Civil War
Keine reine Historien-Band

Interview

CIVIL WAR haben sich nach langen sechs Jahren albumtechnischer Funkstille mit „Invaders“ lautstark zurückgemeldet. Wir haben daher bei der Band angeklopft und ihnen ein paar Fragen da gelassen. Wie viel SABATON noch in CIVIL WAR steckt und wie sich die Neuzugänge in die Band einfügen, könnt ihr hier erfahren.

Hallo und danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, die Fragen zu beantworten. Eure ersten drei Alben lagen nur drei Jahre auseinander, nun hat es sechs Jahre gedauert. Wie kam die lange Pause zustande?

Das Schlagzeug wurde schon im Frühjahr 2020 aufgenommen, und wir planten, das Album im Herbst des Jahres herauszubringen. Aber dann hat die Pandemie begonnen, und wir dachten, dass wir es dann auch ruhiger angehen und die Stücke weiterentwickeln können. Da wir in verschiedenen Ländern feststeckten und es diverse Umstände gab, warum wir uns nicht persönlich treffen konnten, entschieden wir uns dazu, die Songs etwas zu verfeinern.

Habt ihr die Songs über die letzten sechs Jahre verteilt geschrieben oder eine fokussierte Schreib-Session gemacht?

Das war mal so, mal so. Wir haben ein paar Schreib-Sessions vor der Pandemie gemacht. Aber da Kelly (Sundown, Sänger) in Belgien lebt und alles im Lockdown war, mussten wir die Stücke getrennt voneinander fertigstellen. Aber es gab uns auch die Zeit, alles nochmal gründlich zu überdenken, was, wie ich finde, das Album noch besser gemacht hat, als es am Anfang war.

Ist „Invaders“ ein Konzeptalbum, oder sind die Geschichten unabhängig?

Die Geschichten sind unabhängig voneinander, auch wenn manche ähnliche Themen besingen. Es geht um Ereignisse mit den Ureinwohnern Amerikas, menschliches Verhalten und menschliche Psyche, ein bisschen fiktiver Kram und die Umwelt. Es unterscheidet sich in diesen Belangen nicht von den anderen Alben, welche auch nicht auf ein Thema gemünzt waren. Wir schreiben über das, was wir interessant finden und das ist nicht immer Geschichte.

„The Killer Angels“, „Gods And Generals“ und „The Last Full Measure“ waren eine Trilogie. Beginnt mit „Invaders“ eine neue?

Nein, das war nicht der Gedanke dahinter. Es ist mehr der Beginn einer neuen Ära. Aber wer weiß, vielleicht finden wir einen roten Faden für das nächste Album. Das wird die Zeit uns zeigen.

Welche historischen Ereignisse beschreiben die Songs?

Wenn wir nach Ereignissen gehen, dann sind das nicht viele, jedenfalls keine spezifischen. „Invaders“ handelt von der Schlacht am Wabash River, „Dead Man’s Glory“ handelt von der Reise der Wikinger nach Irland, dann haben wir noch ein paar mehr Geschichten über die Ureinwohner Amerikas. „Andersonville“ handelt vom gleichnamigen Kriegsgefangenenlager. Viele Stücke lassen aber auch Raum für Interpretationen.

Wie ist die Arbeit mit eurem neuen Sänger Kelly Sundown im Vergleich zu Nils Patrik Johansson?

Letzten Endes war es nicht sehr verschieden. Ich denke, am Anfang hat sich Kelly ein wenig passiver verhalten, weil er „der Neue“ war. Aber er ist an seiner Aufgabe gewachsen und hat seinen Platz eingenommen, als er mit uns und unserer Musik vertrauter wurde. Und wir lieben die Anteile, die er mitgestaltet hat.

Er hat sogar Teile der Songs, die wir eigentlich schon in Stein gemeißelt hatten, umgeändert, damit sie mit seinen Ideen übereinstimmen. Und das war noch besser als das, was wir uns dafür gedacht haben. Vielleicht wird er auf dem nächsten Album sich noch mehr mit einbringen, weil er nicht mehr neu ist. Er ist ein Teil der Familie.

Wer hat das Cover für „Invaders“ gestaltet und basiert es auf einem Song?

Wir haben wieder Peter Sallai beauftragt, mit welchem wir schon für „Gods And Generals“ und „The Last Full Measure“ zusammengearbeitet haben. Ich habe ein Bild im Internet gesehen, das mir die Idee gegeben hat, wie es in etwa aussehen soll. Ich habe die Idee den anderen vorgestellt und sie haben zugestimmt. Dann habe ich sie an Peter weitergeleitet und ihn seine Magie wirken lassen.

Es basiert nicht auf einem Song im speziellen. Es hält sich an die „Invaders“-Thematik mit einem Wikingerschiff und einem königlichen Schiff, die an die Küste kommen, wo ein Ureinwohnerkrieger auf sie wartet. Aber es werden verschiedene Epochen repräsentiert, da das Wikingerschiff, das europäische Schiff und der Einwohner, der eine Union-Soldier-Jacke trägt nicht gleichzeitig existiert haben. Es hat aber einen guten Mix abgegeben meiner Meinung nach.

Civil War - Invaders

Rikard Sundén hat die Band verlassen, und Thobbe Englund ist für ihn gekommen. War es Zufall, dass ihr erneut ein ehemaliges SABATON-Mitglied rekrutiert habt?

Als uns ein Gitarrist gefehlt hat, waren wir ein wenig verloren, da wir nicht wussten, wen wir fragen können. Daniel Mullback war durch seine Arbeit mit Thobbe in Kontakt, und sie haben sich unterhalten. Also haben wir ihn gefragt, ob er bei uns mitmachen will, und er war es. Wir haben es nicht geplant, weil er auch mal bei SABATON war. Wir kennen ihn schon lange und wissen, dass es ein toller Typ ist.

Wie ist eure Beziehung zu SABATON und wo sind die größten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Bands?

Wir haben nicht viel Kontakt im Allgemeinen. Aber immer, wenn wir sie treffen, haben wir eine gute Zeit, auch wenn es nun schon wegen der Pandemie lange her ist. Wir haben viele Gemeinsamkeiten und Unterschiede, aber ich kann nur sagen, dass wir beide die Liebe zur Musik teilen und das ist alles, was man wirklich braucht.

Was sind eure Pläne für den Rest von 2022 und 2023?

Erst spielen wir ein paar Festivals, und dann arbeiten wir an einer Tour für den Herbst. Schauen wir mal, was daraus wird.

Danke für eure Zeit und die letzten Worte gehören euch.

Danke für eure Geduld in all diesen Jahren, nun kommen bessere Zeiten. Wir sehen uns da draußen!

Galerie mit 17 Bildern: Civil War - European Tour MMXVIII
Quelle: Mail-Interview mit Civil War
17.06.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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