein nahezu verschwindend geringer Anteil der Menschheit nicht in irgendeiner Weise auf seine Ernährung achtet: Fleischesser, Vegetarier, Veganer, Allergiker, Verweigerer, Frutarismus, Rohkost, Bio, Low Carb, Low Fat, Carbcycling, Paleo, Keto, Schlank im Schlaf, Weight Watchers, Warrior-Diät, Laktose, Gluten, Zucker, Süßstoffe, Glykämischer Index, Eiweiß, Kalorien hier, Makroverteilung da. Verzicht und Unverträglichkeiten sind die offensichtlichsten Merkmale der aktuellen Esskultur. Ernährung ist Thema und unser eigener „Versuch“ eines Berichts über vegane Ernährung auf einem Festival mit Marlon Drescher von SHREDHAMMER hat zwar ein Lächeln entlockt, aber auch unweigerlich den Drang geweckt, das Thema mal richtig in die Finger zu nehmen.

Ernährung Hinter den Kulissen

Dabei lassen wir die Verpflegungs-Mitnahme zunächst außer Acht (vielleicht Stoff für ein weiteres Special?), denn nicht nur der Kofferrauminhalt, auch das Verpflegungs-Angebot der Veranstalter selbst hat sich angepasst und zeigt sich heutzutage überraschend vielfältig. Abgesehen von dem ausgesprochen interessanten Catering hinter den Kulissen (ja, auch hier gibt es Unterschiede und es sollte erwähnt werden, dass nicht nur der Grünzeug-, sondern auch der Alkoholkonsum wesentlich von dem abweicht, was man sich vermutlich vorstellt – der Leitspruch „Sex, Drugs und Rock ’n‘ Roll“ ist eben auch nicht mehr das, was er mal war!), haben wir für euch eine Auswahl von 22 Gerichten der Imbiss-Buden des  letztjährigen SUMMER BREEZE OPEN AIRs genauer unter die Lupe genommen.

Dabei gilt Folgendes zu beachten: Wir richten nicht über „gut“ oder „böse“ und es war mir persönlich auch nicht möglich, alle Gerichte selbst zu testen (ist ja auch teuer!), aber freundlicherweise standen Metalheads für Fotos und Fragen zu Geschmack und Meinung bereit. Betrachtet werden hier jeweils drei Bewertungskriterien: Geschmack, Gesundheit und Preis.

Geschmack: Dieses Kriterium ist ohne Zweifel subjektiv und kann an manchen Stellen mit der eigenen Erfahrung kollidieren – dann lasst es uns einfach wissen!

Gesundheit: Man könnte es auch „Ausgewogenheit“ oder „Betrachtung hinsichtlich der Makronährstoffe“ nennen. Selbsterklärend und falls nicht, dann zumindest im Bewertungstext dazu erläutert.

Preis: Hier geht es nicht einzig und allein um den Schein in der Hand, sondern vielmehr um das Preis-Leistungs-Verhältnis. Werde ich von diesem Gericht zu dem und dem Preis überhaupt satt? Ist der Preis für dieses Gericht gerechtfertigt?

In diesem Sinne: Viel Spaß und guten Appetit!

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07.08.2016

The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

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7 Kommentare zu Ravioli und Bier - Essen auf Festivals

  1. StumpfSinner sagt:

    Gebratene Nudeln… mein absoluter Favorit!

    Übrigens kann ich thematisch einen Erfahrungsbericht beisteuern! -> https://www.facebook.com/notes/stumpfsinner/der-stumpfe-ravioli-soldat/595996727099096

  2. Fabian sagt:

    Wir kochen seit Jahren auf den Festivals mittags eine große Portion Essen fürs ganze Camp. Die ist dann immer vegan und es gibt auf Wunsch Fleisch extra dazu. Das reicht dann für den ganzen Tag und man ist unabhängig vom Angebot des Infields und kommt unfassbar günstig durch (ca 25€ für 6 Tage Metaldays). Obendrauf kriegt man so wunderbar alle Menschen mit unterschiedlichen Essgewohnheiten satt und glücklich.

    Ich finds trotzdem schön, dass es auf den Festivals breitere und bessere Essensangebote gibt. Doch da schrecken mich meistens die hohen Preise ab und ich kauf mir dann pro Festival maximal ein veganes Gericht und das auch eher um die Stände zu unterstützen als weil ich grad wirklich was zu essen brauch.

  3. Nietnagel sagt:

    Hallo zusammen,

    erst einmal einen Dank für den Artikel. Hat mir die Vorfreude auf das Summer Breeze auf ein neues Level katapultiert.
    Wir gehen sehr gerne und oft auf dem Infield essen und sind daher bestens über die jeweiligen Angebote informiert. Zu zweit holen wir uns immer nur ein Gericht, um möglichst viele Sachen ausprobieren zu können.

    Wenn man – wie wir – auf nicht allzu viele Festivals fährt, kann man den Gesundheitsaspekt für ein paar Tage getrost unter den Tisch kehren und mal ordentlich reinhauen (zuhause dann wieder Avocado-Salat mit Weißfleisch;).

    Für gewöhnlich probieren wir eher die für Menschen vom Niederrhein ungewöhnlichen Angebote. Das heißt Holländische Pommes, Bratwurst, Pizza, China-Nudeln und Döner fallen von vornherein durchs Raster. Diese werden höchstens mal auf Qualität geprüft, wenn man alles andere durch hat.

    Ich persönlich muss hier ganz klar für die Fish’n’Chips in die Waagschale werfen. Diese sind zwar wirklich teuer, aber dafür bekamen wir das für uns völlig fremde Erbsenmus dazu und sind seitdem hellauf begeistert von dieser grünen Pampe. Als wir die Bude in diesem Frühsommer auf einem anderen Festival wieder erblickten sind wir direkt wie die Kinder durch den Matsch gerannt und haben zugeschlagen. Ich hoffe, die sind nächste Woche wieder da, denn leider haben wir in 2015 die Falafel-Bude von 2014 vermisst…

    …die wirklich ein Phänomen war. Wir waren dreimal dort, was normalerweise nicht unser Stil ist. Direkt neben Dixie-Town aufgebaut, wo es aus allen Löchern stank, kamen die Leutchen in der Bude mit der Produktion kaum nach. Geschmacklich der absolute Wahnsinn, so dass über den Preis überhaupt nicht nachgedacht wurde. Leider, wie gesagt, in 2015 durch eine andere Falafel-Bude ersetzt, die (Ja!) Pommes (!?) in die Taschen steckt.

    Ansonsten kann ich beim Barbarenspieß nur zustimmen. Wenig, aber sehr lecker. Das Handbrot ist auch top. Bei gutem Wetter ist das Wassereis pures Gold wert. Das Pulled Pork war in Ordnung, aber kann mit dem Barbarenspieß z.B. nicht mithalten. Den veganen Döner habe ich probiert, insgesamt kann ich hier die Wertung nicht ganz nachvollziehen, da so ein Festival-Döner einfach nicht mit einem aus der Bude in der Stadt mithalten kann (zumindest nicht mit denen bei uns am Niederrhein). Ich werde es aber wieder probieren, da er ja irgendwie diese Wertung hier gewonnen hat 🙂

  4. Sane sagt:

    Seit Jahren unser Geheimtipp sind fertigmenüs (von sonnen-bassermann zb).hält sich auch ungekühlt,ist schnell zubereitet und halbwegs lecker.einfach in ein wasserbad gestellt,campingkocher an und ca 5-7 Minuten gewartet.des weiteren sind yumyum Suppen bei uns hoch im Trend:Nudeln in die schale geworfen,gedöns und Wasser drüber,kurz ziehen lassen und fertig.
    Da ist zwar nix gesund oder vegan aber die hart erwirtschafteten euronen stehen bereit für das was im infield am wichtigsten ist: Bier 😉

  5. Vokunas sagt:

    Mein absoluter Favorit auf dem Summer-Breeze (und wo es sie sonst noch gibt) ist immer wieder der Barbarenspieß, zumindest einer am Tag ist da drin und für mich sogar genau die richtige Portion, macht mich satt genug und ist mir nicht zuviel, auch wenns nicht das preisgünstigste ist, für mich immer wieder wert 😀
    Sonst auf dem Campingplatz zumeist Fleisch aufm Grill und zur Abwechslung vielleicht mal noch was von den anderen Essensständen, eine Portion asiatischer Nudeln sind auch meist zumindest ein- oder zweimal drin oder was man sonst noch so findet. Ein Fan von Eintöpfen war ich noch nie, hab ich ehrlichgesagt auch noch nie wirklich gegessen.
    Für die Vitamine gibts zumindest am Morgen oder zwischendurch mal Orangensaft oder nen Apfel, aber insgesamt ist ein Festival für mich nicht unbedingt der Ort, an dem ich auf ausgewogene Ernährung achte 😉

    Ein Tipp für alle mit Campingkocher: Ramen Cups bzw. 5-Minuten-Terrine. Campingkocher an, heißes Wasser draufgestellt, mit diesem dann die Nudeln aufkochen, fertig. Gute Abwechslung für Zwischendurch.

  6. Anvar666 sagt:

    Danke erst mal für den Artikel, den ein oder anderen Stand kannte ich noch nicht.

    Schade, daß Ihr beim Hofladen nur das Pizza-Baguette erwähnt habt, den dieser Stand macht exorbitant geniale Flammkuchen mit und ohne Fleisch, sättigend, wohlschmeckend und für einen vernüftigen Preis. Dazu kommt das nicht wenigger leckere Schlemmerbaguette. Sensationell!!!! Ich freue mich schon wie verrückt auf dieses kulinarische Festivalhighlight 2016!

    Das Pulled Pork war 2015 auch extremst lecker, natürlich ohne Krautsalat (bääähhh!). Allerdings gab es hier Abzüge in der B-Note, aufgrund der gruseligen Mississippi-BBQ-Sauce, die diesen Namen nicht mal im Ansatz verdient!

    Die gute alte Bratwurst vom Schwenkgril war 2015 alle Tage mein treuer Begleiter. Für Zweifuffzich ein wahres Schnäppchen, und geschmeckt hat sie auch.

    So long…
    Wir essen uns am Summerbreeze!!!
    Only 7 Days!!!

  7. Micha sagt:

    Moin!

    Als Veganer achte ich selbstredend auf die Inhaltsstoffe der angebotenen Produkte. In der Domäne, wo Fleisch und Bier als Norm gilt, ist es vor einigen Jahren noch recht schwierig gewesen. Lediglich der Hardcore Bereich ist da schon länger recht locker. Da tummeln sich eben viele Veggies und Edger rum.

    Ich kaufe alt bewährte Dinge und schaue mich dann auf dem Gelände um. Vegetarische Ravioli, die meistens sowieso vegan sind, gehören für mich einfach dazu. Hinzukommen Bananen, Saft, Riegel, Cracker, Kekse oder ähnliches. Muss haltbar und handlich sein:)
    An Ständen selbst ist Falafel meist das Tollste. Ich liebe die Teile einfach. Das kann ich auch 3 Tage lang essen ohne dass ich irgendwie die Schnauze voll hab. Nen Seitan döner ist natürlich auch geil! Habe ich aber bisher nicht entdeckt. Da träume ich ja von:P Wobei ich die Panik vor dem Gluten absolut gehypt und unsachlich finde. Besonders in Anbetracht dessen, was die Leute sich sonst so einverleiben^^

    Danke also für diesen ausführlichen Bericht.

    Micha