Death Destruction
Interview mit Henrik Danhage und Jonas Ekdahl

Interview

 

Death Destruction

Wenn ich das so höre, denke ich nicht, dass ihr geplant habt, einen Sänger mit dieser Metalcore-Stimme wie Jimmies, in die Band zu holen.

Henrik: Am Anfang hatten wir einfach nur Spaß und ein paar coole Songs. Wir hatten die Idee mehrere Sänger aus der Göteborger Szene auszuprobieren, die bei unterschiedlichen Songs unterschiedliche Dinge machen können, so dass das ganze mehr wie ein Projekt wird. Und dann ist dieser Kerl aufgetaucht und wir haben gemerkt: Wow! Das ist eine Band!

Jonas: Jimmie – und dafür werde ich immer eintreten – schlägt jeden Growler und Screamer zumindest in Göteborg um Längen. Warum sollten wir also nur darüber nachdenken, mit jemand anderem zusammen zu arbeiten?

Henrik: Und er liebt die Band! Wir kommen irgendwie immer wieder darauf zurück und sprechen darüber. Aber das ist einfach so wichtig!

Jonas: Man hört das heutzutage einfach nicht mehr. Man hört keinen Musiker mehr der sagt, er liebe es in seiner Band zu spielen, er liebe es, mit seinen Mitstreitern zusammen Musik zu machen. Dabei macht das einfach so viel Spaß und es ist so wichtig, diese Band-Chemie zu haben. Ich kann mich einfach nicht daran erinnern, wann ich so was das letzte von einer der zeitgenössischen Metal-Bands gelesen habe. Meiner Meinung nach ist das einfach scheiße. Deshalb ist es so wichtig für uns, diese Ansicht nach außen zu tragen.

Henrik: Ich denke es spielt einfach keine Rolle, ob jemand dünn oder dick ist, ob er hässlich oder hübsch ist, ob er lange oder kurze Haare hat. Wen interessiert das? Wenn es diese Chemie zwischen mir und drei Mädchen geben würde, warum sollte ich dann sagen, ich gehe mit drei Mädchen nicht auf Tour. Das ist doch die Bedeutung von Chemie. Wenn es sich richtig anfühlt, dann tu es einfach! Selbst wenn es 50jährige Mädchen sind. Man muss einfach seinem Herzen folgen.

Wie lange habt ihr gebraucht, um euer neues Line-Up zusammen zu stellen?

Jonas: Nicht wirklich lange. Fredrik war eine selbstverständliche Wahl und dann mussten wir nur noch irgendwie an Jimmie ran kommen.

Henrik: Ich würde sagen es lag nicht mal ein Monat zwischen unserer ersten kleinen Session und dem Moment, als wir das Gefühl hatten, eine komplette Band zu sein.

Death Destruction

Ihr habt jetzt endlich euer erstes Album produziert. Wie fühlt es sich an die erste Veröffentlichung seines neuen Babys in der Hand zu haben?

Henrik: Genauso, als hätte man sein Baby in der Hand! Es ist einfach etwas ganz besonderes für uns. Denn in jeder anderen Band mit der wir Alben aufgenommen haben, war es immer das Baby von jemand anderem. Du durftest zwar zwischendurch mal kurz vorbei kommen und auf das Kleine aufpassen, aber es gab immer einen sehr dominanten Vater, der eine sehr genaue Vorstellung davon hatte, was das Beste für es ist. Es fühlt sich einfach so gut an, dass wir alle vier das von Anfang an aufgezogen haben. Es ist einfach so wunderbar, dass wir es geschafft haben, ein Album auf Sony Records heraus zu bringen. Und das mit der Musik, die wir spielen! Natürlich hat es eine Weile gedauert, bis wir den Deal so hatten, dass wir damit zufrieden waren. Denn wir haben so hart an dieser Sache gearbeitet, sie ist unser Baby. Da darf niemand kommen und uns reinreden, weil er der Meinung ist, er wüsste besser als wir, was DEATH DESTRUCTION ausmacht. Niemand weiß besser, was DEATH DESTRUCTION ausmacht, als wir vier. Im Gegenteil sind wir die einzigen, die wissen, was DEATH DESTRUCTION ist. Es macht mich einfach stolz auf die Rückseite des Albums zu schauen und festzustellen, dass da meine drei Kumpels zusammen mit mir zu sehen sind. Wir haben das zusammen durchgezogen und das kann uns niemand mehr wegnehmen.

Du hast über diesen Sony Deal gesprochen. Glaubst du, dass euer musikalischen Background einen Einfluss darauf gehabt hat, dass ihr diesen Deal bekommen habt?

Henrik: Nein. Ich denke, das hat die Leute im ersten Moment schon ein wenig neugieriger gemacht. Aber du bekommst keinen Deal mit Sony, weil einer der Musiker bei HAMMERFALL spielt, einer bei DEAD BY APRIL und zwei mal bei EVERGREY waren. Wenn wir von LED ZEPPLIN oder KISS oder VAN HALEN kommen würden, dann wäre das was. Aber drei Bands aus Göteborg sind nicht gerade ein Verkaufsschlager, wegen dem man einen Sticker auf das Album klebt. Versteh mich nicht falsch: Wir wollen auch diese Fans, wenn sie unsere Musik mögen! Aber ich denke wir machen einfach etwas komplett anderes. Manchmal glaube ich fast, es ist ein Nachteil, dass es diese anderen drei Bands gibt. Das sorgt dafür, dass die Leute glauben, DEATH DESTRUCTION wäre ein Side-Project, mit dem wir es nicht ernst meinen.

Jonas: Sie glauben, dass wir versuchen einen auf Heavy zu machen und uns wie eine Heavy Metal Band zu benehmen. Aber genau das machen wir nicht! Wir folgen lediglich unseren Herzen und machen, was wir lieben.

Henrik: Dabei ist heute alles so einfach. Im Internet gibt es so viele Informationen. Wir machen diese Musik schon seit so langer Zeit. Der Song “Shredding March“ zum Beispiel ist einer der Songs, den Fredrik und ich vor 15 Jahren gespielt haben. Wir haben ihn zwar komplett neu arrangiert, aber es sind immer noch eine Menge Riffs von damals drin. Also kommt bitte nicht an und behauptet, ich würde versuchen, Metal zu spielen. Ich bin mehr Metal als viele der Typen, die darüber schreiben.

Zurück zu eurem Album. Was waren eure größten Einflüsse?

Henrik: Die anderen drei Typen!

Jonas: Ich würde sagen, der einzige Einfluss waren VAN HALEN. Nicht wegen ihrer Songs, sondern wegen der Band VAN HALEN und deren Chemie, die sie auf ihren frühen Alben hatten. Wegen dieser sehr dynamischen Sache, die sie hatten. Wir wollten einfach genau dieses Feeling auf unserem Album haben, anstatt diese Standard-Metal-Produktion zu haben, wo alles bis zum geht nicht mehr bearbeitet wurde. Ich denke, dass ist unser einziger Einfluss. Ich glaube nicht, dass es Momente auf dem Album gibt, in denen man sich groß an irgendwelche anderen Bands erinnert fühlt.

Henrik: Wenn es wirklich einen Einfluss für DEATH DESTRUCTION gab, dann war das unser Produzent. Er hat wirklich verstanden, in welche Richtung wir mit unserem Material gehen wollten.

Jonas: Er wusste einfach genau, was wir vorhatten. Wenn wir ihm sagten, dieses oder jenes VAN HALEN-Album sei cool, konnte er direkt sagen, was wir mit unserem Material machen.

Henrik: Als wir angefangen haben, an dem Album zu arbeiten, sind wir einfach viel Zeug losgeworden und haben letztendlich zu dem gefunden, was DEATH DESTRUCTION ausmacht. Und das sind nun einmal Groove und Leidenschaft. Es ist wie Öl: dick und klebrig und irgendwie auch ekelig. Aber man ist irgendwie trotzdem davon angezogen.

Galerie mit 37 Bildern: Death Destruction - Hammerfall - European Outbreak 2011 - Oberhausen

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07.12.2011

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