Myth Carver - Twist Of Fate

Review

MYTH CARVER veröffentlichen ihre erste EP „Twist Of Fate“ über No Remorse Records, nachdem diese zuvor von der Band selbst vertrieben wurde. Haben wir es hier mit einem neuen Stern am Undergroundhimmel zu tun?

Ein neuer Stern?

Die Band stammt aus Dallas, Texas, und hatte bisher neben der EP noch drei Singles veröffentlicht. Die erste Version von „Twist Of Fate“ enthielt vier Songs, für die Neuauflage auf CD und Vinyl wurden zwei weitere Songs ergänzt, womit die Spielzeit auf 26 Minuten steigt.

MYTH CARVER bestehen aus Daniel Schmuck (Gesang, END TIMES, ex-FROZEN SOUL), Tom Reyes (Gitarre, I AM), Jayson Braffett (Gitarre, FROST KOFFIN), Andrew Messer (Bass, BARRICADE, FUGITIVE) und Steven Rodriguez (Schlagzeug, FROST KOFFIN). Die Herren bieten uns eine überaus klassische Mischung aus Heavy Metal, US Metal und Speed Metal mit Epic Feeling. Als Referenzen werden auf die frühen METALLICA und JUDAS PRIEST verwiesen. Erstere passt einigermaßen, PRIEST eher weniger. Stattdessen liegt der kraftvolle Sound in der Schnittmenge von METAL CHURCH, CHASTAIN, RIOT und STALLION. Achtziger durch und durch also.

MYTH CARVER – Achtziger durch und durch

Gitarrendominierter Metal mit kernigen Riffs, melodisch rasanten Leads, pumpender Bass, wuchtig treibenden Rhythmen, simples aber effektives Schlagzeugspiel. Die raue wie hohe Stimme von Schmuck erinnert stellenweise an Jon Oliva (SAVATAGE), auch was den teils theatralischen Ausdruck anbelangt. Dazu gibt es zig Momente, an welchen man an David Wayne (R.I.P. METAL CHURCH) denkt. Die Refrains sind einprägsam, wie man es erwartet. Cover, Optik, Bandfotos, Musik, Songtitel und -texte folgen mit der typischen Selbstverständlichkeit den gängigen Klischees. Old School Spirit mit Underground Charme.

Ordentlich aggressiv prescht der harte, kraftstrotzende Opener „Untamed Steel“ nach vorne. Räudiger Heavy/Speed Metal mit dezentem Thrash Verweis, voluminös im Sound mit trocken schneidenden, messerscharf riffenden Gitarren und fauchender Stimme, hat schon etwas von „Kill ’Em All“ oder auch alten EXODUS. Kontrast gibt der Akustikabgang, der zum Banger „Thunderkill“ überleitet. Hier spielen MYTH CARVER klassischen Edelstahl, treibend und mit eingängigem Refrain. Auch „Shadow Firmament“ ist richtig schön traditionell im US Metal gehalten. Das bis dahin melodischste Stück lebt neben den Harmonien von galoppierenden Rhythmen und Mitsing-Refrain, dazu Gangshouts und dezente Synths. Starker Banger!

„Iron Helm“ ist stärker im klassischen Heavy Metal gehalten, gerade DIO und SAVATAGE fallen hier als Einflüsse auf. Starke Riffs und Soli, amtlicher Groove, magische Aura. Mit den beiden Bonussongs „King Of The Pyre“, hier wieder der eingängige Refrain, sowie das ruppigere „Crimson Terrain“, schließen MYTH CARVER ihre Debüt-EP ab.

Von den Arrangements ist alles in Ordnung. Die Stücke sind eingängig gehalten, folgen bewährten Strickmustern und atmen authentisch den Old School Spirit, was auch von der rohen Produktion unterstrichen wird. Das Ganze ist ungeschliffen, völlig Innovationsfrei und die Klasse der genannten Referenzen erreichen MYTH CARVER nicht. Kein neuer Stern, aber Spaß macht dieser kultige Bangerstoff dennoch!

Kultiger Bangerstoff

MYTH CARVER sind Metal-Puristen und das mehr als solide „Twist Of Fate“ ist ebenso für Metal-Puristen.

23.12.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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