Cephalic Carnage
Interview mit Lenzig Leal zu "Misled By Certainty"

Interview

Mit ihrem sechsten Album „Misled By Certainty“ sind die Megakiffer aus Colorado wieder auf der Bildfläche. Trotz gewohntermaßen extrem abgefahrener Strukturen, ist die Platte erneut ein Machtwerk geworden. Wie es dazu kommt und einiges drumherum, erzählt Bandkopf Lenzig Leal in kurzer, aber recht amüsanter Form.

Cephalic Carnage

Hey Jungs, wie gehts euch und wie läuft die Europatour?

Hier ist Lenzig…so weit so gut…Danke der Nachfrage…

Haben dich bereits einige Rezensionen zur neuen Platte “Misled By Certainty” erreicht? Bist du mit eurer Arbeit und den Meinungen dazu bisher zufrieden?

Ja, wir haben einige großartige Reviews zu “Misled By Certainty” erhalten. Ich bin allerdings nie zufrieden, weil ich stets das Gefühl habe, wir könnten etwas besser machen. Sagen wir es so, ich arrangiere mich mit dem Ergebnis.

Ihr befindet euch gerade auf Europa-Tour, konntet ihr bereits etwas von eurem frischen Material spielen? Wenn ja, wie sah die Reaktion der Meute aus?

Ich werde dir Bescheid geben, wenn wir die Tour gestartet haben. Derweil sind wir auf Tour durch die USA und Kanada und ich kann schonmal so viel sagen: Es ist wirklich mehr als unfassbar!

Wenn man etwas in eurer Diskographie wühlt, dann war “Lucid Interval” der vertonte Wahnsinn, wohingegen das folgende Album “Anomalies” deutlich strukturierter wirkte. “Xenosapien” lag irgendwo zwischen diesen beiden Scheiben, wo ich eure neue Platte ebenfalls irgendwo einordnen würde. “Misled By Certainty” kombiniert absolute wahnwitzige Passagen mit fetten Death-Metal-Wänden. Stimmst du dahingehend zu und was würdest du eventuell noch anfügen?

Ich stimme mit deinen Ausführungen zu genau 84 Prozent überein. Ich kann es einfach nicht abwarten, die neuen Songs live auf die Bühne zu bringen, da manche geradezu nach Visualisierung schreien.

Auf eurer neuen Platte befinden sich eine Menge Stücke, die auf eure Art ganz klassisch haufenweise genrefremde Elemente einbinden, aber genauso habt ihr einige richtige Headbanger wie “Raped By An Orb” in petto. War das so geplant, eine gewisse Trennlinie zwischen den beiden CEPHALIC CARNAGE-Versionen zu finden?

Wir wollten einfach nur garantieren, dass jeder Song seine eigene Identität hat. „Raped By An Orb“ war mehr ein Witz, als ich mit dem Songtitel ankam. Als ich aber angefangen habe die Lyrics für dieses Stück zu schreiben wurde ich mehr und mehr zu einem Terminator, der in der Zeit zurückwandert und die Geburt Christi zu stoppen versucht. Dieser Track ist definitiv einer meiner absoluten Favoriten auf der neuen Scheibe!

Kannst du einmal ausführen, wie ein Song bei CEPHALIC CARNAGE entsteht? Wer kommt eigentlich alles auf die abgefahrenen Ideen? Ich nehme mal an, dass euer Songwriting ohne Drogen recht anders wäre, oder?

Wir reden über potentielle Ideen und versuchen diese irgendwie praktisch umzusetzen, wenn wir gerade nicht aufeinander hocken. Dann bekommen John und Nick die Riffs zu Gesicht, im Anschluss arbeite ich ein entsprechendes Vocalmuster aus. Steve und Brian schreiben etwa 60 Prozent von der Musik – es handelt sich also wirklich um Arbeit im Kollektiv. Drogen haben mit unserem Songwriting rein gar nichts zu tun, das sind reine Fähigkeiten. Ich bin meistens stoned, wenn ich den Block mit den kommenden Texten in den Händen halte – das ist aber alles. Wir wäre eine satanische Christenband, wenn wir nicht für Drogen…äh ich meine Weed…wären.

Denkt ihr nicht manchmal darüber nach, den Hörer stellenweise ein wenig zu überfordern? Wie realisiert ihr den Hörer zu fordern, aber nicht überzustrapazieren? Auf “Misled By Certainty” habt ihr im Grunde wieder das perfekte Maß gefunden.

Wir schreiben einfach das, was sich in unseren musikalischen Herzen befindet und lassen ebendies für sich sprechen. Wenn die Leute uns mögen, dann tun sie das, wenn nicht, gibt es noch immer Millionen andere Bands, die sie stattdessen verehren können. Wir sind jedenfalls mit der einen Band, die wir haben, sehr glücklich. Wir danken es unseren Fans, mit der besten Musik, die wir spielen können.

Ich habe über eine mögliche Interpretation des Albumtitels “Misled By Certainty” nachgedacht, bin aber auf mehrere Möglichkeiten gestoßen. Das hat mich von irgendwelchen Drogengeschichten bis hin zu mentalem Durcheinander geführt. Könntest du etwas zum Titel und der Thematik des neuen Albums sagen?

Es handelt von allen Songs und Themen auf dem Album, welche von Orion Landau zu einer gesamten, kranken Vision verschmolzen ist.

Auf “Xenosapien” hattet ihr einen Song am Start, auf dem Sanford Parker Saxophon gespielt hat, ich habe den Eindruck, dieses Instrument auch auf “Misled By Certainty” gehört zu haben – stimmt das oder bin ich da auf dem Holzweg?

Sein Name ist Bruce und er spielt in einer Band aus Chicago mit dem Namen YAKUZA. Er ist ein sehr guter Freund von uns und bringt einen einzigartigen Wind in unsere Musik zum Genuss jeglicher Grindfans.

Im Hinblick auf die vielen Stile, die ihr bei CEPHALIC CARNAGE einfließen lasst, gehe ich mal davon aus, dass ihr einen recht umfassenden Musikgeschmack habt. Kannst du mal ein paar deiner Favoriten aufzählen?

VENOM, SLEEPY TIME GORILLA MUSEUM, MASTODON, DYING FETUS ,MR.BUNGLE, alte SCORPIONS, SLAYER, MISERY INDEX, alte METALLICA, alte MEGADETH, THE DEL PHONICS ,SAM COOKE, THE BEATLES ,ALICE COOPER ,QUEEN ,DIO ,BLACK SABBATH ,ABBA…nur um ein paar zu nennen!

Als letzte Frage wäre es super wenn du etwas kurioses erzählen könntest, was dir einmal auf Tour widerfahren ist! Was war die Abgefahrenste Sache, die dir dahingehend untergekommen ist?

Einmal, da habe ich fünf Mal masturbiert – das war toll.

Das war es auch schon! Danke für das Beantworten meiner Fragen und nochmals Glückwunsch für die tolle neue Scheibe! Die letzten Worte sind dein!

Danke für den Support. Kauft unsere neue CD und supportet uns und lasst Weed euch supporten…checkt mal die Band SCALAFREA auf unserem Label Hybrid Records via MySpace ab! Kiffen ze Hanf.

24.08.2010

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