Dominum
Eine Ansage an alle Lebenden da draußen

Interview

DOMINUM erschienen im Herbst wie aus dem Nichts samt Plattenvertrag bei Napalm Records und opulentem Video. Nun steht das Debütalbum „Hey Living People“ in den Startlöchern und wir haben uns die beißfesten Klamotten angezogen, damit wir Ober-Zombie Dr. Dead (Felix Heldt) ein paar Antworten zum Album und zur Bandgründung abnehmen konnten.

Hi und danke für deine Zeit. Was war der Grund, nach Jahren im „Hintergrund“ nun eine eigene Band zu gründen?

Während der letzten Produktion mit einer gewissen Piratenband hatte ich die Idee, diese Zombie-Band zu gründen. Seit meinem 12. Lebensjahr bin ich ein großer Fan von Zombie-Filmen. Tatsächlich habe ich meinen ersten Zombie-Streifen in diesem Alter gesehen und seitdem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Und das kulminiert jetzt eben im Gründen von DOMINUM – ich bin sehr froh, dass mich diese Leidenschaft nie losgelassen hat, es fühlt sich sehr gut und richtig an, auf der Bühne zu stehen und ein paar Untote zu züchten.

Wie kamst du auf den Namen und das Konzept mit den untoten Alter Egos?

Das Bandnamen-Thema ist immer ein sehr heikles. Mit einem Namen ist man für die Ewigkeit verheiratet (das Thema Ewigkeit scheint sich in dieser Band wirklich durch alle Aspekte zu ziehen – haha), eine Scheidung ist nicht möglich. Daher möchte man wohlüberlegt in so ein Vorhaben starten. Fast 500 Namen hatte ich auf meinem iPhone, einer freudloser als der andere.

Man meint jedes einzelne Mal, man hat DEN PERFEKTEN Namen gefunden und am nächsten Tag schämt man sich fast vor sich selbst. Irgendwann war der Song „Immortalis Dominum“ dann fertig und einer aus unserem Team meinte „Dominum“ sei doch ein passabler Name. Als dann nach einer Woche „Drüber Schlafen“ immer noch alle on fire waren, hatten wir einen Namen.

Dominum - Hey Living People

Steckt hinter dem Debütalbum eine zusammenhängende Geschichte? Falls ja, umreiße sie gerne kurz.

Das Debüt ist genau das, was auf dem Cover steht. „Hey Living People“ ist eine Ansage an alle Lebenden da draußen – eine freudvolle Warnung, sie mögen sich jetzt auf freiwilliger Basis den lebenden Toten anschließen, bevor es zu spät ist. Letztlich gibt es kein Entkommen, wir kommen so oder so. Aber wenn die Leute sich aus eigenen Stücken anschließen, ist’s doch harmonischer. Zumal das Album um Weihnachten herum erscheint, wär‘ das doch im Interesse aller.

Welche Bands und Musiker / Musikerinnen haben dich für DOMINUM beeinflusst?

Man entkommt seiner Jugend nicht. Gewissen Künstler und Alben lassen einen sein Leben lang nicht los – oder kommt nur mir das so vor? SLIPKNOT – Volume 3 oder SEVENDUST im Allgemeinen haben mich zum Beispiel deutlich geprägt – aber auch der Soundtrack der „Rocky Horror Picture Show“ beispielsweise. Eine bizarre Mischung, aber man sucht sich seinen Geschmack eben nicht aus.

Es befinden sich mehrere Coversongs auf dem Album. Wie wurden diese ausgewählt und wie passen sie zu DOMINUM?

Alle Songs tragen eine dunkle und einzigartige Atmosphäre in sich. Diese wollte ich aufgreifen und mit dem DOMINUM Style noch vertiefen und intensivieren – und vielleicht auch ganz stumpf für uns Metal-Fans appetitlicher machen. Außerdem sind das alles Songs, die man überall kennt und mag. Es hat mich interessiert, ob es möglich ist, diese Songs im DOMINUM-Stil zum Glänzen zu bringen. Solch‘ starke Songs scheinen aber in jedem Gewand – das hat mich beim Arrangieren und Singen wirklich fasziniert. Man kann einfach keine guten Songs zerstören. Ob Pop, ob Rock – wenn die Substanz stimmt, macht das immer Spaß.

Für uns Zuhörer erschien die Band wie aus dem Nichts und dann direkt mit opulentem Video und Plattenvertrag. Wie wichtig war euch der erste Eindruck?

Eine Zombie Apokalypse startet man nicht schüchtern. Da muss direkt selbstbewusst aus den Vollen geschöpft werden – die Songs müssen passen, das Video muss direkt an Kino erinnern und das Zombie-Serum muss natürlich auch stimmen. In der heutigen Zeit kann sowieso jeder mit seinem Telefon tolle Videos machen und viral gehen, da wollen wir mit einem stimmigen Zombie Rundumschlag nach Möglichkeit noch einen draufsetzen.

Ihr seid schon auf diversen Touren gebucht. Wie kam das so schnell zustande? Wie wird die Setlist zusammengesetzt?

Wir sind alle schon lange in der Musikszene aktiv und haben viele Freunde, die wir einfach gefragt haben. Glücklicherweise haben die wenigsten Angst davor, den Bus mit ein paar Untoten zu teilen.. Komisch eigentlich. Wir spielen natürlich all‘ unsere Singles und bringen den Metal-Fans ein vollumfängliches Zombie-Spektakel. „Die ersten Reihen könnten nass werden“ gilt zwar bei uns nicht – aber wenn man das „nass“ durch „gebissen“ ersetzt…

Wie wird die Zukunft für DOMINUM aussehen? Hauptprojekt oder „Nebenspielwiese“ zusätzlich zum Hauptjob?

Ganz klar Hauptprojekt. Wie oben schon angedeutet, sind „halbe Sachen“ schlicht Zeitverschwendung. Wenn man etwas macht, sollte man es entweder ganz oder gar nicht machen. Andernfalls verschwendet man seine eigene Zeit, sowie die Zeit anderer. Wer einen Plan B hat, hat nicht genug Zeit für Plan A.

Danke für deine Zeit und die letzten Worte gehören dir!

Ob du groß, klein, dick oder dünn bist; einem Zombie ist wirklich egal, wer du bist – We All Taste The Same.

Galerie mit 27 Bildern: Dominum - Fegefeuer Tour 2024 in Saarbrücken
Quelle: Interview mit Felix Heldt (Dr. Dead)
27.12.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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