The Devil Wears Prada - Flowers

Review

Galerie mit 34 Bildern: The Devil Wears Prada - Europe Headline Tour 2024 in Berlin

Zwanzig Jahre sind THE DEVIL WEARS PRADA inzwischen als Band unterwegs und haben im Kollektiv einiges mitgemacht. Sich im Tourbus Nächte um die Ohren geschlagen, Tragödien erlebt wie aktuell den Tod des ehemaligen Drummers und Gründungsmitglieds Daniel Williams, doch im Großen und Ganzen ist die Band stetig größer und erfolgreicher geworden. Deren inzwischen neuntes Album „Flowers“ setzt im Spotlight auf der großen Bühne an und thematisiert das Dilemma, trotz herausragender Erfolge nicht wirklich glücklich werden zu können.

Die Band im Hier und Jetzt

Schaffte der letzte Langspieler „Color Decay“ aus dem Jahr 2022 noch eine logische Verbindung zwischen der Frühphase der Band und zeitgenössischeren Momenten des Kollektivs, findet „Flowers“ gänzlich im Hier und Jetzt statt. Das könnte durchaus dazu führen, dass THE DEVIL WEARS PRADA anfangs den einen oder anderen enttäuschen werden. Wer extrovertierte Draufgängerhymnen wie „Exhibition“ oder „Noise“ im Kopf hat, der wird durch den hochemotionalen Beginn von „Flowers“ zunächst auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Der für die Band so typische Synthie-Sound wird auf „Where The Flowers Never Grow“ so in die Zentrale gerückt, dass man deutlich offener in Pop-Gefilden wildert. Das untermauern Stücke wie das inhaltlich tolle „So Low“, „For You“ oder das ebenfalls stark elektronisch beeinflusste „The Silence“ mit Nachdruck. Mit „All Out“ gibt es auch immerhin einen Song auf der Platte, der mit seiner ungehemmten Geradlinigkeit durchaus auch auf dem Vorgänger oder den frühen Alben Platz gefunden hätte, ist aber bezeichnenderweise einer der schwächeren Tracks auf „Flowers“.

THE DEVIL WEARS PRADA gelingt es auf ihrem neunten Output insbesondere, sich der chartwürdigen Popmusik weiter zu öffnen, ohne dabei auch nur ansatzweise käsig zu klingen. Die behandelten Themen, die im Drei-Track-Video „That Same Place Where The Flowers Never Grow“ („That Same Place“/“Where The Flowers Never Grow“/“Wave“) als schlüssige Kurzversion zusammengefasst werden, wirken dabei nicht wie aus der Feder von hängengebliebenen Teenies, die mit grauen Haaren noch immer Dinge besingen, welche die Jugend bewegen.

Keine Teenies mit grauen Haaren

Dem Quintett ist es gelungen, nach dem starken Vorgänger noch einmal zu reifen und sich erneut von einer anderen, fragilen Seite zu zeigen. THE DEVIL WEARS PRADA sind erwachsener geworden und transformieren den von ihnen gespielten Metalcore mit. Der Ansatz gilt nach wie vor: Die Jungs aus Dayton gehören in die absolute Spitzengruppe ihres Genres.

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19.11.2025

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